Münster wird Telenotarztzentrale für die Region in Kooperation mit dem Kreis Borken



Kreis Borken. Münster wird einer von sechs geplanten Telenotarztstandorten in Nordrhein-Westfalen und arbeitet hierzu eng mit fünf benachbarten Kreisen, darunter der Kreis Borken, zusammen. Die Entscheidung hat jetzt das Landesgesundheitsministerium der Stadt Münster mitgeteilt. „Das ist ein großer Schritt für die Weiterentwicklung der Notfallversorgung in der Region, der den in Not geratenen Menschen auch für die Zukunft eine schnelle und hochwertige Versorgung sichern wird. Die angestrebte Kooperation mit dem Universitätsklinikum stärkt das hierzu erforderliche Netz“, freut sich der zuständige Beigeordnete Wolfgang Heuer über die laufende Entwicklung.
Das Telenotarzt-System macht Sanitätern den notärztlichen Rat schon vor dessen Eintreffen zugänglich. Per Bild- und Datenübertragung können wichtige Informationen über den Patienten oder die Patientin zu einem Telenotarzt in der Zentrale übertragen und Maßnahmen ärztlich angeordnet werden. So ist dem Telenotarzt fast immer eine erste Beurteilung aus der Ferne möglich, die die Einschätzung der Sanitäter vor Ort ergänzt und entsprechende Maßnahmen ermöglicht, noch bevor ein Notarzt physisch zum Einsatzort gelangt“, stellt Professor Andreas Bohn, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Münster das System vor.
Die Stadt Münster hatte den Kreisen der Region eine Kooperation zum Betrieb einer Telenotarzt-Zentrale angeboten, um gemeinsam zu einer wirtschaftlichen Lösung für die Region zu kommen. Zusammen mit den Kreisen Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf stellte die Stadt Münster einen entsprechenden Antrag zur Einrichtung einer Telenotarzt-Zentrale an das Land. Dieser wurde nun vom Ministerium bewilligt und in Münster wird zukünftig eine von sechs Telenotarzt-Zentralen im Land stationiert sein. Zum Betrieb will die Stadt mit dem Universitätsklinikum Münster kooperieren. Oberbürgermeister Lewe und der Ärztliche Direktor des UKM, Professor Hugo Van Aken hatten hierzu bereits im Sommer 2020 eine Vereinbarung abgeschlossen.
Erste Erfahrungen hat die Feuerwehr mit Telenotärzten schon sammeln können. „Seit März dieses Jahres läuft ein erfolgreiches Pilot-Projekt bei uns, auf dessen Basis wir nun die Fortentwicklung mit den umliegenden Kooperationskreisen für das Jahr 2022 vorsehen“, sagt Gottfried Wingler-Scholz, Leiter der Feuerwehr Münster. Die Planungen für die neue Telenotarzt-Zentrale für mehr als zwei Millionen Menschen in der Region haben bereits begonnen. NRW will bis Ende 2022 in jedem der Regierungsbezirke mindestens eine Zentrale einrichten lassen, um das Land flächendeckend zu versorgen. Zukünftig können Rettungswagen der gesamten Region in der Leitstelle am York-Ring in Münster medizinische Expertise abrufen.
Ergänzung des Kreises Borken:
Dr. Elisabeth Schwenzow, Ordnungsdezernentin der Kreisverwaltung Borken, erklärt dazu :“Wir als Kreis Borken haben als einer von ganz wenigen Kreisen in NRW bereits das Telenotarztsystem eingeführt. Entsprechend ausgerüstete Einsatzfahrzeuge sind an den Rettungswachen in Borken und Vreden stationiert. Der Telenotarzt schaltet sich derzeit noch aus Aachen zu. Wir haben aber schon sehr frühzeitig signalisiert, dass wir mit den umliegenden Kreisen und der Stadt Münster kooperieren wollen, weil wir das Ziel haben, diese Kompetenz Telenotarzt auch bei uns in der Region aufbauen zu können.“

Foto (Kreis Borken): In den Rettungswachen in Vreden und Borken sind bereits Fahrzeuge mit dem Telenotarzt-System ausgestattet

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