Bocholt im Wandel: KuBAaI
Der wohl größte Wandel der vergangenen Jahre hat in Bocholt das Viertel zwischen Industriestraße und Münsterstraße erlebt. Das nach dem Krieg noch von der Textilindustrie geprägte Industriegelände wurde seit den 90er Jahren mit hohen Landeszuschüssen komplett umstrukturiert. 2004 kaufte zunächst der Landschaftsverband Westfalen-Lippe einen viergeschossigen Backsteinbau und baute ihn als Ergänzung zum Textilmuseum zu einem Ausstellungs- und Eventgebäude, dem heutigen Textilwerk, um.
Aus dem Hochbau der ehemaligen Spinnerei Herding wiederum entstand das LernWerk, das vielen Kultur- und Bildungsschaffenden der Stadt Bocholt inzwischen als neue Heimat dient. Noch nicht auf dem Foto von 2023 zu sehen sind das benachbarte Apartmenthaus und ein Hotel, die von einem privaten Investor errichtet werden. Gleiches gilt für das Projekt 7Höfe auf der gegenüberliegenden Seite der Aa, wo 375 Wohnungen gebaut werden.
Weniger Glück hatte die Stadt hingegen mit ihren hochtrabenden Plänen für das ehemalige Ibena-Gelände. Zwei Investoren hintereinander bekamen kalte Füße. Noch immer liegt das Gelände (auf dem Bild von 2023 in der Mitte unten) brach. Ein prägendes Bauwerk des gesamten Viertels ist indes die 47 Meter lange und 200 Tonnen schwere Podiumsbrücke in Rostoptik, die die beiden Teile des KuBAaIs, also des Kulturquartiers Bocholter Aa und Industriestraße, miteinander verbindet.