Neuer Stadtbaurat holt sich erste blutige Nase: Mögen die Machtkämpfe beginnen!



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Kaum im Amt, hat sich der neue Stadtbaurat Daniel Zöhler in diesen Tagen öffentlich seine erste blutige Nase abgeholt. Auslöser war laut einem Bericht des BBV die Forderung seines Tiefbau-Fachbereichsleiter Reinhold Wilke nach mindestens fünf neuen Planstellen. Die seien vor allem wegen der Überlastung im Geschäftsbereich „Straße und Verkehr“ notwendig, hieß es. Zöhler schlug im Umweltausschuss laut Zeitungsbericht in die gleiche Kerbe, holte sich dabei aber in der Politik eine deutliche Abfuhr.

Damit nicht genug. Auch sein Dezernentenkollege Ludger Triphaus ging öffentlich auf Distanz. Fünf neue Ingenieursstellen bedeuteten jährlich rund eine halbe Million Euro Personalkosten zusätzlich, rechnete er vor. Außerdem fand es Triphaus befremdlich, dass Zöhler mit seiner Forderung an die Öffentlichkeit ging, ohne das vorher in der Verwaltungsspitze abzustimmen.

Damit hat er der Kämmerer zunächst einmal Recht. Andersherum ist es auch keine Art, öffentlich einen Vorstandskollegen derartig abzuwatschen. Vielleicht sollte Bürgermeister Peter Nebelo mal ein Machwort sprechen, ehe die Sache ausufert. Aber das ist ja nicht seine Art.

Was Daniel Zöhler nicht bedacht hat (oder nicht wusste): Sein Tiefbau-Fachbereichsleiter Reinhold Wilke steht spätestens nach dem Pflaster-Fiasko am St.-Georg-Platz momentan in der Kritik. Insofern kam dessen Forderung nicht gerade zum optimalsten Zeitpunkt. Vielleicht war der Vorstoß des neuen Stadtbaurates aber auch genau kalkuliert. Er hat sich damit bei seinem Team beliebt gemacht und eine erste nachhaltige Duftmarke gesetzt. Die Reviere sind also markiert. Mögen die Machtkämpfe beginnen!

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