Mobile Impfteams für Seniorenheime laut Ärtzenetzwerk BOHRIS „große logistische Herausforderung“



Als „große logistische Herausforderung“ wird sich nach Einschätzung von Vertretern des lokalen Ärztenetzwerks BOHRIS das mobile Impfen mit dem Corona-Vakzin in den Senioreneinrichtungen erweisen. Das erfuhren Fachkräfte aus sozialen Einrichtungen und Seniorenheimen in Bocholt, Rhede und Isselburg, die jetzt an einer digitalen Infoveranstaltung teilnahmen.

Eingeladen hatte das Ärztenetzwerk BOHRIS gemeinsam mit dem Europe Direct Informationszentrum (EDIC) Bocholt, der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO) und unterstützt vom Projekt Zukunftsstadt Bocholt.

Bürgermeister Thomas Kerkhoff begrüßte die rund 35 zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Sie sind diejenigen, die in der Krise die wichtigsten Dienste aufrechterhalten, Gesundheit, Altenpflege und Ähnliches. Es ist uns ein großes Anliegen, dass Sie sich stets gut informiert fühlen.“
Impfstoffe trotz kurzer Entwicklungszeit sicher
Sebastian Borgert, Leiter des EDIC Bocholt, erklärte, wie der Impfstoff von BioNTech-Pfizer in nur einem Jahr von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen werden könne, ohne an der Sicherheit zu sparen: „Die EMA wendet eine fortlaufende Zulassung an. Das heißt, sie prüft die eingehenden wissenschaftlichen Daten, sobald diese verfügbar sind, anstatt wie sonst zu warten, bis die Ergebnisse aller Studien vorliegen. Zudem laufen nun viele der nötigen Studien parallel anstatt nacheinander, da die Unternehmen aufgrund der Unterstützung der EU kein großes eigenes finanzielles Risiko in der Entwicklung tragen müssen. So wird viel Zeit gespart, der Impfstoff hat aber dennoch dieselben Untersuchungen durchlaufen, wie jeder andere zugelassene Impfstoff in der EU.“

Fachinformationen durch Experten vom Ärztenetzwerk BOHRIS
Als Experten waren Dr. Michael Adam, Geschäftsführer des Ärztenetzwerks BOHRIS dabei, sowie zwei weitere Vorstandsmitglieder von BOHRIS, Kardiologe Dr. Martin Wissing, und Dr. Christian Goebel, Facharzt für Allgemeinmedizin und Anästhesie.
Sie erläuterten den derzeitigen Stand der Impfstrategie im geplanten Impfzentrum des Kreises Borken und gingen auf die Fragen der Mitarbeitenden ein. In einem ersten Schritt sollen über 80-Jährige in Senioreneinrichtungen geimpft werden, sowie alle pflegenden Mitarbeitenden in den Einrichtungen.

„Als große logistische Herausforderung wird sich das mobile Impfen in den Senioreneinrichtungen erweisen. Der Impfstoff muss bei unter minus 70 Grad Celsius zentral gelagert werden und wird von dort aus verteilt. Nach dem Auftauen muss er innerhalb weniger Stunden geimpft werden“, erläuterte Dr. Adam. Bei teilweise mehr als 200 Personen pro Einrichtung werden wahrscheinlich mehrere Ärzte parallel impfen, um diese Bedingungen einzuhalten. Das genaue Vorgehen wird derzeit allerdings noch erarbeitet und kann sich noch ändern.
Informationen weiterhin verfügbar
Auch auf Fragen zum Datenschutz, Schutzmöglichkeiten vor COVID19 und das feste Impfzentrum für den Kreis Borken im interkommunalen Bauhof gingen die Experten ein.
Wer an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte aber noch interessiert ist, kann die Aufzeichnung auf dem Youtube-Kanal des EDIC Bocholt unter https://www.youtube.com/watch?v=OLFz8z0-imA abrufen. Die Präsentation ist auf der Homepage des EDIC unter www.europe-direct-bocholt.de zu sehen.
Eine zweite Veranstaltung mit gleichem Format ist für Anfang Februar geplant, kündigt Berthold Klein-Schmeink, Geschäftsführer der EWIBO, bereits an.

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  1. Nyenhuis Michael says:

    Gibt es auch ein Impfzentrum in Bocholt oder müssen die Bocholter alle nach Velen?
    Warum hört man hier nichts von der Stadtverwaltung?

    • Made in Bocholt says:

      Nein, in Bocholt gibt es kein Impfzentrum. In jedem Kreis gibt es nur eines. Der Kreis Borken hat sich für den kommunalen Bauhof auf der Grenze von Velen und Gescher entscheiden, weil der am zentralsten liegt und (zumindest mit dem Auto) gut zu erreichen ist.

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