Mit Planungszellen zur „Zukunftsstadt Bocholt 2030+“



Bocholt (PID). Wie sieht die Stadt von morgen aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Stadt Bocholt im Rahmen des Projektes „Zukunftsstadt Bocholt 2030+“. Im November 2017 erprobt die Stadt im Rahmen des Projektes eine besondere Form der Bürgerbeteiligung: Die Planungszelle. In den nächsten Tagen erhalten zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger eine Einladung zur Teilnahme an der Planungszelle.
Hintergrund ist der bundesweite Wettbewerb „Zukunftsstadt“. Als eine von 20 Städten arbeitet die Stadt Bocholt mit Unterstützung mehrerer Partner und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Schulen an einer Zukunftsvision „Zukunftsstadt Bocholt 2030+“.
„In der ersten Phase haben wir in Workshops gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger erste Themenschwerpunkte und Ideen entwickelt“, erklärt Reinhardt te Uhle, Koordinator des Projektes „Zukunftsstadt Bocholt 2030+“. Diese wurden in Arbeitsgruppen weiterentwickelt und sellen in der Planungszelle den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden.
Durchgeführt und moderiert wird die Planungszelle vom Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung der Bergischen Universität Wuppertal.
Die Planungszelle
Die Planungszelle ist ein Verfahren zur Bürgerbeteiligung, welches Anfang der 1970er Jahre entwickelt wurde. Bei diesem Verfahren werden Bürgerinnen und Bürger nach statistischem Zufallsprinzip ausgewählt und zur Meinungsbildung eingeladen.
An drei Tagen erarbeiten die insgesamt 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam Empfehlungen zu einzelnen Themen, wie beispielsweise „Mobilität“, „Bildung“ oder „Bewegung im Alter“. Das Ergebnis ist offen, die Teilnehmerinnen haben die Möglichkeit sich selbst eine Meinung zu bilden und Vor- und Nachteile abzuwägen. Unterstützt werden sie von Experten der jeweiligen Themengebiete.
Ziel des Verfahrens ist die Erstellung eines Bürgergutachtens. Dies enthält die Empfehlungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dient den handelnden Akteuren der Stadt als Entscheidungshilfe.
Vielfalt der Bevölkerung
In Bocholt werden 25 Bocholterinnen und Bocholter zu den Planungszellen eingeladen, die sich bereits in der ersten Phase in das Projekt eingebracht haben. Außerdem werden 25 nach einem Zufallsverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. „So haben wir die Möglichkeit, die Vielfalt der Lebens- und Berufserfahrung von Bocholterinnen und Bocholter einfließen zu lassen“, so Reinhardt te Uhle.
Da die Planungszelle als Bildungsurlaub anrechenbar ist, können die Teilnehmerinnen oder Teilnehmer Bildungsurlaub in Anspruch nehmen. Wenn sie dies nicht möchten oder können, erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro. Außerdem stellen die Stadt Bocholt und das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung – sofern notwendig – Hilfe bei der Betreuung von Kindern oder Angehörige bereit.
Hintergrund: Wettbewerb „Zukunftsstadt“
Der Wettbewerb „Zukunftsstadt“ ist eine Aktivität der ressortübergreifenden Innovationsplattform Zukunftsstadt der Bundesregierung. Partner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Deutsche Landkreistag (www.wettbewerb-zukunftsstadt.de). Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern werden Visionen und Konzepte für die Stadt von Morgen entworfen. Besonders gute Konzepte werden vom Bund finanziell gefördert. Bocholts Teilnahme steht unter dem Titel „Atmendes Bocholt 2030+“. Der Wettbewerb besteht insgesamt aus drei Phasen.
Mehr Informationen über das Bocholter Konzept unter www.zukunftsstadt-bocholt.de.
Mehr Informationen zur Planungszelle: www.idpf.eu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert