Fische können die Berkel bei Vreden wieder ungehindert „durchwandern“
Im Kreis Borken werden zahlreiche Initiativen zur Verbesserung der Fließgewässer durchgeführt. Ziel ist es, eine naturnahe, biologisch gesunde und chemisch reine Gewässerbeschaffenheit zu fördern. Für den Bereich der Berkel in Vreden bedeutet dies, dass Fische und andere Wasserlebewesen zukünftig wieder ohne Einschränkungen auf ihre Lebensräume für Fortpflanzung und Nahrungssuche zugreifen können.
Derzeitig werden an etwa neun Kilometern der Berkel Maßnahmen umgesetzt. Bisher sorgen sechs Sohlabstürze und -schwellen dafür, dass die ökologische Durchgängigkeit des Flusses unterbrochen wird und dieser in isolierte Segmente unterteilt ist. Diese Barrieren werden Stück für Stück abgebaut. An ihrer Stelle entstehen Natursteinstrukturen mit raueren Gewässerbetten, die den durchziehenden Fischen zugutekommen. Zudem werden Totholzeinschüsse und Wurzelstöcke geschaffen, die naturnahe Rückzugsmöglichkeiten bieten. Zusammen mit neu gestalteten Kiesbänken schaffen diese Maßnahmen optimale Fortpflanzungsbedingungen für die Fischpopulation.
Die Berkel wird in diesen Bauabschnitten ein lebendiger Fluss mit unterschiedlichen Strömungen und Wassertiefen sein. Bei Niedrigwasser gewährleistet eine spezielle Rinne im Flussbett den Durchgang. Zusätzliche Baumane an den Uferböschungen sind ebenfalls geplant, die sowohl Schatten spenden als auch als Lebensraum für Vögel dienen. Die positiven Auswirkungen dieser Umgestaltung werden sich auch auf angrenzende Flussabschnitte auswirken und dort zur Belebung der typischen Gewässerflora und -fauna beitragen.
Die Menschen werden ebenfalls von den revitalisierten Abschnitten der Berkel profitieren. Die beliebte Kanustrecke von Vreden bis zum niederländischen Rekken bleibt weiterhin befahrbar und wird durch diese Maßnahmen ökologisch aufgewertet. Im Frühjahr 2023 erteilte die Bezirksregierung Münster die Genehmigung für das Gesamtprojekt.
Fünf Monate später begannen die Arbeiten, die jedoch wegen starker Regenfälle zeitweise unterbrochen werden mussten. Bis jetzt wurden bereits zwei von sechs Querbauwerken entfernt, während die Arbeiten am dritten Sohlabsturz in der Nähe von Ellewick in vollem Gang sind. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 600.000 Euro, wobei 80 Prozent durch Mittel der WRRL finanziert werden. Der Kreis Borken und die Stadt Vreden tragen jeweils zehn Prozent der Kosten.
Foto: Kreis Borken