Kunst & Kultur: Die Erde wehrt sich



Bocholt (PID). Die alte Pförtnerloge in der ehemaligen Spinnerei Herding wird nun zum 3. Mal zum Schaukasten für Kunst. Ute Ida Fischer setzt mit ihrer Arbeit „Klima-Wandel?“ den Veranstaltungsreigen der freien KulturKommune Bocholt (fKK) vom 15. Juli bis 15. September auf der Industriestraße 1 in Bocholt fort.
Die Installation „Klima-Wandel?“ zeigt drei Kugeln, die aus Weidenzweigen verwoben wurden. In der großen Kugel, die direkt am Außenfenster aufgebaut ist, verbirgt sich noch eine kleine. Die äußere Kugel ist gespickt mit als Stacheln geflochtenen Blattgebilden. Durch das seitliche Fenster zu sehen ist eine dritte Kugel, die auf der seitlichen Ablage aufgebahrt auf einem Steinkreis nah der Tischkante, sozusagen auf Kipp liegt, auf dem Tisch befinden sich verstreut einige dunkle Lavasteine, verdichtete Materie aus dem vulkanischen Inneren unserer Erde, doch könnten sie auch für Meteoriten aus dem Universum stehen.
Die minimalistische Installation stellt durch die hervorstechenden „Auswüchse“ den visuell-haptischen Aspekt der Wahrnehmung heraus, was auf die Verletzung unseres Planeten, aber auch dessen mögliche Abwehr-Reaktion hindeutet, heißt es seitens der fKK.
Die gesamte Szenerie der Bocholter Künstlerin Ute Ida Fischer steht außerdem symbolisch für die fragile, in Balance zu haltende Beziehung unserer Erde zu anderen Planeten im Kosmos. Dem Betrachter wird Raum gegeben, selbst darüber nachzudenken, dass die globale Verunstaltung unserer Mutter Erde nicht an ihrer Hülle aufhört und man könnte sich fragen, ob sie etwa eine zweite Erde in petto habe?
Hintergrund: Ehemalige Pförtnerloge als Kunstort

In 2016 startete die „Freie KulturKommune Bocholt“ gemeinschaftlich die 1. Bocholter Kulturmesse im Spinnsaal Herding und präsentierte sich dort mit einer Werkschau und neuen Projektideen. „SCHAUKASTEN“ ist der Titel eines Veranstaltungsreigens, der über das Jahr 2017 im monatlichen Wechsel Kunstschaffenden die Möglichkeit gibt, die Pförtnerloge der ehemaligen Textilfabrik in eine Art Ausstellungsvitrine zu verwandeln. Künstler der spartenübergreifenden Initiative bespielen den kleinen Raum individuell in ihrem Genre. Unterstützt wird die Initiative vom städtischen Fachbereich für Bildung und Kultur.
Der Unterschied zu üblichen Galerieräumen liegt in dem Konzept „Closed Shop“. Das heißt, dass der Raum nicht betreten werden kann. Er gewährt nur Einblick und Ausblick. Allein durch die Fenster und innere Verglasung ist zu sehen, was dort präsentiert wird. So sind es nur Details aus verschiedenen Blickwinkeln, die vom Betrachter wahrgenommen werden können. Kunst- und Kulturinteressierte sind eingeladen, einen Blick in den Schaukasten zu werfen am Herding-Durchgang auf der Industriestraße 1.
Informationen über die freie KulturKommune Bocholt unter freiekulturkommune.de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert