Kostenfreies WLAN mit Freifunk für Bocholt



Bocholt. In Bocholt wird eine neue Initiative für ein kostenfreies WLAN in der Innenstadt gestartet: beim heutigen Treffen zwischen Jörg Terheyden (BBV-Mediengruppe), Ludger Dieckhues (Stadtmarketing Bocholt), André Nienhaus (Rechtsanwalt für IT-Recht) und Kai Enck (Stadtsparkasse Bocholt) wurde beschlossen, den Versuch zu wagen, ein FREIFUNK-NETZ für Bocholt zu schaffen. So könnte schon bald ein Großteil der fußläufigen Innenstadt, der Shopping Center und auch des Ravardi- und Liebfrauenviertels mit einem zeitgemäßen, freien WLAN abgedeckt werden.

Zum Weihnachtsmarkt wurde ein freies WLAN auf dem Markt ermöglicht und von den Besuchern genutzt, um über die schöne Atmosphäre zu berichten oder Freunde einzuladen. Das Netz ist auch heute noch aktiv. Allerdings ist der Weg der Anmeldung recht kompliziert; die Kosten für eine flächendeckende Ausleuchtung erscheinen recht hoch. Die jetzt angedachte Alternative, Freifunk, war zuvor für Bocholt keine Option, da Gespräche mit Freifunkern aus Paderborn, Wermelskirchen, Gevelsberg und auch mit Freifunk NRW keine greifbaren Ergebnisse brachten und einfach die richtigen Akteure/Umsetzer mit technischer Erfahrung und „Freifunk-Herz“ für Bocholt fehlten. Durch den Bocholter Rechtsanwalt André Nienhaus und weitere „Freifunkaktivisten“ vom Freifunk Westmünsterland, die auf Stadtmarketing zugegangen sind, gibt es heute die benötigten Unterstützer, die sich auch technisch auskennen. Auch Bündnis 90 / Die Grünen hatten zum Jahreswechsel angeregt, ein Freifunk-Netz für Bocholt aufzubauen, die CDU hatte in 2014 bereits einmal im Wirtschaftsförderungsausschuss einen Antrag zum WLAN für die Innenstadt gestellt.

Beim FREIFUNK handelt es sich um eine gemeinnützige Initiative, bei der Hauseigentümer, Geschäftsleute und Privatleute ein offenes WLAN zur Verfügung stellen. „Von Bürgern für Bürger“, so die Freifunker. Um das, ein öffentliches, gemeinschaftliches und flächendeckendes WLAN in der Bocholter Innenstadt zu erreichen, müssen sich viele Innenstadt-Anlieger beteiligen. Die Router, die sich untereinander verbinden, bauen eine verschlüsselte Verbindung zu einem Freifunk-Server auf. Erst von dort gelangt man ins Internet. Von welchem Hausanschluss ein Freifunk-Nutzer eingeloggt ist, lässt sich nicht konkret nachvollziehen, wodurch die Thematik der Störerhaftung ausgeschlossen wird. Ein weiterer Vorteil zu anderen freien WLAN-Netzen ist, dass man sich nur einmal einwählen muss. Sobald man sich wieder im Freifunk-Netz befindet – egal ob in Bocholt, Münster, Berlin oder anderswo – ist man verbunden.

Am 18. Februar findet eine Infoveranstaltung zum Freifunk-Netz für Bocholt im Kolpinghaus (Kolpingstraße 3, 46399 Bocholt) statt, Beginn ist um 19:30 Uhr. Für alle, die für ihre Kunden, ihre Gäste oder Besucher kostenfreies WLAN zur Verfügung stellen möchten, wird hier ein Weg vorgestellt, wie man einfach und ohne eigenes technisches Know-How WLAN anbieten kann. Für rechtliche Fragen und Hinweise wird Rechtsanwalt André Nienhaus (IT-Recht) bei der Infoveranstaltung zur Verfügung stehen. Außerdem werden IT-Spezialisten von Freifunk Westmünsterland vor Ort sein.

Für eine möglichst flächendeckende Versorgung in der Bocholter Innenstadt, übernimmt die Stadtsparkasse Bocholt die Kosten für insgesamt 175 Router. So ist die Hemmschwelle, sich zu beteiligen, für Händler und Hauseigentümer der Innenstadt bzgl. der Kosten erheblich geringer. „Nur mit der Unterstützung vieler Bocholter ist ein solches Netzwerk möglich und nur so können wir den Besuchern in Bocholt einen weiteren Mehrwert bieten“, so Ludger Dieckhues, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing Gesellschaft.

Karl-Heinz Bollmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Bocholt sieht auch die wirtschaftlichen Vorteile: „Für die Zukunft bietet diese digitale Infrastruktur, im speziellen ein freies WLAN, einen weiteren wirtschaftlichen Standortvorteil und zieht die Menschen in die Innenstadt von Bocholt.“

Jörg Terheyden, Geschäftsführer der BBV Mediengruppe: „Wir unterstützen diese Freifunk-Initiative, denn sie bietet einen nicht kommerziellen Ansatz für die Verbesserung der digitalen Infrastruktur.“

Auch die Unternehmerorganisation AIW „Aktive Unternehmen im Westmünsterland“ begrüßt die WLAN-Initiative, da so die weichen Standortfaktoren für Bocholt gestärkt werden, was wiederum ein Argument beim Anwerben von Fach- und Führungskräften sein kann.

Anmeldungen zur Infoveranstaltung am 18.2. nimmt das Stadtmarketing gerne per Mail an hebing@bocholt-stadtmarketing.de hebing@bocholt-stadtmarketing.de> entgegen.

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