Neue Kindernotfallkoffer für den Rettungsdienst



Die Akutversorgung von lebensbedrohlichen Kindernotfällen im Rettungsdienst setzt die eingesetzten Kräfte immer unter großen Druck. Zum einen ist dies stets ein besonderes Einsatzgeschehen. Zum anderen ist es für alle Beteiligten emotional sehr belastend. Um dem eingesetzten Personal folglich größtmögliche Sicherheit zu geben, bedarf es einer standardisierten Ausstattung für diesen speziellen Notfall und zudem eines fortwährenden intensiven Trainings. Um einen kreiseinheitlichen Standard dabei zu gewährleisten, führen der Kreis Borken und die Stadt Bocholt gemeinsam einen Kindernotfallkoffer, ein sogenanntes „Paed-Kit“, ein. „Damit verbessern wir im Rettungsdienst die Versorgung von Kindernotfällen maßgeblich“, freut sich Landrat Dr. Kai Zwicker. „Wir sind froh, dass wir jetzt kreisweit diese Notfallkoffer haben. Mit diesen Koffern führen wir auch ein auf neusten Erkenntnissen basiertes System der Versorgung von Kindernotfällen ein“, ergänzt Hanjo Groetschel, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Borken. Das erleichtere die Arbeit in einem Notfall erheblich.

Im Team sollen jetzt mit dem angeschafften neuen Equipment diese glücklicherweise seltenen Notfälle intensiv trainiert werden. Dazu erhalten alle Rettungsdienst-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen ihrer jährlichen Fortbildung einen zertifizierten EPC-Kurs. EPC ist die Abkürzung für „EMERGENCY PEDIATRIC CARE“. Das bedeutet übersetzt pädiatrische, also kindliche Notfallversorgung. Geschult werden alle Kräfte, die an der Versorgung von pädiatrischen Notfallpatienten bis zum Eintreffen im Krankenhaus beteiligt sind: Rettungssanitäterinnen und -sanitäter, Rettungsassistentinnen und -assistenten, Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sowie Notärztinnen und -ärzte.

Insgesamt haben der Kreis Borken und die Stadt Bocholt 31 Paed-Kits (inklusive drei Koffern für die Trainings) für ihre Rettungs- und Notarztwagen angeschafft. Die Kosten für die Paed-Kits und die entsprechenden Schulungen des Einsatzpersonals belaufen sich auf circa 220.000 Euro.

Zum Hintergrund: „Paed-Kit“
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Daher hat sich eine Arbeitsgruppe aus Kinderärzten und Kinderintensivmedizinern, Anästhesisten, Notärzten und Mitarbeitern im Rettungsdienst zur Aufgabe gemacht, einen Kindernotfallkoffer zu entwickeln, der auf dem neusten wissenschaftlichen Stand sowie langjähriger pädiatrischer und notfallmedizinischer Expertise beruht. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Katastrophenmedizin Tübingen, der Universitätsklinik Tübingen und dem Hanauer Kinderhospital ist daraufhin das sogenannte Paed-Kit entstanden. „Paed“ steht in diesem Fall als Abkürzung für „Pädiatrie“, also Kinderheilkunde.

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