Musik, Kunst, Sport und vieles mehr beim „Tag der Nachbarsprache“



Bocholt (EUBOH). Gespannt lauschen die deutschen und niederländischen Schüler der Musik aus ihren Handys. Eingespielt wird ein Stück, das sie im Anschluss gemeinsam als Chor singen müssen. Dabei geht es darum, dieses Lied zweisprachig darzubieten. Eine Herausforderung, die die 12 Schüler rund um Musiklehrer Nikolaj Grunwald am „Tag der Nachbarsprache“ am 19. April 2018 in der niederländischen Nachbargemeinde Bredevoort begeistert meisterten.
Von 9 Uhr bis 15:30 Uhr trafen sich 170 deutsche und niederländische Schüler aus Deutschland (Kreis Borken) und den Niederlanden (Regio Achterhoek) in zehn verschiedenen Workshops. Die jungen Deutschen kamen aus dem Mariengymnasium Bocholt, der Merian Realschule Borken, dem Gymnasium Georgianum Vreden und die Verbundschule Isselburg. Die niederländischen Jugendlichen besuchen die Schulen Schaersvoorde Aalten-Winterswijk, Marianum Oost Gelre und Baudarius Zutphen.
Begrüßung durch Bürgermeister
Der Winterswijker Bürgermeister Joris Bengevoord, Vorsitzender der D5 (einer Vereinigung der Bürgermeister der niederländischen Nachbargemeinden), begrüßte die Schüler im Theatersaal des „t’Grachthuis“ in Bredevoort. Er freute sich, dass so viele junge Menschen zusammen kommen, um sich am „Tag der Nachbarsprache“ kennen zu lernen und gemeinsam in den verschiedenen Workshop zusammen zu arbeiten. Paul van Dun, Projektleiter des „Tags der Nachbarsprache“ seitens der Regio Achterhoek, übernahm gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen Christoph Domnik vom Mariengymnasium Bocholt die Aufteilung der jungen Leute auf die Workshops.
10 deutsch-niederländische Workshops
Die nationengemischten Schülergruppen arbeiteten nicht nur im Workshop „Musik“ zusammen. Sie setzten sich auch in den Workshops Twister, Literatur, Kunst, Portrait, Erste Hilfe, Presse, Fragespiel, Staffellauf und Geschichte mit dem jeweiligen Thema und der Nachbarsprache auseinander.
Joop van Reeken, niederländischer Fotograf und Leiter des Workshops „Presse“, freute sich: „Ich habe interessierte und gute Schülerinnen gehabt. Alle neun Mädchen haben beim Workshop gut aufgepasst und ihre Fotos sind alle sehr gut geworden.“ Van Reeken hatte die Teilnehmerinnen nicht nur angeleitet, Fotovarianten auszuprobieren, sondern z.B. gerade bei Personenaufnahmen auf das Licht zu achten, so dass die Gesichter der porträtierten Personen schön zur Geltung kommen. Neben Portraitfotos von ihren Mitschülern haben die Teilnehmerinnen auch entsprechende Interviews durchgeführt.
Kontakte auch für die Zukunft
Der „Tag der Nachbarsprache“ fand zum fünften Mal statt. Er hat zum Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Deutsch- und Niederländisch-Kenntnisse aktiv ausprobieren können. Auch für die Lehrer bietet dieser Tag die Gelegenheit, sich kennen zu lernen, auszutauschen und Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit zu entwickeln. Viele leiten auch Workshops, die ohne ihren Einsatz nicht möglich wären.
Die Regio Achterhoek und die Stadt Bocholt arbeiten mit Unterstützung des Europe-direct Informationszentrums Bocholt und einer Gruppe engagierter Lehrer zusammen, um den „Tag der Nachbarsprache“ in jedem Jahr anzubieten. Finanziell wird diese Veranstaltung u.a. von INTERREG Deutschland-Nederland über die EUREGIO unterstützt.
Hintergrundinformationen zum „Tag der Nachbarsprache“
Anlass für die Veranstaltung ist der in den Niederlanden landesweit organisierte „Tag der deutschen Sprache“ am 17. April 2018. Einzigartig ist der buchstäblich grenzüberschreitende Charakter vom „Tag der Nachbarsprache“. „Damit eine echte Grenzregion entstehen kann“, so Paul van Dun von der Region Achterhoek, „muss man über gute Kenntnisse der Nachbarsprache verfügen. Die Basis dafür wird, so sagt er weiter, im Schulunterricht gelegt.“

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