Nach Henrichs, Kobusch und Niehaus jetzt Hegering: Fünfte Olympiamedaille in der Geschichte Bocholts
Bocholt freut sich über die fünfte Olympiamedaille in der Geschichte der Stadt. Nach Karl-Heinz Henrichs, der 1964 in Tokio in der Bahnrad-Mannschaftsverfolgung Gold und 1968 Silber in Mexiko gewann, Klaus Kobusch (1964 Bronze im Bahn-Tandem) und Jutta Tiemann, die 1988 unter ihrem Mädchennamen Jutta Niehaus Silber im Straßenrennen von Seoul holte, sicherte sich heute Marina Hegering mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen Bronze in Paris. Dort findet morgen auch die Siegerehrung statt.
In der Anfangsphase des Spiels zwischen Deutschland und Weltmeister Spanien lag der Schwerpunkt der deutschen Spielerinnen auf einer soliden Defensive. Dadurch kam es auf beiden Seiten zu wenig Spielrhythmus. Die erste nennenswerte Möglichkeit bot sich Bühl in der 19. Minute, doch die spanische Torhüterin Cata Coll reagierte auf ihren Schuss vom Strafraumeck und konnte den Ball im Nachfassen abwehren. In der 30. Minute fand sich Athenea plötzlich allein vor der deutschen Keeperin, die in diesem Duell jedoch ruhig blieb und den Schuss abblockte. Die deutsche Mannschaft verteidigte zwar diszipliniert, konnte jedoch nicht jede Torchance der Spanierinnen verhindern. In der 44. Minute ergab sich für Spanien die beste Gelegenheit des Spiels: Bonmati zog vom Strafraumrand ab und traf den rechten Querbalken. So ging es für die deutschen Frauen glücklich torlos in die Halbzeitpause.
In der zweiten Hälfte verbesserten sich die Leistungen der deutschen Spielerinnen erheblich. Minge zielte in der 55. Minute knapp am rechten Pfosten vorbei, während Gwinn nach einer Flanke von Linder ans Außennetz köpfte. In der 65. Minute wurde der deutsche Einsatz belohnt: Nach einem klaren Foul von Cata Coll an Gwinn gab es einen Elfmeter, den die Bayern-Spielerin souverän in die rechte Ecke verwandelte. Die Weltmeisterinnen hätten in der 71. Minute sogar das Spiel weiter in Gefahr gebracht, doch Schüller scheiterte nach einem traumhaften Heber von Popp allein vor der spanischen Torhüterin.
Das Team von Horst Hrubesch zog sich daraufhin zunehmend zurück und ließ den Spanierinnen das Spielgeschehen überlassen. Diese konnten jedoch nur selten echte Torgefahr entwickeln. In der Nachspielzeit kam Lucia Garcia nochmals gefährlich, doch Berger entschärfte den Schuss sicher. In der siebten Minute der Nachspielzeit ereignete sich dann das Drama um einen Elfmeter: Nachdem Minge Garcia foulte, erhielt der Weltmeister einen Strafstoß. Doch Putellas scheiterte an einer starken Parade der deutschen Torhüterin Berger, die den Schuss aus dem rechten Eck fischte. Kurz darauf war das Spiel beendet.
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