Kreis und Kommunen wollen die Buslinie Bocholt-Aalten



Bocholt. Viele Gespräche werden zurzeit geführt, wenn es um die Busverbindung zwischen Aalten (Niederlande) und Bocholt (Deutschland) geht. Nach einem erfolgreich verlaufenen Testbetrieb bekräftigten jetzt die betroffenen deutsch-niederländischen Kommunen und Behörden ihre grundsätzliche Absicht, diese Linie auf Dauer im Fahrplan zu installieren.
Am Montag, 11. März 2019, unterzeichneten Conny Bieze, Gedeputeerde der Provinz Gelderland, Dr. Elisabeth Schwenzow, Verkehrsdezernentin des Kreises Borken, Peter Nebelo, Bürgermeister der Stadt Bocholt, Anton Stapelkamp, Bürgermeister der Gemeente Aalten, Rens Steintjes, Wethouder der Gemeente Doetinchem, und Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO, eine Absichtserklärung mit dem Ziel, die Linie zeitnah wieder aufzunehmen. Gleichzeitig erklärten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, dass diese „Verbindung durch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den bestehenden Konzessionsinhabern und -nehmern realisiert und für die Reisenden eine attraktive Verbindung mit wechselseitiger Anerkennung der Tarifsysteme sowie digitaler Reiseinformationen angeboten und bereitgestellt werden sollen.“
„Ich bin froh, dass wir heute hier diese Absichtserklärung unterzeichnen“, betonte Dr. Elisabeth Schwenzow vom Kreis Borken. Conny Bieze von der Provinz Gelderland pflichtete bei: „Der erste Schritt ist gegangen, ich wünsche dem Projekt viel Erfolg.“
„Es gibt diesseits und jenseits der Grenze viele Ziele für die Bocholter und auch für die Aaltener, das BAHIA, die Westfälische Hochschule auf Bocholter Seite, in Aalten der Markt oder der Bahnhof, um von dort aus weiter nach Winterswijk oder Arnheim zu fahren“, betonte Anton Stapelkamp, der mit seinem „Wir schaffen das“ auf das Zitat von Bundeskanzlerin Angela Merkel anspielte und sich von der Idee mehr als überzeugt zeigte. Stapelkamp brachte auch den Dezember und evtl. sogar den Beginn des Weihnachtsmarkts in Bocholt als Startzeitpunkt ins Spiel. „Ob wir das bis dahin schaffen, ist noch völlig offen. Es sind noch einige Fragen zu klären“, relativierte Dr. Schwenzow den Zeitplan.
Während das Tarifsystem in den Niederlanden überregional geregelt ist, gibt es in Deutschland regional unterschiedliche Tarife. „Hier müssen wir es hinbekommen, beide Tarife im Bus zu verbinden“, sagt Jens Dörpinghaus von der StadtBus Bocholt GmbH. Je nachdem, was der Kunde wünsche, müsse auch angeboten werden. „Wir treffen uns in dieser Woche noch in einer Expertenrunde, um genau dieses Thema anzugehen“, kündigt Dörpinghaus an. Im Aachener Grenzgebiet gebe es schon Lösungsansätze.
Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo sieht die Linie auf dem richtigen Weg. „Jeder zusätzliche Weg, zueinander zu kommen, ist ein richtiger Weg. Ich wünsche mir für die Linie Bocholt-Aalten Nachhaltigkeit und Beständigkeit“, erklärte Nebelo. Rens Steintjes, Wethouder der Gemeinde Doetinchem, ist sich sicher, dass dieser Schritt ein erster Schritt auf dem Weg zu vielen weiteren gemeinsamen grenzüberschreitenden Projekten im Bereich Wirtschaft, Tourismus und Verkehr sein kann.
„Verkehr, Mobilität sind wichtige Themen und es ist wichtig. Ich wünsche mir, dass die Strecke langfristig erhalten werden kann. Das ist eine tolle Geschichte, die wir von der EUREGIO gerne mittragen“, betonte Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO.
Fünf Monate, von Dezember 2017 bis April 2018, dauerte die Testphase. „Wir haben 2.000 bis 2.500 Personen pro Monat zählen können, das ist besser, als wir es erwartet hatten“, berichtete Dörpinghaus. Im Test, die Linie lief stündlich, wurde nur das deutsche Tarifsystem genutzt. „Das haben wir bewusst einfach gehalten“, so Dörpinghaus.

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