Landkreise treten im HyLand-Wettbewerb geschlossen als Wasserstoffregion an
Landkreise Borken, Coesfeld, Emsland, Grafschaft Bentheim, Steinfurt und Warendorf treten im HyLand-Wettbewerb geschlossen als Wasserstoffregion an
Bewerbung um bis zu 15 Mio. Euro Fördermittel für Wasserstofftankstellen
Entlang der niederländischen Grenze haben sich sechs Landkreise der Bundesländer Niedersachen und Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um als Gemeinschaftsprojekt „NortH2West Mobility“ im HyLand-Wettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und Digitales anzutreten. Die Kreise Borken, Coesfeld, Emsland, Grafschaft Bentheim, Steinfurt und Warendorf bewerben sich als sogenannte „HyPerformer-Region“ um die höchste Stufe in dem Förderprogramm zum Ausbau der Wasserstoffmobilität in Deutschland. Bei Auszeichnung winken den Projektpartnern bis zu 15 Mio. Euro für Wasserstoffprojekte in der Mobilität.
Mit der gemeinsamen Bewerbung bauen die beteiligten Unternehmen, Städte und Landkreise auf die in den letzten Monaten und Jahren erarbeiteten Konzepte und Vorstudien, wie beispielsweise „HyExperts“ oder „NRW-Modellregion Wasserstoffmobilität“, auf. Die 15 Mio. Euro Fördermittel sollen für die Errichtung von insgesamt sieben ausgewählten Wasserstoff-Tankstellen in den beteiligten Bundesländern eingesetzt werden. „Mit unserem Projekt „NortH2West Mobility“ wollen wir die Wasserstoffmobilität vom Papier auf die Straße bringen“, sagt Dr. Tim Husmann von der H2-Region Emsland, die als Vertretung des Landkreises Emsland die Gesamtkoordination des HyPerformer-Projekts übernimmt: „Der Bau dieser Tankstellen ist nicht nur wichtig, um die zentralen grenzüberschreitenden Verkehrsrouten – und damit in großem Maße den internationalen Schwerlastverkehr – mit Wasserstoff zu versorgen. Auch die knapp 500 Wasserstoff-Fahrzeuge, die in der Projektregion über Fördermittel erschlossen werden sollen, müssen vor Ort betankt werden können.“
Im Kreis Borken sollen zwei Tankstellen-Standorte realisiert werden, um bereits frühzeitig Infrastruktur aufzubauen und die Versorgung mit Wasserstoff im Nord- als auch im Südkreis sicherzustellen. Die öffentliche Wasserstoff-Tankstelle in Gronau ist an einem Standort mit hohem Verkehrsaufkommen vorgesehen. Dieser befindet sich inmitten eines Gewerbegebiets mit ansässigen Speditionsunternehmen sowie Unternehmen der Verteillogistik und soll neben den regionalen Verkehren auch die Transitverkehre der Grenzregion in die Niederlande bedienen. „Wir planen, einen Teil des Wasserstoffs mittels Elektrolyse aus PV-Strom selbst zu erzeugen. Perspektivisch möchten wir die Tankstelle zusätzlich an das H2-Fernleitungsnetz der OGE und der Thyssengas anschließen. Des Weiteren besteht zukünftig die Möglichkeit, per Trailer den Wasserstoff vom geplanten H2-Airport in Hörstel-Dreierwalde (Kreis Steinfurt) geliefert zu bekommen. Ein schneller Bau und Betrieb der Wasserstoff-Tankstelle kann durch zahlreiche Absichtserklärungen von Wasserstoffabnehmern gewährleistet werden. Hier stehen wir im engen Austausch mit verschiedenen Akteuren vor Ort“, so Michael Barkmann, Gesamtprojektleiter bei den Stadtwerken Gronau.
