Millionenprojekt Rathaussanierung: Politik bleibt nur sieben Tage Zeit für Entscheidung



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Knapp dreineinhalb Jahre nach dem Grundsatzbeschluss zur Sanierung des Rathauses will die Stadtverwaltung am 23. August 2021 in einer öffentlichen Sondersitzung  erstmals die endgültige Kostenschätzung vorlegen. Das teilte die Pressestelle auf Anfrage von Made in Bocholt mit. Große Diskussionen erwartet man offenbar nicht mehr. Denn nur eine Woche später, am 1. September, soll die Stadtverordnetenversammlung bereits endgültig entscheiden. Die letzte, im Januar diesen Jahres abgegebene Kostenschätzung beläuft sich auf 56,27 Millionen Euro und sieht unter anderem eine Aufstockung, den Anbau eines zusätzlichen Mehrzwecksaales und die Tieferlegung des Foyers vor.

Die weiteren Verzögerungen begründet der Verwaltungsvorstand mit der großen Sorgfalt bei den Planungen. „Die Sanierung des Rathauses Berliner Platz ist fraglos eine der größten, wenn nicht gar die größte Investitionsmaßnahme der Gegenwart und absehbaren Zukunft Bocholts“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Daher lege man allergrößten Wert darauf, den politisch gewählten Vertreterinnen und Vertretern im Rat eine Abwägungsentscheidung unter Kenntnis aller Fakten und Daten zu ermöglichen, heißt es weiter.

Wie berichtet, fehlte zuletzt eine Kostenschätzung für die Technische Gebäudeausstattung und damit einem der größten Batzen in den Planung. Die Stadt hatte sich zwischenzeitlich einen bereits beauftragten Fachplaner getrennt, weil sie dessen Arbeit bemängelte. Der Experte hatte die Prognosen der Verwaltung nicht mitgetragen und deutliche höhere Aufwände vorhergesagt. Inzwischen hat man im Rathaus den Auftrag neu vergeben.

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