Lebensmittelkontrolleure stellen in 60 Betrieben Verstöße fest
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung des Kreises Borken haben im Jahr 2022 insgesamt 2.978 Kontrollen in 2.804 der insgesamt 4.545 registrierten und EG-zugelassenen Betriebe durchgeführt. Bei diesen Kontrollen wurden in 60 Betrieben Verstöße festgestellt, bei denen formelle Maßnahmen wie zum Beispiel Nachkontrollen, Bußgelder, Ordnungsverfügungen oder sogar Betriebsschließungen folgten. In weiteren 725 Betrieben wurden bei den Kontrollen geringfügigere Mängel festgestellt, die keine formellen Maßnahmen nach sich zogen. Die Lebensmittelkontrolleure beanstandeten vor allem Mängel in der Betriebs- und Personalhygiene, im Betriebsablauf, bei den Eigenkontrollen sowie einige Baumängel.
Die Fachleute der Kreisverwaltung nahmen in den Betrieben 2.058 amtliche Proben, von denen 270 beanstandet wurden. Festgestellt wurden dabei vor allem Kennzeichnungsmängel. Einzelne Proben enthielten nicht zugelassene Zusatzstoffe oder waren beispielsweise wegen zu hoher Keimzahlen nicht zum Verzehr geeignet. „Durch Belehrungen, Sicherstellungen, Ordnungsverfügungen und Nachkontrollen versuchen wir die Mängel einzudämmen und in vielen Fällen gelingt uns das auch“, erläutert Dr. Christian Strotmann, zuständiger Abteilungsleiter im Fachbereich Tiere und Lebensmittel. Zusätzlich verhängt die Kreisverwaltung aber auch Verwarn- und Bußgelder, in Einzelfällen wird sogar Strafanzeige erstattet.
Die amtliche Lebensmittelüberwachung kontrolliert gewerbliche Betriebe, die Lebensmittel herstellen oder verkaufen. Im Kreis Borken sind das zum einen größere Lebensmittelproduzenten, zum anderen aber auch zahlreiche Gastronomiebetriebe, Bäckereien, Fleischereien und die Gemeinschaftsverpflegung. Die Lebensmittelüberwachung kontrolliert aber auch die Produktion und den Verkauf anderer Artikel des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Kosmetika und Tabakerzeugnisse.
Eine Zunahme war im vergangenen Jahr bei den sogenannten EU-Schnellwarnmeldungen mit zum Teil öffentlichen Produktrückrufen zu beobachten. Im Jahr 2022 sind insgesamt 134 EU-Schnellwarnmeldungen eingegangen, die ein unmittelbares Tätigwerden der Lebensmittelüberwachung erforderten.
Kontrollen finden grundsätzlich unangemeldet statt. Ziel dabei ist es, die allgemeine Hygiene bei der Herstellung und beim Umgang mit Produkten sicherzustellen, um die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Der Kreis überprüft zudem, ob die Waren korrekt gekennzeichnet sind, um Verbrauchertäuschungen zu verhindern. Wie oft ein Betrieb dabei von den Kontrolleuren aufgesucht wird, hängt von dessen individueller Risikobewertung ab. In der Regel müssen beispielsweise Kioske nur alle zwei bis drei Jahre mit einer Kontrolle rechnen, während Metzgereien im Schnitt zwei Mal jährlich besucht werden.
2022 sind insgesamt 68 Verbraucherbeschwerden beim Kreis Borken eingegangen. Bei 15 Beschwerden hat sich aufgrund der durchgeführten Kontrolle herausgestellt, dass diese berechtigt war. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher können Beschwerden einreichen, wenn sie verdorbene oder minderwertige Lebensmittel gekauft haben oder die Produktionsbedingungen in einem Betrieb für mangelhaft halten“, sagt Dr. Strotmann. Bürgerinnen und Bürger können sich dazu im Internet unter https://kreis-borken.de/de/service/themen/tiere-lebensmittel/tiere-lebensmittel/dienstleistungen-aufgaben/ informieren. Das gilt ebenso für Gewerbetreibende. Außerdem bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs Tiere und Lebensmittel nach Terminvereinbarung (Tel. 02861/681 3818) Beratungen an.
Das Kreishaus in Borken
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Quelle: Kreis Borken
Axel says:
Es wäre gut, wenn es eine Liste mit den Betrieben und Mängeln gäbe die man einsehen kann um für sich die Entscheidung treffen zu können ob man dort in Zukunft noch einkaufen möchte. Oder muss immer erst etwas passieren. Wenn ich mit Vergiftung oder Infektionen durch schlechte Lebensmittel im Krankenhaus liege kann es auch mal zu spät sein. Ich denke da an Personen die z.B. transplantiert und daher immunsupremiert sind und sich der Körper nicht richtig wehren kann. Das würde auch den Druck auf die entsprechenden Anbieter erhöhen um sich nicht selbst ins Abseitz zu stellen.