Serie 36,5 Grad: Reife Leistung - zu Besuch in der Gutsbrennerei Geuting

Serie 36,5 Grad: Reife Leistung – zu Besuch in der Gutsbrennerei Geuting

VON BERTHOLD BLESENKEMPERDie aufgeräumt wirkende westfälische Parklandschaft im kleinen, beschaulichen Spork hat sonst nur wenig gemein mit den ursprünglichen Bergen der Südstaaten-Region Tennessees oder dem rauhen Charme des schottischen Hochlandes. Und doch verbindet das Dorf vor den Toren Bocholts etwas Unverwechselbares mit diesen fernen Regionen. Hier reift Whisky. Und zwar ein buchstäblich ausgezeichneter. Seit drei Jahren reiht sich der Name der Gutsbrennerei Joh. B. Geuting – kurz J.B.G. – in die Phalanx der Jack Daniels oder Johnny Walkers dieser Welt ein. Whisky aus dem Münsterland, das ist ebenso ungewöhnlich wie einmalig. Und genau das ist die Geschäftsidee von Magnus Joh. B. Geuting. „Man muss einfach anders sein“, erklärt der Gutsherr mit Tradition und Brenner aus Leidenschaft.enn Magnus Geuting Besucher durch die 200 Jahr alten Mauern des ehemaligen Getreidelagers führt, in dem sich heute bei Dunkelheit und kühlen Temperaturen die Fässer stapeln, paart sich Begeisterung mit Stolz. Der eben noch scheinbar reserviert wirkende 47-Jährige erzählt fast schon ehrfurchtsvoll davon, wie das hochprozentige Korn-Destillat durch mehrjährige Lagerung in amerikanischer Weißeiche einzigartige Geschmacksnoten annimmt, was es malzig, fruchtig oder würzig macht und woher der für J.B.G. so typische milde Abgang kommt. Er schildert, wie er Single Malt mit Single Grain kombiniert, um seinen Whisky unverwechselbar zu machen. Und er philosophiert über Harmonie und Vollmündigkeit.Der Erfolg gibt Magnus Geuting Recht. Kaum sind die vergleichsweise kleinen Mengen der Sporker Spirituose auf dem Markt, sind sie auch schon ausverkauft. Wer mehr will, muss bis zur nächsten limitierten Abfüllung warten. Und genau das ist auch das Problem. „Man muss immer schon drei, vier Jahre vorausschauen. Denn wenn unser Brennmeister heute Whisky destilliert, weiß ich noch nicht, wie der Whisky schmecken wird, wenn er fertig ist oder wie sich bis dahin der Markt entwickelt hat“, erklärt der diplomierte Betriebswirt, Destillateur und Kornbrenner.Nur auf zwei Dinge kann sich der 47-Jährige sicher verlassen: Das ist zum einen eine lange Familienerfahrung und die Gewissheit, dass alle eingesetzten Rohprodukte wie der Weizen und das quellfrische Brunnenwasser vom eigenen, rund 80 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb kommen und beste Ausgangsqualität garantieren. So haben die Spirituosen aus Spork im Laufe der Zeit zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.Seit 1837 wird am Brennereiweg Alkohol produziert. Was als „Fuselstöcherije“ unter Johann Andreas Geuting begann, wurde von dessen Enkel Johann Bernhard Geuting ab 1900 zu einer Marke entwickelt und ins Handelsregister eingetragen. Geutings Korn, Anis und Wacholder waren in der Region und darüber hinaus gefragt. Der Betrieb wuchs stetig. Magnus Geuting trat als sechste Generation 1997 ins Unternehmen ein und führte ihn – spätestens mit der Übernahme der Geschäfte in 2008 – in die Neuzeit. Der Markt hatte sich spürbar verändert. Marketing und Innovation gewannen an Bedeutung. Die Produktzyklen verkürzten sich.Heute kann die Gutsbrennerei Joh. B. Geuting e.K. ein Sortiment von über 30 selbst erzeugten Spirituosen anbieten. Auf den sich ändernden Kundengeschmack wird schnell reagiert. Beispiel Fußball-Europameisterschaft. Passend zu dem Großereignis in Frankreich hat Magnus Geuting die einst in Rhede entwickelte Ampel-Kombination aus grünen, gelben und roten Likören in eine fankompatible schwarz-rot-goldene Version umgewandelt. Beliebte Klassiker bleiben derweil Korn und Doppelkorn.Und doch nimmt der Whisky aus Spork nicht nur in den Regalen des hauseigenen Verkaufsraumes, sondern vor allem wohl auch im Herzen des Chefs einen besonderen Platz ein. Magnus Geuting hat ihn nicht nur entwickelt, sondern vor allem am Markt etabliert. Eine im doppelten Sinne des Wortes reife Leistung.Lesen Sie diesen Bericht auch im Bocholter Stadtmagazin PAN […]

Serie 36,5 Grad: Im kleinsten Baumarkt Deutschlands

Serie 36,5 Grad: Im kleinsten Baumarkt Deutschlands

Von BERTHOLD BLESENKEMPERSchrauben, Muttern, Dübel und Nägel aus Stahl, Eisen oder Kupfer. Und das in allen beliebigen Größen – notfalls auch einzeln. Das Lager des kleinsten Baumarktes Deutschlands in der Bocholter Ravardistraße  bevorratet so ziemlich alles, was der Heimwerkermarkt seit Urzeiten hergibt.  Ein kurzer, suchender Blick, ein sicherer Griff, schon haben Dieter Stivan (60) und Herbert Kupsch (57) aus einem Wust von Schachteln und Regalen das passende Teil herausgesucht. Lagerverwaltung und Warenwirtschaft findet bei den Inhabern der Winkel OHG eben im Kopf statt und ausnahmsweise nicht im PC. „Unser Kapital ist die jahrzehntelange Erfahrung“, meint Stivan.Auf den ersten Blick scheint es, als sei die Zeit spurlos an dem ungewöhnlichen Ladengeschäft auf der Bocholter Kneipenmeile vorübergezogen. Hölzerne Tresen, darauf ein Quittungsblock mit Durschlag, nebenan ein Ständer mit alten Schlüsseln. Tante Emma lässt grüßen. Wer aber genau hinsieht, entdeckt gleich neben dem Eingang eine neue Alarmanlage und  hochmoderne Luftdruck- oder Softair-Gewehredefekte Schlösse, dazu Messer oder Pfeffersprays. „Der Markt hat sich verändert“, berichtet Dieter Stivan. Spätestens seit der Kölner Silvesternacht ist  Selbstverteidigungsware gefragt wie nie. Die Winkel OHG hat sich darauf eingestellt.Während die großen, oft deutschlandweit agierenden Mitbewerber in die Außenbereiche der Städte ziehen und nach Fläche, Fläche, Fläche gieren, bleibt die Winkel OHG lieber klein und fein und dabei durch ihre zentrale Lage mitten in der City schnell erreichbar. „Die meisten unserer Kunden sind die Wirte und Geschäftsleute von nebenan, die schnell mal etwas brauchen und wenig Zeit haben“, so der Chef.  Statt lange in einem schier unüberschaubaren Sortiment zu suchen, schildern die Kunden lieber ihr Problem. Dann laufen die Experten los und suchen aus der Flut von Waren Klavierhaken, Luftanker, Ausreiber oder andere ungewöhnliche Dinge zielsicher heraus.Möglich macht das ein über lange Zeit gesammeltes Wissen. Dieter Stivan begann 1971 bei Winkel, Herbert Kupsch drei Jahre später.  Als der Sohn des Firmengründers Otto Winkel, Kurt Winkel, im vergangenen Sommer starb, übernahmen die beiden den Laden mit der Zusage, ihn im Sinne der Gründer weiterzuführen. Gern erinnert sich Stivan an die Anfänge. „Zu Beginn meiner Lehre hat man mich mal losgeschickt, um ein gläsernes Augenmaß mit vernickelten Rand zu besorgen“, erzählt er schmunzelt. Der Lehrling durchschaute den Spaß. Seitdem macht ihm so schnell keiner mehr etwas vor.Was fehlt oder nicht passt, wird passend gemacht. Schlüssel zum Beispiel. Bei Winkel steht – versteckt im hintersten Winkel – einer der wohl letzten Schlüsselfräsen Deutschlands. Mit dem Museumsstück lassen sich selbst uralte Bartschlüssel noch präzise bearbeiten. Für manche Kunden bringt das die Rettung. Andere schleppen defekte Schlösse oder Werkzeuge an. Die Winkelmänner wissen Rat. Denn eigentlich verkaufen sie Lösungen.Das Geschäftsmodell funktioniert. Noch!  Wie lange es den Winkel noch gibt, steht in der Sternen. „Spätestens, wenn wir beide in Rente gehen, wird sich wohl keiner mehr finden, der hier weitermachen will“, erklärt Dieter Stivan. Bis dahin allerdingsgehen noch jede Menge Kitt, Konsolen, Kreisschneider und Kreidefarbe über den Tisch.Lesen Sie diesen Bericht auch im Bocholter Stadtmagazin PAN   […]

