Münsteraner gewinnen Architektenwettbwerb für neues „Cityviertel“



Das Münsteraner Büro agn bka hat den Architektenwettbewerb für den Neubaukomplex an der Ecke Neustraße/Markt (inklusive ehemaliger Sparkassenzentrale) gewonnen. Die Planer sehen dort eine Mischung aus Geschäften, Büros und Wohnungen. Karl-Heinz Bollmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Bochol, meint dazu: „Der Siegerentwurf ist eine großartige Basis für die zukünftige Gestaltung dieser zentralen Fläche in der Innenstadt. Mit der Neuausrichtung stellt sich die Stadtsparkasse Bocholt zusammen mit der Stadt Bocholt dieser komplexen Aufgabe.“

 

Bereits weit vor dem Umzug der Hauptstelle der Stadtsparkasse Bocholt im April 2021 vom Markt an den Neutorplatz gab es umfangreiche Überlegungen und Konzepte, wie eine zukünftige Nutzung der Fläche am Bocholter Marktplatz aussehen könnte. Im Rahmen einer perspektivischen Neuentwicklung und Neuarrondierung des Umfelds des Marktes wurde bereits 2018 gemeinsam mit der Stadt Bocholt und weiteren Nachbarn eine städtebauliche Machbarkeitsstudie durchgeführt. Dabei wurde nicht nur das Grundstück der ehemaligen Hauptstelle der Stadtsparkasse Bocholt am Markt 8 und das Nachbargebäude an der Neustraße 2-4, sondern auch der gesamte umliegende Bereich mit dem St. Georg- und auch dem angrenzenden Manes-Schlatt-Platz betrachtet.

Um die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie zu konkretisieren, hat die Stadtsparkasse eine Analyse des bestehenden Standortes und dessen mögliche, zukünftige Nutzung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis dieser Analyse war, dass ein Nutzungsmix von Einzelhandel und Gastronomie einschließlich SB-Standort der Stadtsparkasse im Erdgeschoss als optimale Lösung für den Standort der alten Hauptstelle am Markt 8 angesehen wird. In den oberen Geschossen und auch im hinteren Teil eines zukünftigen Gebäudes sieht die Studie eine Mischung aus Büros, Praxen/Gesundheit und Wohnen vor. Ergänzt wird der Standort dann über eine übergreifende Tiefgarage.

Das erstellte Nutzungskonzept war nun im Frühjahr 2022 die Grundlage für die Durchführung eines Architektenwettbewerbs. Ziel war die stadträumliche Neuordnung und Errichtung eines flexiblen Neubaukomplexes, welcher einen attraktiven und nachhaltigen Nutzungsmix im Herzen Bocholts unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte bietet.

Mit dem Wettbewerb sollte eine Gestaltung gefunden werden, welche sich in den städtebaulichen Kontext einfügt, auf die stadträumlich unterschiedlichen Rahmenbedingungen eingeht und die denkmalgeschützte Bausubstanz des historischen Rathauses und der St. Georg Kirche angemessen berücksichtigt. Hierbei sollte insbesondere durch größtenteils gewerbliche Nutzungen im Erdgeschoss ein Beitrag zur Attraktivität des Bocholter Marktplatzes geleistet werden.

Mit der Entwicklung des Neubaus des Wohn- und Geschäftshauses am Markt 8 sowie der perspektivischen, städtebaulichen Neuarrondierung der umgebenen Platzbereiche des St. Georg- und des Manes-Schlatt-Platzes soll der besonderen Bedeutung des Standortes Rechnung getragen werden und ein maßgeblicher Baustein zur weiteren, innerstädtischen Entwicklung der Stadt Bocholt entstehen. Dabei soll eine nachhaltige Symbiose zwischen städtebaulichem Kontext, historischem Erbe, zeitgemäßen Strukturen und angemessener Wirtschaftlichkeit gefunden werden.

Insgesamt sieben Architekturbüros haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Auch zwei Bocholter Büros waren unter den Teilnehmern vertreten. Am 11. August 2022 hat die Jurysitzung zu diesem Architektenwettbewerb stattgefunden. Ein Gremium aus Fach- und Sachpreisrichtern und weiteren, beratenden Mitgliedern haben die eingereichten Entwürfe unter folgenden Gesichtspunkten bewertet:

  • Erfüllung Raumprogramm und funktionale Anforderungen 
  • Berücksichtigung der bau- und planungsrechtlichen Vorschriften
  • Außenwirkung, städtebauliche Einfügung
  • Gestalterische und räumliche Qualität von Gebäude und Freiflächen
  • Berücksichtigung des denkmalpflegerischen Kontexts des benachbarten Alten Rathauses und der Kirche St. Georg
  • Umweltverträglichkeit, ökologische Anforderungen, Ressourcenschonung und Energieeffizienz
  • Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
  • Vermarktungsfähigkeit und Flexibilität der Flächen

Nun gilt es, gemeinsam mit der Stadt Bocholt und dem Architekturbüro den vorliegenden Entwurf inhaltlich weiterzuentwickeln. Insbesondere auch die unterschiedlichen Optionen zur baulichen Integration des Gebäudes Neustraße 2-4 an der Ecke des Bocholter Marktplatzes sind nun in der Praxis auszuarbeiten.

Bürgermeister Thomas Kerkhoff: „Mit der Entscheidung für den Entwurf schaffen wir eine neue Adressbildung in Bocholt. Die neuen Gebäude mit Quartierscharakter nehmen den sensiblen Umgang mit dem Rathaus perfekt auf und sind im Hinblick auf die städtebaulichen und funktionalen Anforderungen eine sehr gelungene Arbeit.“

Alle sieben Entwürfe des Architektenwettbewerbs werden ab dem 25. August 2022 in einer Ausstellung in der Hauptstelle der Stadtsparkasse Bocholt am Neutorplatz zu sehen sein.

  1. Wow sogar mit „Grünfläche“? Sowas können die auch? Hätte ich ja nicht
    gedacht , wenn ich mir den Schandfleck am Neutor anschaue…

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