Kreis: Nicht jede Vorerkrankte hat Anspruch auf vorzeitige Corona-Schutzimpfung



Das Land Nordrhein-Westfalen ermöglicht bestimmten vorerkrankten Menschen eine vorzeitige Impfberechtigung. In folgenden Fällen brauchen Vorerkrankte dazu laut Pressmitteilung des Kreises Borken keinen Antrag auf Einzelfallentscheidung zu stellen, sondern ihre vorzeitige Impfberechtigung gilt „automatisch“: Anspruch auf Schutzimpfungen mit hoher Priorität haben zum Beispiel Personen nach Organtransplantation, Personen mit einer Demenz oder mit einer geistigen Behinderung oder mit schwerer psychiatrischer Erkrankung, insbesondere bipolare Störung, Schizophrenie oder schwere Depression, Personen mit chronischer Nierenerkrankung und anderes mehr. Anspruch auf Schutzimpfungen mit erhöhter Priorität besitzen Personen mit Immundefizienz oder HIV-Infektion, Autoimmunerkrankungen oder rheumatologische Erkrankungen, Personen mit Asthma bronchiale oder chronisch entzündlicher Darmerkrankung und anderes mehr.

Für diese beiden Personenkreise reicht jeweils ein ärztliches Attest, in dem bescheinigt wird, dass eine entsprechende Vorerkrankung vorliegt. In diesen Fällen haben die betroffenen Personen also „automatisch“ einen vorrangigen Impfanspruch. Sie müssen dafür folglich keinen Einzelfallantrag stellen, sondern darauf warten, dass das Land NRW die Impfung dieser Personengruppe freigibt. Nach den aktuellen Planungen des Landes soll die Impfung ab Ende März über die niedergelassenen Ärzte erfolgen.

Anträge auf eine Einzelfallprüfung können im Kreis Borken lebende Personen lediglich in den Fällen stellen, in denen ein Arzt eine Erkrankung bescheinigt, bei der aufgrund ihrer Seltenheit oder besonderen Schwere keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zum möglichen Verlauf einer SARS-CoV-2 Infektion vorliegen, aber von einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf ausgegangen werden muss. Dabei darf es sich nicht um Vorerkrankungen, die bereits – wie vorgenannt – „automatisch“ per Verordnung zu einem priorisierten Impfanspruch führen. Entscheidend ist also auch hier der Inhalt des ärztlichen Attestes. Sobald ein derartiger Antrag beim Kreis Borken eingeht, wird aufgrund ärztlicher Beurteilung geprüft, ob ein vorrangiger Impfanspruch besteht. Hierzu setzt sich der Kreis Borken mit der Abteilung Sozialmedizin der Rentenversicherung Westfalen in Verbindung. Sobald dann die Entscheidung über den Impfvorrang vorliegt, nimmt der Kreis Kontakt mit dem/der Antragsteller/in auf und informiert über das Verfahren.

Daher ganz wichtig:Nur in diesen Fällen macht es somit Sinn, unter kreis-borken.de/einzelfallentscheidung und unter der E-Mail-Adresse corona.einzelfall@kreis-borken.de einen Antrag an den Kreis Borken zu richten. Natürlich ist auch eine Antragstellung per Brief an Kreis Borken, Fachbereich 32, Stichwort „Einzelfall“, Burloer Straße 93, 46325 Borken, möglich.
Weitergehende Informationen zum Thema gibt es im Internet unter kreis-borken.de/de/newspublic/coronavirus/einzelfallentscheidungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert