Müllabfuhr und Staßenreinigung werden spürbar teurer – wir sagen um wieviel und warum

Die Stadt will ab dem kommenden Jahr die Restmüllgebühren um 11,1 Prozent und die Straßenreinigungsgebühren um 10,6 Prozent erhöhen. Die Gebühren für Biomüll, die Abwasserentsorgung und die Friedhofsnutzung bleiben indes gleich. Das geht aus den Vorlagen des heute tagenden Betriebsausschusses der ESB hervor.
Die kalkulierten Kosten für die Müllbeseitigung liegen laur Berechnungen 2025 um 816.000 Euro höher als geplant. Grund sind laut Verwaltung die gestiegenen Aufwendungen aufgrund der Einführung des Bundesemissionshandelsgesetzes. Eine Kompensation durch zusätzliche Einnahmen aus dem Einwegkunststofffonds (EWKFondsG) und der Papierverwertung war offenbar nicht möglich. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist weiterhin unklar, wann und in welcher Höhe eine Auszahlung aus dem Fonds zur Entlastung der Gebührenhaushalte Abfall und Straßenreinigung erfolgt. Zudem sind die Verwertungserlöse für Altpapier nicht im erwarteten Maße gestiegen“, heißt es in der Vorlage.
Bei der Straßenreinigung entsteht ebenfalls eine Finanzierungslücke, die es eigentlich schon seit Jahren gibt. Sie wurde jedoch stets durch einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen. Diese sind mittlerweile so weit geschrumpft, dass jetzt nur noch Einnahmesteigerungen helfen können.
Ausgeblieben ist derweil eine von Experten eigentlich erwartete Steigerung der Friedhofsgebühren. Grund: „Die Anzahl der Beerdigungen auf dem Bocholter Friedhof hat in den letzten Jahren zugenommen. Insbesondere die pflegefreien Grabarten werden stark nachgefragt. Wie für 2024 wird in der Kalkulation für 2025 mit ca. 700 Bestattungen im Jahr gerechnet“, so die Verwaltung. Sollte sich jedoch die Entwicklung hin zum Urnengrab und zu pflegefreien Grabarten weiter verfestigen, würde dies eine Anpassung der Gebührenstruktur in den Folgejahren notwendig machen, heißt es weiter.