Serie 36,5 Grad: Hans Hund - der Meistermacher

Serie 36,5 Grad: Hans Hund – der Meistermacher

 Von BERTHOLD BLESENKEMPERHeimatverbunden aber modern, traditionell und doch innovativ. Kaum ein Gemälde passt bei genauerer Betrachtung besser zu Hans Hund als „Sonnenflecken im Wald“ von Daniela Lüers. Die Figuration auf Leinwand zeigt einen zeitgenössisch interpretierten röhrenden Hirsch und hängt im Büro des 66-jährigen Bocholters. „Schön, oder?“, meint der Hausherr wohl mehr feststellend als fragend. Hans Hund weiß Qualität zu schätzen. Das gilt für die Kunst ebenso wie für den Beruf. Entsprechend vehement setzt sich der gelernte Elektriker und Kälteanlagenbauer als amtierender Präsident der Handwerkskammer Münster für den Erhalt des bewährten dualen Ausbildungssystems und dabei insbesondere für den Meisterstatus in Deutschland ein. Selbst wenn der „Chef“ nach eigener Einschätzung „um des lieben Friedens willen“ manchmal zu schnell Kompromisse eingeht, in diesem einen Punkt bleibt Hans Hund unerbittlich standhaft.Arbeit hält jung. Hans Hund ist der lebende Beweis. In einem Alter, in der andere Unternehmer dank geregelter Nachfolge den Ruhestand genießen, dreht der 66-jährige noch einmal richtig auf. Er hat seinem Sohn Alexander die Verantwortung für die vom ihm 1981 gegründete, heute mit mehr als 50 Mitarbeitern eher mittelständisch als handwerklich geprägte Gebäudetechnikfirma in Holtwick übertragen. Das verschafft ihm den notwendigen Freiraum, als oberster Repräsentant von 28.192 Betrieben im Münsterland, die jährlich rund 23 Milliarden Euro erwirtschaften, die Interessen des Gewerbes zu vertreten. „Auch wenn ich das offziell ehrenamtlich mache, es ist doch eher ein Fulltimejob“, sagt Hans Hund.Gesellen verabschieden, bei Betriebsjubiläen gratulieren, mit Gewerkschaftlern diskutieren und Minister überzeugen: Die Aufgabenpalette eines Handwerkskammerpräsidenten ist umfangreich. Dabei will der 66-Jährige vor allem gestalten. Das ist auch notwendig in einer Zeit, in der sich die Weltwirtschaft im Umbruch befindet. Nachwuchsmangel, Digitalisierung, Qualitätssicherung und Strukturwandel sind nur ein paar der wichtigen Themen. Vor allem kleinere Handwerksbetriebe sind nicht selten überfordert. Hans Hund setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe. Er möchte die Handwerkskammer, die formal eine „Selbstverwaltungseinrichtung in Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts“ ist, mehr und mehr zu einem Dienstleistungszentrum für die Mitglieder entwickeln.Was aber treibt den Sohn eines Bauern, der auf einem Hof in Liedern als sechstes von sieben Kindern im einem vom Krieg völlig zerstörten Deutschland aufwuchs. „Ich weiß es auch nicht“, gesteht Hans Hund. Irgendwie habe er immer irgendwann Verantwortung übernommen – ob als Landjugendvertreter, als Innungsobermeister, als Kreistagsabgeordneter, als Existenzgründer, Unternehmer oder Familienvater. „Es hat mir immer Spaß gemacht. Und man schöpft natürlich auch Anerkennung daraus“, erklärt Hans Hund nach kurzem Zögern. Mit Geltungsbedürfnis hat das nichts zu tun. Dafür ist Hans Hund zu bodenständig. Er ist ein Mann, der lieber duzt als siezt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Ärmel hochkrempelt.Konsequent geht der 66-Jährige seinen Weg weiter. Im Herbst könnte er zusätzlich die Präsidentschaft des Westdeutschen Hand- werkskammertages in Düsseldorf übernehmen. Dann würde er die Betriebe aus ganz Nordrhein-Westfalen vertreten und hätte einen noch kürzeren Draht zur Landesregierung. Die farbig schillernden „Sonnenflecken im Wald“ bekäme Hans Hund dann allerdings wohl nur noch selten zu sehen…Lesen Sie diesen Bericht auch im Bocholter Stadtmagazin PAN  […]

Serie 36,5 Grad: süßSTOFF ist Mode made in Bokelt

Serie 36,5 Grad: süßSTOFF ist Mode made in Bokelt

VON BERTHOLD BLESENKEMPERDie 34-jährige Alexandra Essing hat die Modemarke süßSTOFF gegründet und lässt seitdem von Taschen und T-Shirts die „Maikes“ und „Kerlkes“ als „Hipster Dötzkes“ grüßen„Einzigartig!“ – „Nur für dich!“ – „100% Suchtfaktor!“: Wenn es um die Benutzung von Superlativen auf Etiketten und Anhängern geht, ist Alexandra Essing alles andere als westfälisch zurückhaltend. Werbung muss halt übertreiben. Umso heimatverbundener gibt sich die 34-jährige Gründerin der Modemarke süßSTOFF bei der Auswahl von Motiven oder Sprüchen auf den von ihr entworfenen Textilien. „Bokeltse Hipster Dötzken“ oder „Tünteltäschken“ heißt es da auf T-Shirts, Turnbeuteln, Schürzen und Kissen. Im Hintergrund grüßt derweil – filigran gestickt – das Historische Rathaus. Spätestens hier wird klar: süßSTOFF ist Handgemachtes made in Bokelt!Gelernt ist nun mal gelernt. Alexandra Essing hat sich nach ihrem Abitur am Mariengymnasium zur Produktgestalterin Textil ausbilden lassen und entwarf anschließend in der Heimat und seit einiger Zeit in Emsdetten Dessins für Bettwäsche und Decken. Zurzeit genießt sie Mutterschutz und kümmert sich um ihren 14 Monate alten Sohn Henry. Als der noch kleiner war und länger schlief, blieb etwas Zeit für ihr Hobby.Die Bocholterin bastelte anfangs für Freunde und Bekannte modische Armbänder und Accessoires. Dabei entwickelte sie die Motive des „Bokeltsen Maiken“ und „Bokeltsen Kerlken“, die lustig vor dem Historischen Rathaus auf- und abhüpfen. Die beiden Figuren kamen so gut an, dass die junge Mutter ihre Aktivitäten ausweitete. Sie gründete süßSTOFF und ließ in der Folge Kissen, Taschen und T-Shirts fertigen.Geld verdienen kann man damit kaum. „Der Absatzmarkt ist einfach zu klein“, erklärt die 34-Jährige. Dennoch lässt sie es sich nicht nehmen, das Hobby mit dem Perfektionismus des Profis auszuüben. Ob Anhänger, Gravur oder Verpackung – alles wird mit viel Liebe zum Detail entwickelt und realisiert. Das Material ist handverlesen und das Design individuell. „Ich produziere nichts auf Lager“ erklärt die 34-Jährige. Wer bei ihr bestellt, der muss halt warten, bis alles fertig ist. Dabei kooperiert Alexandra Essing mit Betrieben aus der Stadt.Und wie sieht’s mit den plattdeutschen Sprüchen aus? „Ich muss gestehen, dass ich von Plattdeutsch keine Ahnung hatte. Aber wenn ich etwas wissen will, schlage ich im Wörterbruch von Unser Bocholt nach oder frage die Leute ganz einfach auf Facebook“, meint die Designerin. In den sozialen Netzwerken hat sie bereits viele Fans. Die kommentieren und „liken“, was die elektronische Maus hergibt.Selbst aus Großstädten und dem Ausland kommen bereits erste Anfragen. Springen also demnächst die „Maikes“ und „Kerlkes“ vorm Kölner Dom, dem Hamburger Michel oder der Münchener Frauenkirche. Das würde das Umsatzpotenzial sicherlich gewaltig steigern. „Nein, süßSTOFF bleibt ein Hobby“, erklärt Alexandra Essing und ergänzt, „ich will mir ja schließlich den Spaß daran nicht verderben lassen!“ Sagt’s und taucht ab in ihr „konfettibuntes Reich der schönen Dinge“.Die gedruckte Version dieses Porträts finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins PAN  […]

Wenn Kunst verbindet

Wenn Kunst verbindet

Samer Alakrad malt wieder. Endlich! Jahrelang hatte der Flüchtling keinen Stift oder Pinsel mehr in die Hand genommen. „Wegen Krieg“, erzählt er. Jetzt wagt sich Samer wieder an Papier und Leinwand. Möglich macht es ein Integrationsprojekt des Kunstcarrées Bocholt. Unter dem Motto „Individuell und doch gemeinsam“ wird eine Plattform geboten, eigene künstlerische Ideen zu entwickeln und diese auch bis zu einem bestimmten Zielpunkt umzusetzen. Farben und Materialien werden gestellt. Damit können sich die Teilnehmer ganz auf das Wesentliche konzentrieren.Christiane Roessing und Dagmar Schlichtenbrede betreuen die Frauen und Männer während der Arbeit im Keller des Volkhochschulgebäudes am Südwall. Neben ihren Tipps schätzen ihre Schützlinge vor allem das Gespräch. So wie Rosemary Omogiato aus Nigeria. Die Afrikanerin beschäftigt sich an diesem Tag mit Zeichnungen und Batiken. Verbindungen zwischen den Menschen unabhängig von Kultur, Herkunft und Religion zu beleben und zu vertiefen ist denn auch ein Ziel der Aktion.Initiator Hans Hein zum Hintergrund: „Wir möchten mit diesem Projekt das Bewusstsein schaffen, warum die Menschen geflüchtet sind, warum sie – letztendlich auch nach Bocholt gekommen sind. Die Kunst ist – auch in der Psychologie – ein bewährtes Mittel, Dinge darzustellen, sie in Bilder zu bringen, über die man sonst nicht erzählen kann oder will.“Übrigens: Am 1. Mai werden die Werke der Flüchtlinge im Rahmen des Kunstcarrées auf dem Markt- und dem Gasthausplatz ausgestellt. […]

Jule Wanders: Kulturarbeit mit einer Spur Chaos im Kopf

Jule Wanders: Kulturarbeit mit einer Spur Chaos im Kopf

Von BERTHOLD BLESENKEMPERIhr Schreibtisch ist tiptop aufgeräumt. Nirgends angestaubte Aktenberge. Keine mäandernden Papiere. Kaum umherstreunende Stifte. Womöglich liegt es daran, dass Jule Wanders ihr Büro im Dachgeschoss des Volkshochschulgebäudes im Südwall bald räumen muss. Die 44-Jährige zieht im neuen Jahr als frisch gebackene Leiterin Kultur und Bildung des Bocholter Stadtverwaltung eine Etage tiefer, um in der Behördenhierarchie eine Stufe höher zu steigen. „Vielleicht ist die Ordnung im Büro ja auch nur der Gegenpol zu dem kreativen Chaos im meinem Kopf“, erklärt die gelernte Musikpädagogin, schaut sich kurz um und lacht.Eine Steilvorlage für jeden Fragensteller. Musische Veranlagung, Experimentierfreudigkeit und im Gegensatz dazu eine vergleichsweise trockene Verwaltungsaufgabe als Leiterin eines städtischen Fachbereichs – wie passt das zusammen? Jule Wanders überlegt ein paar Sekunden und antwortet: „Ich bin sozusagen zweigleisig aufgewachsen. Ich habe immer viel Musik gemacht, aber immer auch viel organisiert. Insofern glaube ich, dass das pari-pari bleibt.“Die 44-jährige präsentiert sich locker und wortgewandt. Nur ein leicht nervöses Fingerspiel scheint auf Spuren von Unsicherheit hinzudeuten. Doch Jule Wanders winkt ab. Sie spiele die Melodien in ihrem Kopf auf einer Art virtuellen Tatstatur mit, erklärt sie und ergänzt, „klingt komisch, ist aber so!“. Für Nervosität gibt es ohnehin keinen Grund. Denn Jule Wanders ist im Umgang mit Medien ein Profi. Oft genug hat Jule Wanders selbst Pressekonferenzen organisiert, Mitteilungen verfasst, Videos gedreht und die sozialen Netzwerke genutzt, um ihre Botschaften an den den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Öffentlichkeitsarbeit gehört halt zum Geschäft. Das gilt auch oder gerade für die Kulturarbeit.Letztere hat die gebürtige Bocholterin von der Pike auf gelernt. Mit Musik wurde sie am Windmühlenplatz Anfang der 70er Jahre groß. Ihr Ur-Ur-Ur-Großvater hatte die erste Bocholter Band gegründet. Jules Mutter wiederum war Klavierlehrerin. Die Tochter lernt Querflöte, erwies sich schnell als künstlerisches Talent und studierte nach dem Abitur am St.-Georg-Gymnasium an den Universitäten in Münster und Detmold.Ab dem dritten Semester gab Jule Wanders Unterricht an der hiesigen Musikschule. Später übernahm sie nebenberuflich die Leitung des Kirchenchores in Suderwick und damit erste Verantwortung. Lokale Prominenz erlangte die heute 44-Jährige als Íntendantin von neunzehn aufwändig inszenierten Kinder-Musicals. Vier davon komponierte sie selbst. „Ballzauber“, „Die Lichtfalle“, „Compukids“ und vor allem „Holla die Waldfee“ eroberten die Herzen der Miitwirkenden wie auch der Zuschauer im Sturm.Jule Wanders hat das Genre Kindermusical in Bocholt 1996 mit 26 Mädchen und Jungen geboren und dann „groß gezogen“. Bis zu 90 Mädchen und Jungen sowie 35 Musiker wirkten teilweise mit. Unglaubliche 4500 Zuschauer wurden gezählt.Später wurde Jule Wanders Leiterin der Musikschule, ehe sie zu VHS wechselte. Nun folgt 2016 der nächste Schritt zur Fachbereichsleiterin. Mit ihr wird König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte umziehen, der einst von Marlies Deing für ein Musical auf Leinwand gebannt wurde und seitdem die Bürowand von Jule Wanders ziert.Die künftige Kulturchefin, die sich in Ihrer Freizeit mit Jazzmusik, Sport und Lesen entspannt, profitierte bei ihrer Bewerbung von ihrer großen Erfahrung und einem riesigen Netzwerk, das sie sich in den vergangenen Jahre aufgebaut hat. „85 Prozent der Künstler in Bocholt, die ihre Kunst öffentlich ausüben, kenne ich persönlich“, erklärt sie. Doch das allein reicht heutzutage nicht aus. Jule Wanders setzte sich auch fachlich gegen 125 Bewerberinnen und Bewerben aus der gesamten Bundesrepublik durch. In dem so genannten Assessment-Center waren letztlich 10 Personen. Für sie selbst kam das durchaus überraschend,. „Ich habe mal meinen Hut in den Ring geworfen. Aber tatsächlich gerechnet habe ich nicht damit.“Viel Zeit, um sich in die neue Aufgabe einzuarbeiten, wird ihr vermutlich nicht bleiben. Die Regionale 2016 steht im Terminkalender. Geplant ist ein umfangreiches Kulturprogramm. „Das wird toll“, ist Jule Wanders überzeugt. Mehr verrät sie aber nicht. Nur so viel ist sicher. Sollte es einmal allzu stressig werden, greift die Bocholterin zur Querflöte … oder zur Schokolade. Die soll ja bekanntlich glücklich machen. „Ich bin ein Schokoladen-Junkie“, gesteht Jule Wanders. Viele kleine, ordentlich aufgereihte Kühlschrankmagneten mit Schokomotiven im Büro sind der Beweis. Und König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte lächelt dazu verräterisch von der Wand.Der Bericht ist auch erschienen in der aktuellen Ausgabe des Magazins PAN. […]

36,5 Grad: June gibt Gas!

36,5 Grad: June gibt Gas!

Ein endlos weiter Himmel. Kalter Wind fegt dichte Wolken darüber hinweg. Felsen glänzen dunkel im Regen. Im Tal rauchen träge graubraune Fabrikschornsteine. Was wie die Beschreibung eines üppigen Ölgemäldes aus vergangenen Jahrhunderten klingt, ist am Rande der Pennine-Bergkette im Nordwesten Englands heute noch Realität. Hier in Oldham bei Manchester wird die Bocholterin June Erkelenz geboren. Land und Leute prägen sie. Und auch wenn sie mit 23 Jahren schon sehr früh den Weg nach Deutschland findet, bleibt ein hartnäckiger Rest Heimat. Der offenbart sich in Junes Vorliebe für schlechtes Wetter, in einem – bei perfekter deutscher Grammatik – scheinbar unlöschbaren angelsächsischen Akzent und einem ausgeprägter englischen Humor.June Erkelenz lacht. Sie lacht viel und gerne. Am liebsten über sich selbst. So erzählt sie von ihrer unbekümmerten Kindheit als Tochter eines englischen Geschäftsmannes und einer irischen Mutter.  June Kirkham heißt sie damals. „Eigentlich sollte ich ein John und der Anfang einer Fußballmannschaft werden. Aber dann kam ich am 11. Juni 1946 zur Welt. So wurde aus John June“, erzählt die 69-Jährige.Mit elf Jahren wechselt June auf ein Internat in Wales. Mit 18 Jahren will die junge Frau unbedingt auf die Kunstschule. „Aber ich durfte nicht“, berichtet June Erkelenz. Der Vater besteht auf eine „ordentliche“ Ausbildung. Schließlich wird das nach Einschätzung ihrer Lehrerin „durchaus begabte“ Mädchen Sekretärin. „Ich denke, ich war eine gute Sekretärin. Aber ich wäre wohl glücklicher gewesen, hätte ich malen können“, blickt sie zurück.Anfang der 60er Jahre arbeitet June in eine großen Maschinenbaufirma. Hier lernt sie den damaligen Praktikanten Peter Erkelenz kennen und lieben. „Der hat mich dann abgeschleppt nach Deutschland“, lacht June. Ihr Vater, ein Kriegsteilnehmer, ist geschockt. Vier Tage redet er nicht mit seiner Tochter. „Aber meine Mutter hat gesagt, besser ein guter Deutscher als ein schlechter Engländer“.Das junge Paar zieht nach Karlsruhe. Hier bekommt June einen Job bei der amerikanischen Streitkräften. Nach wenigen Monaten wechselt June Erkelenz ins Singer-Nähmaschinenwerk. Später zieht das Ehepaar nach Hohenlimburg. Hier wird June 1976 und 1978 Mutter. Als es über Neuss zurück geht nach Karlsruhe geht, arbeitetet sie nur noch halbtags in der Stadtinformation.1987 bekommt ihr Mann einen Job bei Borgers in Bocholt. Damit steht ein Umzug  ins Westmünsterland an. „Ich wollte erst überhaupt nicht mit“, erinnert sie sich und ergänzt ,“aber es war von Anfang an gut. Vom ersten Tag an.“ Schnell lernt die heute 69-Jährige neue Freunde kennen und bekommt eine Job als Chefsekretärin bei der WM-Spedition.Im Alter von 65 Jahren startet sie durch in ein neues Lebens. June Erkelenz beginnt zu malen. Endlich! „Ich habe mich vorher nicht getraut, weil ich Angst hatte, dass mir meine Bilder selbst nicht gefallen würden. Aber mit 65 habe ich gedacht, jetzt ist es auch egal.“ June bringt sich viel selbst bei, nimmt ab und zu Unterricht bei anderen Künstlern und probiert jede Menge aus. Sie malt gegenständlich, fotorealistisch, abstrakt oder naiv. Sie versucht sich an Landschaften, an Stillleben und Porträts. Was nicht gefällt wird einfach überpinselt. So entstehen in nur vier Jahren 300 Bilder. „Ich bin spät angefangen, deshalb muss ich Gas geben. Denn im Altersheim werden die mich nicht so malen lassen wie ich des gewohnt bin“, erklärt die Künstlerin.June spielt damit auf ihr üppig ausgestattetes Atelier im Keller an. Farben, Pinsel, Staffeleien und Leinwände, wohin das Auge blickt. Kreativität braucht Raum und Zeit. June Erkelenz nimmt sich beides. Stunden verbringt sie im Untergeschoss des Hauses. Die Ergebnisse präsentiert sie in Ausstellungen und auf ihrer Webseite www.juneart.de. Wöchentlich kommen neue hinzu. „Wie gesagt, ich muss Gas geben“, meint June. Sie zwinkert kurz und widmet sich wieder ihrer Staffelei. Denn Zeit ist Kunst. […]

