Nebelos schlechter Stil



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Dass Bürgermeister Peter Nebelo offenbar deutlich früher als behauptet von den umstrittenen Eigentumsverhältnissen in Sachen Tiefgarage gewusst hat, lässt sich leicht mit Vergesslichkeit erklären. Hochnotpeinlich allerdings war, wie sich Nebelo in der Stadtverordnetenversammlung soeben aus dieser Situation herauszulavieren versuchte. Er habe den entsprechenden Vermerk seinerzeit als „irrelevant“ erachtet, meinte er. Und dann kam es noch schlimmer. Der Ratsvorsitzende und Verwaltungschef schickte seinen Kämmerer Ludger Triphaus vor, der denn auch prompt die Verantwortung übernahm beziehungsweise den größten Teil auf den inzwischen ausgeschiedenen Ulrich Paßlick abwälzte. Letzteres ist billig und ganz schlechter Stil.

Fehler können passieren. Aber ein Verwaltungsvorstand sollte die Größe haben, Fehler einzugestehen. Niemand wird ernsthaft glauben, das in einer regelmäßigen tagenden Führungsrunde ein Dezernent dem anderen etwas verschweigt. Und wenn doch, wäre das weitaus schlimmer.

Mit der Schutzbehauptung, man habe nichts gewusst, sind schon vor Nebelo selbst US-Präsidenten und Vorstände von großen Autokonzernen gescheitert. Unwissen ist das schlechteste aller Argumente, denn es impliziert – je nach der Wahrheit – entweder Ahnungslosigkeit oder Lüge. Daran änderte auch die Taktik des Bocholter Bürgermeisters nichts, immer wieder wegzuducken und/oder abzutauchen und/oder andere vorzuschicken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert