Mehr als 21.000 ausländische EU-Bürger leben im Kreis



„Freude schöner Götterfunken“ lautet der Anfang der so genannten Europa-Hymne. Diese wird am 9. Mai – dem „Europatag“ – wieder bei verschiedenen Anlässen zu hören sein. Der Europatag ist jedes Jahr ein besonderer Anlass sich daran zu erinnern, dass wir in Europa seit 1945 in Frieden leben. Der 9. Mai ist der Tag der historischen Schuman-Erklärung: „Am 9. Mai 1950 hielt der damalige französische Außenminister Robert Schuman in Paris eine Rede über seine Vision einer neuen Art der politischen Zusammenarbeit in Europa – eine Zusammenarbeit, die Kriege zwischen den europäischen Nationen unmöglich machen sollte“, erläutert Dr. Gerd Eckstein, zuständig für Europaangelegenheiten beim Kreis Borken. Schumans Idee war die Schaffung einer supranationalen europäischen Institution zur Verwaltung und Zusammenlegung der Kohle- und Stahlproduktion. „Diese Vision gilt damit als Grundstein der heutigen Europäischen Union.“

Der erste bedeutende Schritt auf dem Weg zur Europäischen Union war die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG): Am 25. März 1957 unterzeichneten Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Deutschland den EWG-Vertrag mit dem Ziel der europäischen Integration durch eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Die EWG fusionierte 1965 mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) zu den „Europäischen Gemeinschaften“ (EG).

1973 traten im Rahmen der ersten Norderweiterung Dänemark, die Republik Irland und das Vereinigte Königreich der EG bei. Es folgten die Beitritte weiterer neuer Mitglieder: Griechenland (1981), Portugal und Spanien (1986), Österreich, Schweden und Finnland (1995), Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern (2004), Rumänien und Bulgarien (2007) und schließlich Kroatien (2013). Nach dem Austritt des Vereinigten Königreiches – dem „Brexit“ – im vergangen Jahr zählt die EU somit aktuell 27 Mitgliedstaaten.

Aus diesen 26 weiteren EU-Ländern lebten zum Stichtag 31.12.2020 genau 21.235 Bürgerinnen und Bürger im Kreis Borken. Angesichts der 108 Kilometer langen gemeinsamen Grenze mit den Niederlanden verwundert es nicht, dass die Niederländerinnen und Niederländer mit knapp 8.000 Menschen das Ranking mit großem Vorsprung anführen. Auf Platz 2, mit gut 4.500 Bürgerinnen und Bürgern, folgt Polen, dahinter auf Platz 3 Rumänien mit 2.600 Bürgerinnen und Bürgern. Das Schlusslicht bilden die Inseln Malta und Zypern. Jeweils weniger als 5 Personen aus diesen beiden EU-Staaten leben dauerhaft im Kreis Borken mit seinen insgesamt 371.339 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand: 31.12.2019).

„Der Kreis Borken liegt als Teil der EUREGIO direkt an der deutsch-niederländischen Grenze. Sie wurde 1958 als erster grenzüberschreitender Verband dieser Art in Europa gegründet und symbolisiert bis heute das ‚Europa im Kleinen‘“, beschreibt Landrat Dr. Kai Zwicker den alltäglich gelebten Europa-Gedanken im Kreis Borken.
Hier die Zahlen der im Kreis Borken wohnenden Bürgerinnen und Bürger aus anderen EU-Staaten im Einzelnen:
EU (gesamt) 21.235
Belgien 100
Bulgarien 945
Dänemark 15
Estland 20
Finnland 10
Frankreich 115
Griechenland 320
Irland 15
Italien 740
Kroatien 1.250
Lettland 130
Litauen 115
Luxemburg 15
Malta –
Niederlande 7.895
Österreich 190
Polen 4.510
Portugal 970
Rumänien 2.760
Schweden 50
Slowakei 100
Slowenien 30
Spanien 385
Tschechische Republik 65
Ungarn 495
Zypern –
(Quelle: IT NRW, Stand 31. Dezember 2020)

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