Auf Initiative der Borkener Wirtschaft sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt Borken hat sich bereits im Jahr 2019 eine Wasserstoff-Projektgruppe gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Wasserstofftankstelle in Borken zu realisieren. Dabei soll die geplante Wasserstofftankstelle in Borken in zentraler Lage, inmitten eines Gewerbegebietes mit Unternehmen diverser Branchen errichtet werden. Wie auch in Gronau ist beabsichtigt, die regionalen Verkehre sowie die Transitverkehre zu bedienen. Dazu wird die Tankstelle öffentlich zugänglich und modular erweiterbar sein, um insbesondere auch den Bedarf zukünftig steigender Aufkommen von Wasserstofffahrzeugen abdecken zu können. „Die Realisierung der Wasserstofftankstelle am Standort Borken wird als genossenschaftliches Betreibermodell angestrebt – mit dem Ziel, die lokalen Akteurinnen und Akteure sowie Tankstellenbetreibende mit einem auf Landes- beziehungsweise Bundesebene bereits tätigem Wasserstofftankstellenunternehmen zu vernetzen und gemeinschaftlich die Wasserstofftankstelle in Borken zu errichten und zu betreiben“, so die städtische Wirtschaftsförderung.
Die Region vom Emsland bis zum Münsterland ist durch ihre geografische Lage als auch durch die bereits vorhandenen Wasserstoffprojekte besonders für den Aufbau der Wasserstoffmobilität qualifiziert. Das Projektgebiet gilt als „Grünes Wasserstoff-Tor zum Ruhrgebiet“ und deckt zentrale Verkehrsrouten zwischen Deutschland und den Niederlanden ab. „NortH2West Mobility“ kann für die Versorgung der Tankstellenstandorte auf die geplanten 130 km langen Wasserstoffpipelines des Konsortiums GET H2 und die H2ERCULES Pipeline zwischen Wilhelmshaven und Gronau zurückgreifen. Im Projektgebiet befinden sich bereits heute große Wasserstoff-Erzeugungsprojekte. Zahlreiche Vorhaben in Industrie und Gewerbe sind innerhalb der nächsten Jahre geplant. Mit „NortH2West Mobility“ soll nun auch der Mobilitätsbereich verstärkt integriert werden. Dabei werden auch bereits vorhandene Projekte einbezogen, um länderübergreifend die Batteriemobilität mit einer weiteren CO2-freien Alternative zu ergänzen. Wasserstoff gilt insbesondere im Schwerlastbereich als eine Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele. Eine Entscheidung über den Ausgang des HyLand-Wettbewerbs wird Ende April erwartet.
Auslobende Institution des HyLand Wettbewerbs ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Für die Durchführung des Wettbewerbs im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) sind die Programmgesellschaft NOW GmbH und der Projektträger Jülich zuständig.
Bildzeile zum Gruppenbild:
Sie stehen für das Bewerberkonsortium „NortH2West Mobility“ – v.l.n.r.: Dr. Tim Husmann (H2-Region Emsland), Henning Bückers (Kreis Steinfurt), Daniel Schaschkewitz (Kreis Warendorf), Petra Michalczak-Hülsmann (Kreis Warendorf), Jonas Lorenz (H2-Region Emsland), Rüdiger Schuma (Krimphoff & Schulte Mineralöl-Service u. Logistik GmbH), Katharina Krimphoff (Kreis Borken), Stephan Griesehop (Landkreis Grafschaft Bentheim), Michael Weitzell (Kreis Borken), Sebastian Niehoff (BEN-Tec GmbH), Michael Barkmann (Stadtwerke Gronau); per Video dazugeschaltet v.l.o.n.r.u.: Daniela Terbeck (Wasserstoff-EntwicklungsGmbH & Co. KG), Stefan Bölte (Kreis Coesfeld), Johanna Martin (GP Joule), Jens Bischoff (Kreis Coesfeld), Thorsten Wulff (Nikola Corporation), Sebastian Freund (Nikola Corporation); ohne Bild: Julia Ohters (Stadt Borken), Lisa Stegger (Stadt Borken) (Foto: Esther Gebert, H2-Region Emsland)
Bildzeile zur Kartendarstellung:
Die Projektregion „NortH2West Mobility“ (dunkelgrün) mit im Rahmen der möglichen Förderung vorgesehenen Tankstellenstandorten (gelbe Symbole), ihre überregionalen Projektpartner HEAVENN sowie Hyways for Future und weitere Unterstützer. In Orange sind die Hauptverkehrsadern der Region abgebildet, grau sind weitere Wasserstoff-Tankstellenstandorte. (Grafik: saftladen)
Bildzeile zum Gruppenbild s. vorletzter Absatz der Pressemitteilung
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Bildzeile zur Kartendarstellung s. letzter Absatz der Pressemitteilung
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Quelle: Kreis Borken