Kunstprojekt zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche
„TRANSPARENZ“ – unter diesem Titel findet in Bocholt und in Rhede vom 28. September bis zum 24. November 2024 eine Ausstellung statt, die dazu einlädt, über die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche nachzudenken. Die Künstlerin Christa Maria Prein und der Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz haben hierzu sieben Stelen konzipiert, auf denen Worte zur Auseinandersetzung angeboten werden, die innere Reaktionen auf Missbrauch beschreiben. Die Ausstellung ist vom 28. September bis zum 17. Oktober in der Liebfrauenkirche , vom 20. Oktober bis zum 10. November iin der St. Gudula-Kirche und vom 13. bis 24. November in der St. Georg-Kirche zu sehen.
Unter dem Titel „Macht und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche“ ist bekanntlich m Juni 2022 eine Studie zum sexuellen Kindesmissbrauch im Bistum Münster erschienen. Dort sind unter anderem Verbrechen von Priestern beschrieben, die in Bocholt, Isselburg und Rhede eingesetzt waren. Auf diese Weise hat das Forscherteam mehr Licht in das Dunkelfeld sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche gebracht.
Die Transparenz, die im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchstaten hergestellt wird, kann Unterschiedliches auslösen: Verbitterung über die Kirche, Verständnis für die Situation von unmittelbar Betroffenen, Motivation zur Verhaltensveränderung in der Kirche. Das Kunstprojekt, das die Künstlerin Christa Maria Prein zusammen mit dem Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz konzipiert hat, möchte dazu anregen, sich in den Prozess der Aufarbeitung hineinzubegeben. Dabei werden Worte zur Auseinandersetzung angeboten, die innere Reaktionen auf Missbrauch in der Kirche beschreiben.
Diese Begriffe sind in Scherenschnitttechnik auf Glasbausteinen abgebildet, die in sieben Stelen eingefügt sind. Der beleuchtete farbige Hintergrund korrespondiert mit den einzelnen Worten und trägt als künstlerisches Mittel wortwörtlich dazu bei, mehr Licht in den Prozess der Aufarbeitung zu bringen. Je nach Standort entsteht auf den Glasbausteinen optisch eine Verzerrung, die dazu einlädt, den Blickwinkel immer wieder zu verlagern.
Ausstellungseröffnung: Samstag, 28. September (11.00 Uhr, Liebfrauenkirche Bocholt)
Abschlussveranstaltung: Samstag, 23. November (12.00 Uhr, St. Georg-Kirche Bocholt)
An folgenden Terminen stehen Mitglieder der Selbsthilfe Rhede sowie Vertreter*innen der Pfarreien Liebfrauen, St. Gudula und St. Georg zum Gespräch bereit. Sie führen gerne spontane Besucher*innen durch die Ausstellung: Liebfrauenkirche: Samstag, 28. September (12.00-16.00 Uhr)
Dienstag, 1.Oktober (10.00- 12.00 Uhr)
Mittwoch, 2. Oktober (10.00-12.00 Uhr, 17.00-19.15 Uhr)
Samstag, 5. Oktober (10.00-12.00 Uhr)
Dienstag, 8. Oktober (10.00-12.00 Uhr)
Samstag, 12. Oktober (16.00 – 18.00 Uhr)
St. Gudula-Kirche:
Sonntag, 20. Oktober (12.00-13.30 Uhr)
Mittwoch, 23. Oktober (16.00-18.00 Uhr)
Montag, 28. Oktober (16.00-18.00 Uhr)
Sonntag, 3. November (12.00-13.30 Uhr)
St. Georg-Kirche:
Mittwoch, 13. November (15.00-17.00 Uhr)
Samstag, 16. November (16.00-18.00 Uhr)
Montag, 18. November (16.00-18.00 Uhr)
Mittwoch, 20. November (16.00-18.00 Uhr)
Sonntag, 24. November (11.30-12.30 Uhr)
Quelle: Gemeinde Liebfrauen