Krankenhaus setzt künstliche Intelligenz zur Früherkennung von Darmkrebs ein

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Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Nach Angaben des Robert Koch- Instituts erkranken jährlich rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen in Deutschland an Darmkrebs. Damit ist die Erkrankung derzeit die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Wie bei allen anderen Krebsarten auch, ist es besonders wichtig Darmkrebs möglichst früh zu erkennen, um die bestmögliche Chance auf Heilung zu haben. Zur Vorsorge wird die Koloskopie, also eine Darmspiegelung eingesetzt, bei der der Darm auf Polypen und andere Auffälligkeiten untersucht wird. Im St. Agnes-Hospital Bocholt wird jetzt ein ganz neues, innovatives Verfahren genutzt, bei dem künstliche Intelligenz Auffälligkeiten während der Darmspiegelung sofort erkennt und analysiert. Davon profitieren Patientinnen und Patienten enorm, denn: die Krebsvorsorge wird nochmals deutlich genauer.

Zur Früherkennung von Darmkrebs wird empfohlen, ab einem Alter von ca. 50 Jahren in regelmäßigen Abständen eine Darmspiegelung durchzuführen. Dabei untersucht der Mediziner den Darm auf Polypen und verdächtige Veränderungen.  „Je mehr Polypen wir erkennen, desto mehr Krebsfälle können wir verhindern.“ „Für eine noch größere Präzision hilft uns dabei jetzt auch die künstliche Intelligenz“, erklärt Dr. Ludger Wiemer, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Palliativmedizin in Bocholt.

Die künstliche Intelligenz fungiert während der Darmspiegelung als Ergänzung zum Arzt. „Das System kann uns Polypen zeigen, die wir als Untersucher mit dem bloßen Auge möglicherweise übersehen würden“. Erste Studien dazu zeigen, dass die Polypendetektionsrate durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei einer Koloskopie um fünf bis zehn Prozent gesteigert wird. Der Chefarzt und stellvertretende Leiter des Darmzentrums Bocholt ergänzt: „Über jede Verbesserung in der Früherkennung freuen wir uns, denn sie trägt letztlich immer zu unserem übergeordneten Ziel bei – nämlich zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.“

Dr. Wiemer ist davon überzeugt, dass künstliche Intelligenz die Medizin revolutionieren wird. Auch wenn die Entwicklung künstlicher Intelligenz im medizinischen Umfeld aktuell noch recht am Anfang steht, kann sie bereits jetzt zu einer noch genaueren Früherkennung von Darmkrebs und damit zu einer noch besseren medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten im Darmzentrum Bocholt am St. Agnes-Hospital beitragen.

Quelle: Klinikum Westmünsterland

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