Serie 36,5 Grad : Kleiner Lou ganz groß

Serie 36,5 Grad : Kleiner Lou ganz groß

Von BERTHOLD BLESENKEMPEREin Hut auf dem Kopf, ein Schal um den Hals und den Schalk im Nacken. Lou Dynia lacht. „Als kleiner Mann musst du eben immer versuchen aufzufallen“, meint der vom Scheitel bis zur Sohle gerade mal 162 Zentimeter messende Bocholter. Sagt’s und gallopiert locker erzählend durch sein Leben. Der 42-Jährige schildert schmunzelnd seine Flegeljahre in Spork, berichtet über die wechselvolle Schulzeit, die mühsame Ausbildung zum Industriekaufmann, das abgebrochene Gesangsstudium und – immer wieder und intensiv – über seine stets unbändige Musikleidenschaft.Seit 16 Jahren macht der Komponist und Sänger nichts anderes als Musik. Er hat seinen Beruf 1999 an den Nagel gehängt und schreibt seitdem Songs, studiert sie akribisch ein, um sie dann in Wohnzimmern, auf Hochzeiten sowie Firmenfeiern, in Kirchen und manchmal auch in Konzertsälen der Region zum Besten zu geben. Reich kann man davon nicht werden. Aber „Lou Dynia“, so der aus seinem Nachnamen abgeleitete Künstlername des bürgerlich als Markus Ludynia geborenen Bocholters, kann davon leben.Und was ist mit der ganz großen Karriere? „Ich arbeite daran“, meint der Künstler und wird plötzlich ernst. Lou Dynia träumt (wie wohl alle Sänger) von einem Hit. Gleichzeitig bereitet ihm aber genau das offenbar Sorgen. Der Aussicht auf Stress, auf ständigen Rummel, auf Angst vorm Versagen fördert seine Zerissenheit in der Frage offen zu Tage.Wie es ist, in vor den Augen aller zu scheitern, hat Lou Dynia 2012 bei Günther Jauch als Kandidat von „Wer wird Millionär“ erlebt. Er beantwortete seinerzeit die 4000-Euro-Frage falsch und ging mit lediglich 500 Euro sowie zwei Jokern nach Hause. „Im Nachhinein aber war genau das mein großes Glück“, berichtet der Bocholter. Denn die dreistellige Summe investierte er in einen Urlaub auf Lesbos, wo er schließlich seine Frau Kirsten kennenlernte. 2014 heirateten die beiden.Seitdem wirkt der 42-Jährige ruhiger, abgeklärter. Er blickt weiter voraus und plant genauer. Nach fünf eigenen CD’s, rund 20.000 verkauften Alben und vielen Konzerten will er sein Lied „Hör auf dein Herz“ jetzt als Single auskoppeln und professionell promoten. Die Strategie steht: übers Land tingeln, Reichweite aufbauen, die soziale Medien nutzen – all das soll den Bocholter bekannter machen. Angesichts von mehr als 25.000 Facebook-Fans, die seinen Werdegang schon jetzt ständig verfolgen und begleiten, stehen die Chancen nicht einmal schlecht.Nur eines lehnt Lou Dynia kategorisch ab: die Teilnahme an Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“ oder „X-Faktor“. Angebote gab’s bereits. „Aber wenn du das machst, liegst du abgestempelt in einer Schublade“, meint der 42-jährige. Er geht lieber den mühsameren Weg.Authentizität ist Lou Dynia nach eigenen Angaben wichtig – im Leben wie in seinen Liedern. In ihnen lebt er seinen Emotionen aus. Wie etwa in „Mum’s Song“, der an seine 1995 verstorbene Mutter erinnert. Gefühle zu zeigen liege wieder im Trend, so der Musiker. Das kommt dem Autodidakten entgegen, der sich selbst das Gitarrespielen beibrachte und daneben Klavier und ein wenig Schlagzeug spielt.Nur das mit der Körpergröße ist und bliebt ein buchstäblich kleines Handicap, mit dem der 42-jährige allerdings gerne kokettiert. Bei 1,62 Metern Größe spiele er, meint der Bocholter, zumindest an Länge gemessen in einer Liga mit Kylie Minogue (1,52), Madonna (1,64), Chris de Burgh (1,68), Lady Gaga (1,55), Shakira (1,57) und Helene Fischer (1,58). Kleine Künstler kommen nachweislich oft ganz groß raus. Lou Dynia soll’s recht sein…Und hier der Originalbericht aus der PAN […]

