Mundartband „Boh Foi Toch“ spielt auf Erve Kots



Münsterland / Lievelde (NL). Einen ganzen Tag dreht sich alles um den Dialekt im Grenzgebiet des Achterhoek und des Westmünsterlandes: In niederländischer und deutscher Mundart werden Musik, Literatur, Poesie und Theater aufgeführt. Schlusspunkt des Dialekt-Festivals „Gren(z)enloos Plat(t)“ in Lievelde im Achterhoek am Sonntag, 22. Juli, ist das Konzert mit der Mundartband „Boh Foi Toch“. Das musikalische Programm der Reihe „Trompetenbaum & Geigenfeige – Musik in Gärten und Parks im Münsterland“ auf dem Gelände des Freilichtmuseums (Openluchtmuseum) Erve Kots, Eimersweg 4, beginnt wie gewohnt um 16 Uhr. Im Rahmen des Festivals gibt es ein vielfältiges Programm von 10.30 bis 18 Uhr.
„Boh Foi Toch“ ist eine Dialekt-Rock-Band aus dem Achterhoek, gegründet im Jahr 1989. Der Name bedeutet so etwas wie „Junge, ich bin es!“. Die Band bilden die beiden Gründungsmitglieder Hans Keuper (Akkordeon, Gesang) und Willem te Molder (Bassgitarre und Gesang) sowie Han Mali (Schlagzeug) und Paul Kemper (Gitarre). Gemeinsam spielen sie Tex-Mex, Cajun und Zydeco-ähnliche Musik. Cajun ist eine Volksmusik der französischen Ureinwohner des amerikanischen Staates Louisiana, Zydeco lehnt sich eher an einen schwarzen Ursprung an. Die gemeinsame Sprache ist niedersächsisch, der Dialekt im hiesigen Grenzgebiet. Nach dem Auftaktkonzert am 1. Januar 1990 in Hengelo spielte die Gruppe in vielen Hallen und Partyzelten, hauptsächlich in den Niederlanden. 1992 erschien die erste CD „Zeet de Jongs“. Im Jahr 2015 feierte „Boh Foi Toch“ sein 25-jähriges Jubiläum mit speziellen Konzerten und dem neuen Album „Sòh“.
Das Konzert und das Dialekt-Festival finden auf Erve Kots statt. Das kleine Freilichtmuseum mit Brauerei, Konferenzzentrum und Pfannkuchenrestaurant in Lievelde in der Gemeinde Oost Gelre in der Provinz Gelderland war ursprünglich ein Gasthaus. Das Gasthaus, später Bauernhaus, wurde von der Familie Henry Vomit bis 1936 bewohnt beziehungsweise betrieben. Das heutige Museum zeigt das Leben von Bauernfamilien mit Bediensteten und Tieren aus der Region Achterhoek. Dabei wird sowohl die Arbeit mit den Haustieren als auch die häusliche Textilarbeit der Bäuerin dargestellt. Zu sehen sind mehrere mit originalen Gerätschaften eingerichtete Bauernhöfe und eine Mühle. Desweiteren gibt es ein mit Dampfmaschinen betriebenes Sägewerk, das als Museumsanlage in Stand gehalten wird.
„Trompetenbaum & Geigenfeige“ ist ein gemeinsames Projekt der vier Münsterlandkreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf. Gemeinsam mit der Kulturabteilung des Kreises Borken übernimmt Münsterland e.V. die Organisation. Das Land NRW unterstützt „Trompetenbaum und Geigenfeige“ aus Mitteln des Förderprogramms „Regionale Kulturpolitik“. Das Konzert in Lievelde findet im Rahmen des Dialekt-Festivals statt, das „Trompetenbaum und Geigenfeige“ gemeinsam mit dem Dialectkring Achterhook en Liemers, der Stichting Achterhoek Spektakel, der Stichting Culturele Grenscontacten Achterhoek-Westmünsterland, dem Kulturkreis Schloss Raesfeld und der Kreisheimatpflege Borken organisiert. Finanziell unterstützt wird es von der Gemeinde Oost Gelre, der Provinz Gelderland, der Euregio und dem Museum Erve Kots.
Der Eintritt für das Konzert und das gesamte Dialekt-Festival kostet zehn Euro. Ermäßigungen gibt es für Kinder, Schüler, Auszubildende und Studenten. Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt. Weitere Informationen gibt es beim Münsterland e.V. – Tourismus-Center unter der kostenfreien Service-Hotline 0800-9392919 (montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr). Das Programm der Musikreihe ist darüber hinaus im Internet unter www.trompetenbaum-geigenfeige.eu zu finden. Infos gibt es am Veranstaltungstag unter Tel. 02564/9899 110.
Zum Hintergrund: Das Dialekt-Festival
Am Sonntag, 22. Juli, findet das Erfgoedfestival Gelderland „Over Grenzen“ mit dem Dialekt-Festival „Gren(z)enloos Plat(t) in Lievelde im Achterhoek seinen Abschluss. Den ganzen Tag, von 10.30 bis 18 Uhr, gibt es ein Programm in niederländischer und deutscher Mundart, dem niedersächsischen Dialekt im Grenzgebiet. Bei Musik, Literatur, Poesie, szenische Inszenierungen und Theater erfahren Besucherinnen und Besucher ebenso wie die Aktuere, wie verbindend die gemeinschaftliche Sprache und Kultur beiderseits der Grenze sein kann.

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