Landrat beklagt zunehmend mangelnden Respekt vor Einsatzkräften



Über Licht und Schatten hat Landrat Dr. Kai Zwicker heute bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik berichtet. Positiv bewertete er die spürbar rückläufige Zahl der Wohnungseinbrüche. Sorgen bereit ihm allerdings der weiter merklich zurückgehende Respekt vor Einsatzkräften der Polizei sowie der Rettungs- und Hilfsdienste. „Mir ist bewusst, dass gerade die Polizei immer wieder in Situationen tätig werden muss, in denen die Emotionen hoch kochen, aggressive Grundsituationen herrschen und sehr häufig auch Alkohol- und/oder Drogenkonsum eine erhebliche Rolle spielt. Die Polizei hat das Gewaltmonopol und die Polizistinnen und Polizisten sind für diese Situationen ausgebildet und vorbereitet. Das alles heißt aber nicht, dass ich Verständnis für tätliche Angriffe auf die Einsatzkräfte habe, die darüber hinaus oft auf übelste Art und Weise beleidigt und auch bespuckt werden“, so der Chef der Kreispolizeibehörde.

Die Gesamtkriminalität war gegenüber dem Vorjahr um 6,9% bzw. 1.538 Fälle rückläufig. Die Aufklärungsquote sank leicht um 1,1 Prozentpunkte auf 52,4%

Die Gewaltkriminalität ist geprägt durch den hohen Anteil „gefährliche / schwere Körperverletzung“ von 442 Fällen. Dies entspricht 73,4 % der Gewaltkriminalität. Der Anteil der Raubdelikte an der Gewaltkriminalität beträgt wie im Vorjahr 17,3 Prozent.

Bei den Wohnungseinbrüchen sind die Zahlen einer starken Steigerung in 2016 kontinuierlich rückläufig. In 2019 ist ein weiterer Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 51 Fällen auf 366 Fälle zu verzeichnen. Die Kreispolizeibehörde Borken hat nach eigenen Angaben den an sie gestellten Anspruch Rechnung getragen und ursachenorientierte Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls ergriffen. Hierzu zählten unter anderem die Weiterführung einer Sonderkommission, die Beibehaltung von gezielten Präsenzstreifen in gefährdeten Wohnbereichen, sowie die hohe Anzahl der Gruppen- und Einzelberatungen der Einwohner zum Schutz vor Einbrüchen.

Die Fallzahlenentwicklung bei den Fahrraddiebstählen ist seit 2008 stetig sinkend. Mit 3.048 entwendeten Fahrrädern wurde im Kreis Borken der bisher niedrigste Stand seit ca. 20 Jahren erreicht. Die Aufklärungsquote ist gegenüber dem Vorjahr wieder gesunken und liegt bei 5,6%.

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