MIT KOMMENTAR – Schorch: Drittligaaufstieg wäre für den 1. FC „der Genickbruch gewesen“

Lesezeit ca. 3 Min.

Ein überraschender Drittligaaufstieg des 1. FC Bocholt schon im vergangenen Sommer wäre für den Verein „der Genickbruch gewesen“. Das hat Sport-Geschäftsführer Christoph Schorch (Foto) jetzt im Interview mit dem Video-Podcast Absolut Fussball prognostiziert. Seiner Meinung nach ist der Regionalligist infrastrukturell noch nicht so weit, um im Konzert der Großen mitspielen zu können. Man müsse demütig sein und langfristig denken, so Schorch weiter. Entscheidend ist für ihn, ob es den Schwatten auf Dauer gelingt, „nicht nur in Beine, sondern auch in Steine“ zu investieren.

Der Anfang sei gemacht, erklärte der Sportgeschäftsführer. So sei die Zahl der Sponsoren in den vergangenen zwei Jahren von 52 auf 160 erhöht worden. Auch sei der Zuschauerschnitt in dieser Zeit von 750 auf 2000 gestiegen. Gleichzeitig ist die Geschäftsstelle mit nun vier hauptberuflich angestellten Mitarbeitern professionell aufgestellt. „Wir wachsen extrem schnell“, erklärt Schorch.

„Riesenmöglichkeiten“ sieht er in einer Bündelung der Kräfte und damit auch wohl der Vereine am Hünting. Doch daran hapert es noch. Gleiches gilt für die Umsetzung des Stadionausbaus. Hier forderte der Sportgeschäftsführer mehr Geduld ein. Selbst wenn man es wolle, laufe es nicht immer so, wie geplant. Man habe zwar rechtzeitig Aufträge vergeben und Dinge bestellt, aber alle Firmen hätten momentan viel zu tun und warteten nicht gerade auf den großen 1. FC Bocholt. Wenn man es genau betrachte, hätte man beim 1. FC 20 Jahre nichts gehabt, da dürfe man jetzt nicht fordern, dass sich innerhalb eines Jahres alles ändere, so das Vorstandsmitglied.

KOMMENTAR

Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Gut, dass der 1. FC Bocholt im vergangenen Jahr nicht in die Dritte Liga aufgestiegen ist. Denn das wäre laut Sport-Geschäftsführer Christoph Schorch der Genickbruch für den Verein gewesen. Das mag sich für die Fans schockierend anhören und bei einigen sogar den Verdacht nähren, dass irgendjemand im Verlauf der vergangenen Saison mitten in der Fahrt leicht die Handbremse angezogen hat, aber der Mann hat vollkommen Recht.

Wer Profifußball will, der braucht die notwendigen Strukturen. Und von denen sind die Bocholter noch weit entfernt. Noch eine Erkenntnis trifft voll zu: Alleine wird der 1. FC es  nicht schaffen. Kooperationen, eventuell sogar Fusionen, sind notwendig. Und in diesem Punkt wäre eine zielgerichtete Moderation und langfristige Planung durch die Stadtoberen noch wichtiger als sporadische Finanzspritzen aus der Kämmerei. Gut auch, dass Christoph Schorch Geduld und Demut einfordert. Daran nämlich hat es beim 1. FC immer schon  gemangelt.

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  1. Frank Lonnemann says:

    Christopher Schorch war derjenige der die Stadt Bocholt im letzten Jahr kontinuierlich die Pistole auf die Brust gesetzt hatte und immer nur Zusagen der Fördergelder gefordert hatte! Immer ist Christopher Schorch über die Stadt Bocholt am herziehen. Im Mai 2023 hieß es wieder einmal.
    Christopher Schorch ist nach dem Ratsbeschluss tief enttäuscht, dass der 1. FC Bocholt von Stadt und Politik „Knüppel zwischen die Beine“ geworfen bekommt.

    Von den Ratsmitgliedern hieß es ebenfalls andauernd ,,Hier würde eine große Chance für Bocholt vertan, jemals wieder ins Rampenlicht des Profifussballes zu kommen“
    Der 1.FC Bocholt hatte schon im Jahr des Oberligaaufstieges fast 100 Sponsoren und nicht nur 52. Der Zuschauerschnitt war in der Saison 22/23 schon bei 1283 Zuschauer und nicht bei 750!
    Christopher Schorch soll nicht immer so tun, als er den Fußball zurück nach Bocholt geholt hat!
    Die Mission Aufstieg den Christopher Schorch in der Winterpause 23/24 ausgegeben hatte, damit ist er sang und klanglos gescheitert. In dieser Saison ist der Kaderplaner und Geschäftsführer wieder gescheitert und jetzt greift er zu dem letzten Strohhalm im Sinne einer Fusion. Der FC Olympia Bocholt hat keine A und B-Jugend mehr und der 1.FC Bocholt hat keine Seniorenmannschaft mehr, ausser dem Profiteam. Der Hünting ist der Schandfleck aller Sportanlagen in Bocholt.
    Hier wurde aber im Februar schon von den richtigen Fussballexperten gesagt ,, Erst muss der Sportstandort ,,Am Hünting“ mit weiteren Kunstrasenplätzen und Umkleidekabinen ausgestattet werden, um überhaupt in die Professionalität zu gelangen.
    Hier war schon der Spatenstich zum Millionengrab gesetzt worden. Hier kann man sich ganz alleine bei Alemannia Aachen bedanken, dass der 1.FC Bocholt nicht wirklich einen Genickbruch erleidet hätte. Ein Christopher Schorch spricht auch von den 13 kleinsten Etat in der Regionalliga West. Der 1.FC Bocholt hat nach dem MSV Duisburg, Gladbach 2, Paderborn 2, den zweithöchsten Marktwert in der Regionalliga West mit 2,16 Millionen Euro. Da wären die Bocholter Profis vom Marktwert her, die schlechtesten bezahlten Profis!
    Anzumerken ist noch, dass es Christopher Schorch nach über 50 Jahren geschafft hat, dass die Reservemannschaft aufgelöst wurde!

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