Neues Konzept für Mobilität und Verkehr in Bocholt



Bocholt (PID). Die Stadt Bocholt wird in den nächsten eineinhalb Jahren ein umfassendes Mobilitätskonzept erstellen. Es ist Grundlage für politische Entscheidungen und Leitlinie für Verkehrsplanungen bis ins Jahr 2035. Bocholter Bürgerinnen und Bürger können sich auf zweifache Weise am Prozess beteiligen.
Auto, Rad, Bus, Schiene, Fußgänger – in Bocholt finden laut Bauverwaltung schon heute zwischen 200.-300.000 Bewegungen täglich statt, die mit Mobilität und Verkehr zu tun haben. Wie werden sich diese Ströme künftig verändern, wie kann man sie steuern und entwickeln?
Antworten auf solche Fragen soll das „Integrierte Mobilitätskonzept“ liefern. „Integriert“ deshalb, weil es breit angelegt ist und andere, parallel laufende Planungen in Bocholt, wie etwa das Flächenmanagement 2.0 und die Innenstadtentwicklung, mit berücksichtigt. Dazu fließen Trends wie Elektromobilität oder Car-Sharing ein, ebenso Aspekte der Verkehrssicherheit und des Klimaschutzes. Externe Unterstützung erhält die Stadt durch das Dortmunder Fachbüro „Planersocietät“.
Mittels eine Verkehrsberechnungsmodells wird es möglich sein, vorab zu simulieren, welche Folgen es auf Verkehrsströme hätte, wenn zum Beispiel Straßen oder Radwege gebaut oder Knotenpunkte ausgebaut werden sollen, sagt Hans Schliesing, stellvertretender Fachbereichsleiter für Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt.
Bürgerbeteiligung: Forum und online
Bürgerinnen und Bürger können sich am Mobilitätskonzept beteiligen. Zum einen findet am 20. März 2019 im Foyer des Rathauses am Berliner Platz ein öffentliches Bürgerforum zum Thema „Mobilität & Verkehr“ statt, Beginn ist um 18 Uhr. Im Gespräch mit Fachleuten können Wünsche geäußert und Anregungen gegeben werden. Gegen Jahresende ist ein zweites öffentliches Bürgerforum vorgesehen.
Wer am Forum nicht teilnehmen kann, kann seine Meinung via Internet äußern. Die Stadt wird dazu einen „Ideenmelder“ schalten. Vier Wochen lang können Bürgerinnen und Bürger auf einer interaktiven Stadtkarte Anregungen geben, „Likes“ und „Dislikes“ verteilen. So ergebe sich ein Stimmungsbild, sagt Jan Diesfeld, Stadt- und Verkehrsplaner der „Planersocietät“.
„Ergebnissoffener Prozess“
Schwerpunkte will die Verwaltung bewusst nicht vorgeben. Stadtbaurat Daniel Zöhler legt Wert auf einen „ergebnisoffenen Prozess. Ziel ist am Ende ein Fahrplan mit konkreten, priorisierten Maßnahmen für die kommenden Jahre.“
Das integrierte Mobilitätskonzept soll im Sommer/Herbst 2020 von der Politik beschlossen werden. In der Zwischenzeit wird eine Lenkungsgruppe eingerichtet, besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern aus hiesigen Interessensverbänden, Politik, Stadtbusgesellschaft und Behörden wie Polizei und Kreis Borken.

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