Nabu: Bocholt hat seine Klimaziele „völlig vernachlässigt“



Der Naturschutzbund fordert eine Verkehrswende für Bocholt. Hintergrund ist die Vorstellung einer CO2-Bilanz für die Stadt im Ausschuss für Umwelt und Grün. Demnach ist der Ausstoß von Kohlendioxid durch Kraftfahrzeuge von 2011 bis 2019 laut Nabu um 28,33 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Fahrzeuge nimmt weiter zu. Mit 664 je 1000 Einwohner ist sie „überdurchschnittlich hoch“. Grund genug für den Nabu-Vorsitzenden Michael Kempkes und Ortsgruppensprecher Christoph Paffrath unter anderem die Förderung des Radverkehrs, höhere Parkgebühren sowie den Verzicht auf weitere Straßen und Flächenversiegelungen zu fordern.

In dem Ausschuss hatte Michael Brieden-Segler vom e&u energiebüro die Strukturdaten für die Stadt Bocholt vorgestellt und die Auswertungen der Treibhausgasemissionen erläutert. In Summe seien die örtlichen Emissionen im Jahresvergleich gesunken, heißt es in seinem Bericht. Die Stadt Bocholt liege hier besser als der Bundesdurchschnitt und habe sich in vielen Bereichen „den Zielen für 2020 angenähert“.

Genau das kritisiert der NABU jetzt scharf. „Als sich Bocholt 2008 um den Titel als Klimakommune bewarb, wurde das Ziel ausgegeben im Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 1990 40 Prozent weniger CO2 zu produzieren. Fünf Jahre später, also 2013, wurde schon nur noch von einer Reduzierung um 20 Prozent gesprochen“, so die Naturschützer. Und selbst dieses deutlich reduzierte Ziel sei jetzt nicht einmal erreicht worden. „Bocholt hat seine einst ambitionierten Klimaziele völlig vernachlässigt“, heißt es weiter in einer Pressmitteilung.

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