MIT VIDEO: Jugend trainiert für die Special Olympics

„Und los! So schnell ihr könnt, so schnell es geht!“: Sportlehrer Janis Büning wird nicht müde, die jungen Mädchen anzufeuern. Mireille zieht nochmal kräftig durch auf den letzten Metern der 100 Meter Bahn am LAZ Rhede. Zusammen mit ihren Mitschülerinnen. Jolina und Daria Die trainieren seit Wochen regelmäßig für den Landesentscheid der Special Olympics vom 22.-25. Mai in Münster. Gleich 16 Jugendliche mit einer geistigen Behinderung sind dafür von der Bischof-Ketteler-Schule in Bocholt gemeldet worden. „Für uns ist das eine Premiere. Und die Begeisterung ist riesengroß“, erklärt Delegationsleiter Jürgen Borgert.
Mit der Teilnahme will die Förderschule zeigen, was Menschen mit Behinderung leisten können und dass sie sich mit ihren Fähigkeiten nicht verstecken müssen. Die Special Olympics sind lange nicht so bekannt wie die Paralympics, die Spiele der Körperbehinderten. Daher wollen die Bocholter dafür sensibilisieren.
Die Leistungen sind schon jetzt zum Teil auf einem hohen Niveau „Und mit jedem Training werden die besser. Das ist der Wahnsinn“, erklärt Borgert. Ehrgeiz haben die Kids auf jeden Fall. Sie haben schon mal die Sportstätten in Münster besucht, um ein Gefühl für Größe und Atmosphäre zu bekommen. „Da ist den Schwimmern schon etwas anders geworden, als die das große Becken mit Zuschauertribüne gesehen haben. Sie sehen die Fans schon jubeln“, meint der Delegationsleiter. Für einen Erfolg bei der ersten Teilnahme legen sich die Schwimmer mächtig ins Zeug. Mehrmals in der Woche trainieren sie zusätzlich zum regulären Unterricht im Fildekenbad. Lehrer Max Geuring ist stolz auf die Trainingserfolge seiner Jungs. Und Oskar, Nick und Jan sind mit Begeisterung bei der Sache. „Es ist echt anstrengend. Aber es macht mega Spaß“, sagt Oskar zwischen zwei Bahnen Freistil. Die Jungs und Mädchen sind durch das Training zu einer echten Mannschaft zusammengewachsen. Und nicht nur beim Mannschaftsgeist, auch beim Selbstvertrauen der Kinder sehen die begleitenden Lehrkräfte große Veränderungen.
Aber auch der Einsatz des Kollegiums ist groß. Sechs Lehrerinnen und Lehrer betreuen die wöchentlichen Übungseinheiten neben ihrem regulären Unterricht. „Aber als Schulgemeinschaft tragen wir das gemeinsam. Da ist schon viel Mannschaftsgeist zu spüren“, freut sich Borgert.
Und weil natürlich die ganze Schule mit ihren Athleten mitfiebert, hat Schulleiter Ronald Lenkenhoff einen Fanbus organisiert.
Die Leichtathletinnen und -athleten trainieren fürs Kugelstoßen, den Weitsprung, den Sprint, den 400-Meter-Lauf und für die 4×100-Meter-Staffel. Die Schwimmer konzentrieren sich dagegen auf die 50-Meter-Distanz und ebenfalls auf eine Staffel. Zudem geht ein Schüler im Judo an den Start. Er wird vom Sportclub Hatzki betreut.
Und wie sind die Erfolgsaussichten? „Schwer zu sagen“, antwortet der Delegationsleiter. Da die Bischof-Ketteler-Schule zum ersten Mal am Wettbewerb teilnimmt, kann sie die Konkurrenz nur schwer einschätzen. Letztendlich zähle ohnehin nicht das Ergebnis, sondern der Zusammenhalt und der Spaß, so Borgert. Dabeisein ist nun mal alles. Egal ob Olympionike mit oder ohne Behinderung.
Bild: Oskar, Nick und Jan mit Trainer Max Geuring