Lieber Bewerbungen schreiben statt Badesee



Lieber Bewerbungen schreiben statt Badesee

Viele offene Ausbildungsstellen, zu wenig Bewerberinnen und Bewerber – der Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen offenbart, „dass der War for Talents einen Höhepunkt erreicht hat“, so Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. „Die Unternehmen gehen deshalb zunehmend neue Wege, um kommende Fachkräfte für sich zu gewinnen.“ So seien Noten oft nur noch ein Kriterium unter vielen; die Persönlichkeit und das Engagement der jungen Menschen ständen immer mehr im Vordergrund. „Klar ist aber auch, dass die Unternehmen deutlich breiter unterstützen in der Ausbildung, als das früher der Fall gewesen sei“, so Jonetzko weiter. Bei den einen müssten Defizite bei der Schulbildung ausgeglichen werden, bei den anderen könne man sehr fokussiert vorhandene Stärken fördern. „Auf jeden Fall lohnt es sich jetzt, mal einen Badetag weniger einzulegen und stattdessen Bewerbungen zu schreiben – die Firmen wollen die jungen Leute kennenlernen!“

Laut Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit stehen 51.000 offenen Stellen knapp 43.000 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildung gegenüber. „Es hapert also an Bewerberinnen und Bewerbern, aber auch am Matching“, sagt Jonetzko. Die Berufsorientierung sei Pandemie-bedingt zu kurz gekommen. Umso mehr müssten die Bemühungen in diese Richtung verstärkt werden. Der Sommer 2022 wurde von der Allianz für Aus- und Weiterbildung, zu der auch die BDA und damit die Dachorganisation des Unternehmerverbandes gehört, erneut zum „Sommer der Ausbildung“ erklärt. Die regionalen Arbeitgeberverbände präsentieren beispielsweise zahlreiche Aktionen zum Thema und teilen Videos der Ausbildungsbetriebe. Der Unternehmerverband beteiligt sich unter anderem mit der Aktion „Meine berufliche Zukunft in“. Dabei werden in verschiedenen Städten des Verbandsgebietes Schüler und Firmen passgenau zusammengebacht.

Der ansonsten stabile Arbeitsmarkt spiegele sich auch im Verbandsgebiet wider: In Duisburg lag die Arbeitslosenquote zuletzt bei 12,3 Prozent, genauso hoch wie vor einem Jahr. In Mülheim an der Ruhr sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent und in Oberhausen um 0,1 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent.

Trotz der insgesamt stabilen Lage auf dem Arbeitsmarkt sieht Jonetzko zwei Wermutstropfen: „Lieferengpässe, Rohstoffknappheit – die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise nehmen den Unternehmen die Planungssicherheit.“ Umso löblicher sei es, dass so viele Firmen an ihren Ausbildungsbemühungen festhalten bzw. diese sogar noch weiter verstärkt haben.

Ansprechpartner

Quelle: Unternehmerverbandsgruppe

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