Kriegsvertriebener oder Flüchtling – ein „Ursache-Wirkung-Zusammenhang“…



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Eine neues Wort setzt sich durch. Seitdem Flüchtlinge aus der Ukraine nach Bocholt kommen, spricht die Stadtverwaltung nur noch von „Kriegsvertriebenen“. Warum eigentlich? Muss man die Putin-Opfer abgrenzen von denen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad? Wir haben im Rathaus nachgefragt. Die Antwort: „Die Stadt Bocholt verwendet in ihren Veröffentlichungen bewusst den Begriff Kriegsvertriebene, um den Ursache-Wirkung-Zusammenhang sprachlich hervorzuheben. Die Menschen aus der Ukraine sind durch einen Angriffskrieg, durch einen Aggressor, aus ihrer Heimat vertrieben worden, die sie freiwillig sonst nicht verlassen hätten; in der Erwartung und Hoffnung, nach Kriegsende dorthin wieder zurückkehren zu können. Die Stadt Bocholt unterscheidet nicht zwischen Menschen, die hier um Hilfe beziehungsweise Asyl ersuchen.“

Und woher stammt der Begriff, der in keinem Duden steht? „Der Begriff Kriegsvertriebene ist keine Worteigenschöpfung der Stadt, sondern wird von vielen Kommunen in Zusammenhang mit der derzeitigen Krisenlage in der Kommunikation verwendet“, heißt es in der Antwort aus dem Rathaus.

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