36,5 Grad: Marco Büning - ständig Farbe im Kopf und an den Fingern

36,5 Grad: Marco Büning – ständig Farbe im Kopf und an den Fingern

Künstler wird man nicht, man ist es – und zwar von Geburt an. Davon zumindest ist Marco Büning überzeugt. Nur so schaffte es der 44-jährige Bocholter, seine schon als Kind verspürte Berufung irgendwann auch zum Beruf zu machen. Anfangs jobbte er noch nebenbei, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. „Inzwischen aber kann ich davon leben“, verrät der Maler und Bildhauer, der sich selbst lieber als  „Kunstschaffender“ bezeichnet. Zur Zeit macht Marco Büning mit seinem interaktiven Projekt „1000 Küsse“ in den sozialen Medien für Furore. Es geht um Emotionen, Leidenschaft, einen guten Zweck und ganz nebenbei auch um jede Menge Publicity.Auch wenn er mit Leidenschaft malt, voll Hingabe Projektideen entwickelt oder nach Michel-aus-Lönneberga-Art in der Zeit, in der die Farben trocknen müssen, Holzfiguren schnitzt, hier und da bricht der gelernte Kaufmann durch. Im ersten Leben, direkt nach seinem Grund- und Hauptschulbesuch in der Bocholter Giethorst und dem Abschluss an der Höherer Handelsschule, war Marco Büning nämlich Einrichtungsberater im Möbelhandel.  Kunst war für ihn damals die schönste Nebensache der Welt. Das änderte sich, als ihm der Almanach „Der blaue Reiter“ in die Hände fiel. „Das war die Initialzündung“, erinnert sich der 44-Jährige.Fortan waren Wassily Kandinsky und Franz Marc seine Vorbilder. Marco Büning malt seitdem abstarkt. Der Expressionismus ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Ständig hat er Farbe im Kopf und an den Fingern, wie der Bocholter auf seiner Webseite verrät. Gelernt hat er von anderen Malern. „Deshalb würde ich mich nicht unbedingt als Autodidakt bezeichnen“, so Marco Büning. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit gibt er Kurse an der VHS oder leitet Projektgruppen an Schulen.Seine Bilder stellt der 44-Jährige in seiner Galerie am Crispinusplatz aus. Wie lange sie dort noch zu bewundern sind, weiß der Bocholter selbst nicht. Denn Marco Büning ist – positiv gemeint – ein „Mietnomade“. Er sucht gezielt leerstehende Lokale und bezieht diese für vergleichsweise kleines Geld. Im Gegenzug passt er auf,  zeigt Interessenten die Immobilie, öffnet Handwerken jederzeit die Tür und ist bei Bedarf innerhalb weniger Tag wieder spurlos verschwunden. Davon hat am Ende auch der Vermieter etwas.In Sachen Finanzen ist Marco Büning ebenso konsequent. Preise für seine Bilder berechnet er nach Gefühl und nicht nach Quadratzentimeter Leinwandfläche. Und verliehen wird nichts. „Es kommen immer mal wieder Ärzte, die meinen, ich solle meine Bilder kostenlos in ihrer Praxis aufhängen und ein Schildchen dranmachen, denn das sei ja dann schließlich kostenlose Werbung. Dann frage ich immer, ob sie im Falle eines Beinbruches auch auf ihr Honorar verzichten würden, wenn ich ein Schildchen an den Gips und so für sie kostenlos Werbung machen würde“, berichtet der Bocholter augenzwinkernd.Mit einer ähnlichen Schlitzohrigkeit hat er das Projekt „1000 Küsse“ entwickelt. Dabei werden Paare gebeten, sich auf eine kleine Leinwand zu stellen und zu küssen. Dann werden sie fotografiert. Danach müssen die Protagonisten mit speziellen Stiften etwas auf der Leinwand hinterlassen. So entsteht Schritt für Schritt ein abstraktes Gemälde. Das landet kurz vor Weihnachten bei einem Kunstliebhaber, der das Gesamtwerk zu Gunsten des Kinderschutzbundes ersteigern kann. Die Fotos der 1000 Küssenden wiederum landen auf Facebook sowie im Internet und machen so auf den Erfinder aufmerksam. Neudeutsch nennt man so etwas wohl eine Win-Win-Situation.  Klappern gehört eben nicht nur zum Handwerk!Diesen Teil unserer Serie 36,5 Grad finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe des Magazins PAN. […]

36,5 Grad: Uwe Gronau - Klaviere lügen nicht

36,5 Grad: Uwe Gronau – Klaviere lügen nicht

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“ admin_preview_bg=“] Vier Worte, eine Botschaft: „My piano never lies!“. Was auf den ersten Blick daherkommt wie ein schnulziger Liebesroman von Utta

36,5 Grad: Dieter Laven - Cool im Stuhl!

36,5 Grad: Dieter Laven – Cool im Stuhl!

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“] Sport war sein Leben. Bis zu dem unvergesslichen Tag im April 1985, als ein Autounfall Dieter Lavens Traum vom Leben als