Kommentar zur Bürgermeisterwahl: „Weil er’s kann“ war einfach zu wenig!



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Er ist der CDU-Schreck par excellence. Wann auch immer Peter Nebelo gegen Unionskandidaten und -Kandidatinnen angetreten ist, hat der Bocholter Sozialdemokrat gewonnen. Immer knapp, aber umso frustrierender für die eigentlich konservative Mehrheit in der Stadt.

Heinrich Welsing gebührt Respekt. Er hat gekämpft und mit Anstand verloren. Sein bei Barack Obama entlehnter Slogan „Weil er’s kann!“ reichte schlichtweg nicht. Die Kluft zwischen Anspruch und und Wirklichkeit war einfach zu groß.

Wer sich als „der bessere Mann“ an der Verwaltungsspitze präsentieren will, muss Ideen und Konzepte liefern – und diese vor allem auch öffentlich machen. Zu oft ist Heinrich Welsing in diesem Punkt Antworten schuldig geblieben. Die wenigen konkreten Dinge, die erst sagte, wirkten zudem oft vorgegeben, einstudiert und insbesondere parteipolitisch abgestimmt.

Damit kommen wir zur Union. Sie hat aus der Niederlage von Helga Grunewald vor sechs Jahren offenbar aber auch gar nichts gelernt. Erneut hat sie erst kurz vor knapp einen Kandidaten aus der zweiten Reihe hervorgezaubert und dann regelrecht verbrannt. Strategie sieht anders aus!

Wer gegen einen Amtsträger und dessen Bonus einen neuen Bürgermeister stellen will, muss Persönlichkeiten präsentieren. Diese müssen die Chance haben, sich frühzeitig bekannt zu machen und zu etablieren. Wäre Welsing vor zwei Jahren an Herbert Panofens Stelle Fraktionsvorsitzender der CDU geworden, hätte er sich im Rat und in der Öffentlichkeit schrittweise seine Meriten verdienen können. So aber musste er einzig und allein vom Parteibonus zehren.

Dass das am Ende nicht reichte, um auch die Nummer eins der Bocholter zu werden, sollte der Unionsspitze  – auch die „fünf Weisen“ genannt – zu denken geben. Es wird Zeit für neue Gesichter. Wenn nicht jetzt, wann dann!

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