Nachhaltigkeit – oder wie wir die Welt unseren Kindern hinterlassen wollen



Kreis Borken. Vom 30. Mai bis zum 5. Juni läuft die „Europäische Nachhaltigkeitswoche“. Deren Anliegen greift die Klimaschutzmanagerin des Kreises Borken, Isabel Stasinski, nun in einer kleinen Serie auf – in sechs Teilen wird das Thema Nachhaltigkeit von verschiedenen Seiten betrachtet, es werden unterschiedliche Aspekte dazu herausgegriffen. Der erste Teil der Artikel-Serie widmet sich nun zunächst der Frage: Was ist überhaupt Nachhaltigkeit?
Der Begriff Nachhaltigkeit wurde Anfang des 18. Jahrhunderts in der Forstwirtschaft geprägt. Es sollte in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie sich binnen gewisser Zeit auf natürliche Weise regenerieren konnte. „Diese Haltung ist in einer landwirtschaftlich geprägten Region wie dem Münsterland sicherlich nicht fremd“, sagt Isabel Stasinski. Die heutige Definition hat ihren Ursprung im sogenannten Brundtland-Bericht von 1987, der erstmals festschrieb: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ Dabei ist Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema und wird häufig auf die drei Säulen Umwelt, Wirtschaft und Soziales bezogen.
Fakt ist: Unsere Denkweise verändert sich aktuell. Ob Elektromobilität, energetische Gebäudesanierung, vegetarische und vegane Ernährung, Fair-Trade-Produkte, humane Arbeitsbedingungen, Unterstützung von Hilfsorganisationen, Frauenquote oder Energiewende – alles soll „nachhaltig“ sein. Zwar war Gier noch nie gesellschaftsfähig und auch der Slogan „Geiz ist Geil“ hat sich abgenutzt, aber die Auseinandersetzung mit dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung ist von einem grundlegenden Dilemma geprägt: Während das Thema ganz allgemein aufgrund der positiven „Aufladung“ mit Werten wie Umweltschutz, Gesundheitsfürsorge oder globaler Gerechtigkeit gut angenommen wird, können die Interessen kollidieren, sobald es um das eigene Handeln geht.
Wie aber jede und jeder selbst einen Beitrag zu einer nachhaltigen Welt leisten kann – darum geht es nächsten Teil der Serie.

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