Mein Kind wird 18 – Caritas-Infoabend für Eltern von Kindern mit Handicap



Wenn aus Kindern Erwachsene werden, stellen sich auch Eltern neue Herausforderungen. Wenn das Kind ein Handicap hat, stellen sich Eltern viele Fragen. In der Teilhabeberatung erlebt Claudia van der Linde bestimmte Sorgen besonders häufig. „Die Eltern, die uns aufsuchen, sorgen sich darum, wie sie ihre Kinder auch in der Volljährigkeit gut unterstützen können. Sie übernehmen in viel mehr Bereichen Verantwortung für ihre Kinder, als Eltern von Kindern ohne Handicap das tun. Sie übernehmen häufig in finanziellen und gesundheitlichen Angelegenheiten viel Verantwortung und begleiten ihre jugendlichen Kinder in vielen Lebensbereichen sehr eng. Mit der Volljährigkeit entfällt aber die elterliche Sorge und die jungen Erwachsenen werden rechtlich autonom. Trotzdem können sie deswegen nicht alles alleine regeln. Sie brauchen weiterhin Unterstützung. Nur übernehmen die eben nicht mehr automatisch die Eltern. Jetzt braucht es Regelungen in Form von Vollmachten, gesetzlicher Betreuung etc.. Das ist für Eltern zum einen komplex, zum anderen auch emotional aufgeladen“, weiß Claudia van der Linde aus ihrer Beratungstätigkeit.

Wie alle Eltern fragen sich auch Eltern von Kindern mit Handicap, wie sie ihre Kinder auf dem Weg ins Erwachsenenleben unterstützen. Die Balance von loslassen und behüten zu finden, ist Aufgabe der Eltern. Dabei unterstützt die Teilhabeberatung. Unter anderem, indem sie über rechtliche und finanzielle Aspekte berät und auf Fragen zu Wohnen und Arbeiten eingeht. „Hier ähneln sich die Fragen aller Teenager-Eltern ein Stück weit. ‚Wird mein Kind eine Beschäftigung finden, die ihm Spaß macht?‘ ‚Wie viel finanzielle Unterstützung sollen Eltern leisten, wie lernen die angehenden Erwachsenen den Umgang mit Geld?‘ Natürlich geht es immer darum, dass Eltern ihre Kinder gut versorgt wissen wollen.“, berichtet Claudia van der Linde. Mit der Volljährigkeit verstärke sich das Autonomiebestreben noch einmal deutlich. Und auch Fragen nach einer Wohnform außerhalb des Elternhauses stellten sich dann. „Wir informieren daher auch immer über unterschiedliche Angebote, wie Eltern die Verselbstständigung ihrer Kinder unterstützen können und welche Maßnahmen wir dazu bieten. Ambulant betreutes Wohnen ist hier ein Thema, das wir häufig besprechen.“, so van der Linde. „Oft haben die Jugendlichen schon Angebote von uns, z.B. im Freizeitbereich, wahrgenommen. Auch für junge Erwachsene machen wir Angebote. An vielen Stellen bricht Hilfe eben nicht ab, sondern ändert sich nur. Wenn Eltern sich im Vorfeld informieren, worauf sie achten sollten, gelingt das mit dem flügge werden ganz gut“, sagt van der Linde.

Von rechtlichen Rahmenbedingungen über finanzielle Themen bis hin zu Fragen von Wohnen und Arbeiten informiert Claudia van der Linde, zuständig für Teilhabeberatung beim Caritasverband f.d. Dekanat Bocholt.
Interessierte Eltern von Kindern mit Handicap sind eingeladen zum Infoabend am 27.4.22 um 18:30 Uhr ins Haupthaus des St. Vinzenz-Wohnverbundes, Buschweg 26 in Bocholt. Um Anmeldung wird gebeten.
Weitere Informationen sind erhältlich bei: Claudia van der Linde, claudia.vanderlinde@caritas-bocholt.de <mailto:claudia.vanderlinde@caritas-bocholt.de>, 02871 25131422

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