KOMMENTAR: Ewibo vor dem endgültigen Aus



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER
Die Ewibo steht vor dem Aus. Jeden Tag werden neue Details bekannt, die Verwaltung, Politik und Unternehmensleitung mit aller Macht zu verheimlichen suchen. Von Transparenz oder rücksichtsloser Aufklärung keine Spur. Oben wird weitergekungelt, während sich in der Belegschaft die Stimmung kurz vor Weihnachten immer schneller dem Nullpunkt nähert.

Die neue Geschäftsführerin Azra Zürn scheint überfordert. Kommuniziert wird bei ihr offenbar so gut wie gar nicht. Made in Bocholt liegen schriftliche Berichte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor, die gar von mobbingähnlichen Zuständen sprechen. Von einer Strategie ist nichts zu sehen und zu hören. Niemand (außer der Staatsanwaltschaft) scheint zu wissen, wo es langgehen soll.

Inzwischen machen schon abstruse Gerüchte die Runde, man wolle die Ewibo umbenennen, um sich zumindest namentlich reinzuwaschen. Derweil werden Mitarbeitende entlassen oder hinausgedrängt, während für die tatsächlichen Verantwortlichen im offensichtlich überforderten Aufsichtsrat nach wie vor alles ohne Konsequenzen bleibt.

Die Politik steht an einem Scheitelpunkt. Will sie die Ewibo überhaupt noch retten? Im Moment ist das offen. Ein Antwort wird es vermutlich am Mittwoch geben, wenn der Rat darüber entscheiden muss, ob er dem Bürgermeister und der Kämmerin große Freiheiten bei dem Versuch einer Rettung der Ewibo vor einer Insolvenz gewährt. Begriffe wie Patronatserklärung oder Forderungsverzicht klingen dabei zunächst dramatisch und vor allem teuer. Tatsächlich aber fließt (mal wieder) nur Geld von der linken in die rechte Tasche. Denn die Stadt ist ja Opfer des Skandals. Im Falle eines Schadensersatzanspruches könnten die Millionenzahlungen der Ewibo gleich wieder als Kapitalerhöhung an die Tochter zurücküberwiesen werden. Ein Nullsummenspiel. Dass die Stadt und damit ihre Bürger auch nur irgendetwas tatsächlich wieder zurückbekommen, können sich beide ohnehin schon lange abschminken.

  1. Der Skandal hinter dem Skandal?!
    Wer bitte hat das alles ins Rollen gebracht?
    Über Jahre ermitteln, Kosten ohne Ende, mit ;;Unschuldsvermutung“ jemanden anprangern
    und jetzt das?! Frohe Weihnachten!
    Die Mitarbeiter der Ewibo zahlen den eigentlichen Preis.
    Unverantwortlich, die können einem echt leid tun!
    Aber die haben ja ein Familienbüro 😉

  2. Die Ermittlungen in Wirtschaftsdelikten sind nunmal oft sehr schwierig und wenig nachvollziehbar für Außenstehende. Ein Geschmäckle ist für mich, dass die Ermittlungsbehörden auf Resourcen der Stadt zurück gegriffen haben (müssen).
    Ich stimme überein, dass leider die Mitarbeiter, die überwiegend einen guten Job machen, die leidtragenden Personen sind.

    Das Verhalten von unserem „Burgermeister“ ist für mich immer befremdlicher. Gab wohl keine Kamera, in die er seine Nase halten konnte.

  3. Es ist einfach nur unerträglich. Das ganze Verhalten widerspricht jeglicher Moral und Anstand. Aber die blöden Bürger müssen ja zahlen.

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