Neuen Pläne für den DRU-Industriepark in Ulft
Das DRU-Industriepark steht vor einer umfassenden Umgestaltung. Vor etwa eineinhalb Jahren wurden die ersten Konzepte vorgestellt. Damals war ein zentrales Element der Plan für ein mögliches Hotel in der SSP-Halle. Dieses Vorhaben ist vorerst vom Tisch, doch die weiteren Pläne bleiben ambitioniert und weitreichend. So strebt man an, das Areal für den Autoverkehr zu sperren.
„Derzeit nehmen nicht alle Besucher das DRU-Park als ein einheitliches Ganzes wahr. Die Schließung für Autos wird dazu beitragen, dass wir mehr Grünflächen im Park schaffen können“, erklärt Gerk van der Wal, der Direktor und Mitglied des Steuerungsteams. „Wir verfügen über einen großen Parkplatz auf der anderen Seite des Wassers, der ausreichend Kapazität bietet.“ Die Anwohner sollen dennoch eine Parkmöglichkeit im Park erhalten. Durch die Vermeidung des Durchgangsverkehrs eröffnet sich zudem Raum für zusätzliche Terrassen. Der Parkplatz zwischen der SSP-Halle und dem Beltman-Komplex wird in eine Übernachtungsmöglichkeit umgewandelt. Ab 2025 sollen hier mehrere Tiny Houses aufgestellt werden, die Platz für bis zu vier Personen bieten.
Die Tiny Houses auf dem Emailleplatz sind jedoch nicht die einzigen Neuerungen, die 2025 sichtbar werden. Gegen Ende des Jahres wird die DRU Expo eröffnet, wodurch das gesamte Gelände in gewisser Weise zu einem Museum wird. Über das Gelände verteilt werden mehrere Telefonzellen installiert, in denen Geschichten zur DRU, der Umgebung und der Eisenindustrie erzählt werden. Van der Wal betont: „Unser Ziel ist es, die Geschichte der DRU dauerhaft im Park zu präsentieren.“
In den kommenden Jahren wird sich im DRU-Park ein regelrechter Umzug abspielen. Zahlreiche Organisationen werden an neue Standorte ziehen, gelegentlich sogar in andere Gebäude. „Wir werden nach Wegen suchen, die Platzierung so effizient wie möglich zu gestalten. Manchmal zeigt sich, dass bestimmte Akteure besser an einem anderen Ort untergebracht sind. Einige haben auch selbst Vorschläge dazu gemacht. Es freut mich, dass kein Partner das Parkgelände verlassen möchte – alle denken mit“, kommentiert Van der Wal.
Beispiele für Organisationen, die einen neuen Standort suchen, sind Stoer und REGIO8. Stoer zieht in die Räumlichkeiten bei Wonion, während REGIO8 ab 2027 in die erste Etage des Portiersgebäudes einziehen wird. Die Studios und die Redaktion werden dort hinter Glas eingerichtet, sodass die Bewohner ständig einen Einblick in die Entstehung der Programme haben. Diese neue Adresse für die lokale Sendestelle REGIO8 wird auch Platz für mehrere andere lokale Rundfunksender bieten.
Die vakanten Räumlichkeiten im Loonbureau, wo aktuell REGIO8 ansässig ist, könnten künftig als Hotel genutzt werden. Im Jahr 2026 beginnt ein Pilotprojekt mit Hotelzimmern in der dritten und vierten Etage des Portiersgebäudes. „Diese Lage ermöglicht es uns, die Nachfrage und Kapazität zu testen, ohne in teure Neubauten investieren zu müssen“, heißt es im Plan. Über das zuvor angedachte Hotel auf der SSP-Halle ist nichts mehr im Plan vermerkt. „Ich möchte außerdem mehr Gastronomie im Park, idealerweise mit verschiedenen Terrassen und Cafés“, fügt van der Wal hinzu.
Aktuell fungiert der Theatersaal auch als Filmhaus; diese Nutzung wird sich 2027 ändern. Der Konferenzraum über dem Schaftlokaal wird zu einem Filmhaus umgebaut. Der Multifunktionsraum wird auch als Ratssaal für die Gemeinde Oude IJsselstreek verwendet und zieht in die Bibliothek um. Letztere wiederum wird in die SSP-Halle ziehen. Das Inspirationszentrum und die Touristeninformation, die derzeit im Loonbureau untergebracht sind, werden gemeinsam mit der Bibliothek in die SSP-Halle wechseln.
In den letzten Monaten lag der Fokus stark auf der SSP-Halle und den zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten. „Die aktuelle SSP-Halle hat bisher leider nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert und leidet zudem unter einem erheblichen Sanierungsbedarf. Als Nationaldenkmal verdient dieses Gebäude jedoch eine zukunftssichere Herangehensweise“, wird im Plan festgestellt. Die Halle soll, so der derzeitige Stand, in vier Bereiche unterteilt werden: ein Ausstellungsraum, ein Bereich für die Bibliothek und das Inspirationszentrum mit einer Kaffeestube, einen multifunktionalen Raum und die „2000-Zahl“. Dieser Raum ist für Konzerte und Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Besuchern geeignet und verfügt über verschiebbare Wände, sodass die Größe variabel angepasst werden kann. Übrigens wird der Name SSP-Halle verschwinden; sie wird in DRU-Halle umbenannt.
Die Umsetzung dieser Pläne stellt eine erhebliche Herausforderung für die DRU und alle beteiligten Partner dar. „Das DRU-Industriepark muss als Einheit betrachtet werden. Wir müssen dies gemeinsam mit allen Akteuren im Park angehen“, sagt van der Wal. Er ist überzeugt, dass diese Veränderungen dem Park einen erheblichen Aufschwung verleihen werden. „In drei bis vier Jahren werden wir hier eine Verdopplung der Besucherzahlen verzeichnen“, äußert der Direktor zuversichtlich
Quelle: Regio8