MIT KOMMENTAR: Stadt will neues Markenbild für Bocholt

Lesezeit ca. 2 Min.

Die City krankt. „Die wirtschaftliche Situation vieler Gewerbetreibender ist in eine Schieflage geraten“, stellt Bürgermeister Thomas Kerkhoff jetzt in einer Sitzungsvorlage für den Fach-Ausschuss Wirtschaft und Tourismus fest. Die Ursachen sieht der Verwaltungschef hauptsächlich in der durch die Coronapandemie noch verstärkten Zunahme der Umsätze im Online-Handel, aber auch in einem deutlichen Zentralitätsrückgang Bocholts. Als Gegenmaßnahme fordert er eine neue Markenstrategie für Bocholt.„Damit der neue Weg nicht solitär ausschließlich für die Innenstadt gefunden wird, wird die Entwicklung einer neuen Innenstadtstrategie zusammen mit dem ebenfalls neu aufzusetzenden und für Ende 2022 geplanten Beginn des Markenbildungsprozesses zu entwickeln sein. Das dann vermutlich im Laufe des Jahres 2023 neu konzipierte Markenbild muss mit dem Innenstadtbild zusammenpassen“, heißt es in der Vorlage.

Der Bürgermeister schlägt vor, ein externes Beratungsbüro dami zu beauftragen, das gemeinsam mit Stadtmarketing, mit der Stadt, den handelnden Akteuren und mit den Bürgerinnen und Bürgern auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bereichen die Strategie und die Maßnahmen zur Zielerreichung in moderierten Workshops erarbeiten soll.

KOMMENTAR

Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Um Gottes Willen. Jetzt will der Bürgermeister unter Beteiligung des Stadtmarketings, der Politik, der „handelnden Akteure“ aus der City sowie der Bürgerinnen und Bürgern auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bereichen eine neue Bocholt-Marke entwickeln lassen. Es sollen also ausgerechnet wieder einmal alle diejenigen an den Tisch, die bislang in der Hinsicht kaum etwas zustande bekommen haben oder in erster Linie bestimmte Interessen vertreten. Ein solches Vorgehen ist schlichtweg der Alptraum von Markenprofis. Strategie orientiert sich am Vergleich zum Wettbewerb, an dem Herausforderungen der Zukunft und daran, wie man künftig als Stadt wahrgenommen werden will. Mit formvollendeter Basisdemokratie hat das ausnahmsweise nichts zu tun – erst recht nicht dann, wenn am Ende doch wieder nur einer alleine entscheidet. Dann kommt womöglich wieder so etwas heraus wie das Krickel-Krakel-Logo von „800 Jahre Bocholt“.

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    Ruth Rümping says:

    König Kerkhoff hat mal wieder Steuergelder der Bocholter Bürger zu vergeben, sicherlich „kennt“ er auch ein Beratungsbüro, wie schon gehabt im Bereich anwaltliche Beratung. Die Untertanen dürfen ein bisschen mitspielen und ihren Herrn und Meister hofieren, der dann zum „Wohle Aller“ die beste Entscheidung trifft. Machen sie sich doch keinen Kopf Herr Kerkhoff, nehmen sie doch ihren ersten Weihnachtsgruß. Aber – schlechter geht bei ihnen wohl immer. Wie wärs denn mit einem Logo: große Geldansammlung auf dem Marktplatz, Bürger und Wirtschaftsvertreter darauf, auf ihren Schultern thronen Sie, und dann?……ein heftiger Windstoß und alles verpufft!!

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    Maik Radstaak says:

    Dem Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER kann ich nur zustimmen. Was hat das mit Demokratie zu tun. Auf das was sich Bürger, Einzelhändler oder gar Händler der Märkte in und für Bocholt wünschen geht auch keiner ein. Allein die Macht zu haben und zu entscheiden, das ist hier der Weg der Stadt und des Stadtmarketings. Wie immer halt.

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    Rudolf vab Dielen says:

    So lange die Autofahrer systematisch durch Behinderungen vergrätzt werden, ( Radwege auf Straßen verlegen,) so lange das unsinnige Ziel eine autofreie Stadt ist, ( fehlende Parkflächen),
    so lange brauchen wir uns keine Hoffnung zu machen, durch ein sogenanntes Stadtlogo die
    „Marke Bocholt“ für ausswärtige Besucher und Käufer interressanter zu machen.
    Wer nur als wetterabhängiger Wanderer oder Radler kommen soll, wird Bocholt nicht retten.
    Dann wird es einmal heißen: „Bäter nörgends ass in Bokelt“.

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