Laurin Büdding – 14 Tage mal ganz anders



Von LAURIN BÜDDING (Text) und BERTHOLD BLESENKEMPER (Foto)

Es ist Montag, 8:50 Uhr. Da stehe ich nun leicht nervös am Fahrradständer vor dem Büro von „Made in Bocholt“ am Nordwall. Hier werde ich also in den nächsten zwei Wochen mein Praktikum absolvieren. Ich bin Laurin Büdding, 16 Jahre alt und gehe in die zehnte Klasse des Mariengymnasiums. Ich freue mich auf die kommenden 14 Tage.

„Herzlich willkommen bei Made in Bocholt“, empfängt mich Berthold Blesenkemper. Zuerst erzählt er mir von seinem Beruf und erklärt mir, wie die Internetseite von „Made in Bocholt“ funktioniert. Die Informationen für die Berichte werden meist per Mail zugeschickt. Er bearbeitet sie und lädt sie dann automatisch hoch. Der ganze Prozess ist technisch ziemlich perfektioniert. Beeindruckend!

Im Mail-Eingang befindet sich gerade ein Video der Aktion #herzsicheresbocholt. Darüber soll ich meinen allerersten Artikel schreiben. Ich bin überrascht, weil ich ja noch nicht die geringste Erfahrung habe. Vor der Veröffentlichung wird der Text aber noch einmal Korrektur gelesen. Ehrlich gesagt, sieht die überarbeitete Version am Ende ganz anders aus. Fast überall kann etwas verbessert werden. Aber was soll´s? Aller Anfang ist schwer.

In der Praxis lerne ich auch zu fotografieren. Bei einer kleinen theoretischen Einführung zeigt mir Berthold Blesenkemper die wichtigsten Grundlagen. Ein Bild braucht einen Vordergrund, einen Hintergrund, die Belichtung muss stimmen und noch vieles mehr. Ich mag trockene Theorie nicht so sehr, auch wenn sie sich am Ende als notwendig herausstellt. Deswegen freue ich mich, als er sagt: „Wir gehen jetzt in die City und machen da einfach mal ein paar Bilder“. Noch vor der Mittagspause mache ich mich ganz alleine auf die Suche nach schönen Motiven. Das macht Spaß. Am Ende des Tages gelingen mir tatsächlich einige Bilder echt gut. Toll!

Neu für mich ist das Drehen von Videos. Wir berichten über die City-Baustelle in Bocholt. Ich darf die Kamera halten. Schnell sind die Bilder im Kasten. Und mit Hilfe eines Bearbeitungsprogramms kann ein ansprechendes Video erstellt werden. Mit Hilfe kleiner Tricks wird die Rohdatei in kurzer Zeit zu einem echten Beitrag.

Am meisten Arbeit macht allerdings das Schreiben. Doch das ist kein Problem. Ich mache das gerne, weil ich spürbar bei jedem neuen Text mehr Sicherheit bekomme und mich mit jedem neuen Hinweis weiter verbessere..Außerdem ist es etwas Besonderes, wenn man positives Feedback bekommt. „Gut gemacht“ oder „Der Text ist schön geschrieben!“, loben mich meine Freunde und Familie. Ein gutes Gefühl.

Der Bericht „Vom Talent zum Star: Rhede freut sich mit ´Nationalliebling´ Robin Gosens” ist mein persönliches Highlight in den zwei Wochen. Ich interessiere mich selber brennend für Fußball und spiele wie Gosens in seinen Anfängen auch in der B-Jugend des VfL Rhede. Deshalb kann ich mich voll und ganz mit dem Thema identifizieren. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass ich für meine Recherche sogar mein eigenes Netzwerk nutzen kann. Auf der einen Seite ist das seltsam, auf der anderen aber auch ganz lustig. Und die Anekdoten, die mir erzählt werden, eignen sich perfekt für die Geschichte.

Nur eines nervt. Viele Telefonate mit Gesprächspartnern sind ziemlich ernüchternd. Häufig nimmt keiner ab, ich bekomme keine Auskünfte oder man möchte mir zu meinen Fragen im Laufe des Tages eine Mail schicken. Leider bedeutet das aber nicht, dass man dies Mail auch wirklich bekommt. Das ist schade! Wenn es allerdings klappt und ich bekomme gute Zitate ist das wie ein Hauptgewinn.

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