Lars Baumgürtel ist neuer Präsident der IHK Nord Westfalen

Lars Baumgürtel (58) ist neuer Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. Die Vollversammlung der IHK, in der sich 88 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region für die Interessen der regionalen Wirtschaft engagieren, wählte den geschäftsführenden Gesellschafter der ZINQ GmbH & Co. KG heute (10. April) in Münster zum Nachfolger von Dr. Benedikt Hüffer. Hüffer war 15 Jahre Präsident der IHK Nord Westfalen. Bei der heutigen Wahl trat er nicht mehr an, Baumgürtel war einziger Kandidat.

Der neue Präsident wurde während des IHK-Jahresempfangs, der direkt im Anschluss an die Vollversammlung stattfand, vor mehr als 600 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung in sein Amt eingeführt. Zu den ersten Gratulanten gehörten der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann und der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian.

Baumgürtel ist der 28. Präsident der IHK Nord Westfalen. Er dankte seinem Amtsvorgänger Dr. Benedikt Hüffer für sein Engagement an der Spitze der IHK. Der Geschäftsführende Gesellschafter der Aschendorff GmbH & Co. KG (Münster) war länger Präsident der IHK Nord Westfalen als alle seine Vorgänger in den vergangenen 100 Jahren. Aufgrund seiner Verdienste für die regionale Wirtschaft hat die Vollversammlung ihn heute zum Ehrenpräsidenten gewählt.

„Wenn ich rückblickend auf ein Ereignis schaue, das besonders im Gedächtnis bleiben wird, so ist es die Eröffnung des IHK-Bildungszentrums am 7. September 2017“, bekannte Hüffer in seiner Abschiedsrede auf dem Jahresempfang. Das Bildungszentrum ist für ihn ein Zeichen der Wertschätzung für die Fachkräfte, die mit ihren in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung erworbenen Fähigkeiten die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft sicherten.

Hüffer erinnerte an die Fortschritte, die mithilfe der IHK bei wichtigen regionalen Infrastrukturprojekten wie dem Lückenschluss der B 67n oder dem zweigleisigen Ausbau der Schienenstrecke Münster-Lünen gemacht wurden. Beispielhaft hob er zudem die deutsch-niederländische Innovationskooperation TECH.LAND sowie die Initiative Klimahafen Gelsenkirchen vor. Beiden von der IHK mitgetragenen Projekten bescheinigte er in seinem Rückblick großes Potenzial für die Weiterentwicklung der Wirtschaftsregion Nord-Westfalen.

Seine Abschiedsrede nutzte Hüffer aber auch für eine kritische Bestandsaufnahme der Bedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit Blick auf die geplante Kreditaufnahme von einer Billion Euro zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit und dem Ausbau der Infrastruktur meinte er: „Das sind gewaltige Summen, die in gewisser Weise erforderlich sind, die wir aber nur werden stemmen können, wenn unsere Wirtschaft endlich wieder rundläuft“, sagte Hüffer. Dafür sei es notwendig, „das Ruder in der Wirtschaftspolitik herumzureißen“. Wirtschaftliches Wachstum sei Voraussetzung für anhaltenden Wohlstand. Dafür benötigten die Unternehmen langfristig verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen statt immer neuer Gesetze, den notwendigen unternehmerischen Freiraum für die Entwicklung von Ideen sowie „Luft zum Atmen“ durch die Senkung der Steuerbelastung.

Angesichts dieser aus seiner Sicht notwendigen Agenda beobachtet Hüffer aber mit Sorge eine zunehmende Entfremdung zwischen Politikern und Wirtschaftsvertretern. Die IHK-Organisation habe in den letzten Jahren einen wachsenden Teil ihrer Arbeit dafür investiert, Gesetzesvorhaben der Regierung, die die wirtschaftliche Entfaltung der Unternehmen beinträchtigen, abzumildern oder im Idealfall zu stoppen. Der künftigen Bundesregierung wünschte er den Mut, Maßnahmen zu treffen, „die unsere Region wie unser Land wieder in die Erfolgsspur zurückbringen.“

Foto Jahresempfang der IHK Nord Westfalen mit Amtseinführung des neuen Präsidenten: (v. l.) IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel, DIHK-Präsident Peter Adrian, der neue IHK-Präsident Lars Baumgürtel, der bisherige IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales.Foto: Peter Leßmann/IHK



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