Niederländer verwirrt neue Winterreifen-Verordnung in Deutschland – Polizei beruhigt

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Robert Lansink aus Lichtenvoorde will es genau wissen. Dafür wartet er auch gerne ein paar Minuten in der Polizeiwache Bocholt , bis ein Ansprechpartner frei ist. Der Niederländer hat nach eigenen Angaben in der Zeitung gelesen, dass er und seine Landsleute ihren Pkw zurzeit nur noch mit Winterreifen in Deutschland nutzen dürfen, wenn sie kein Bußgeld riskieren wollen. Schuld soll eine neue EU-Richtlinie sein. „Davon ist mir nichts bekannt“, meint der freundliche Beamte.

Auch in der Pressestelle der Kreispolizeibehörde in Borken ist man verwundert. „Winterreifen sind nach wie vor erst bei winterlichen Straßenverhältnissen verpflichtend. Aber die haben wir ja zurzeit nicht“, heißt es dort auf Anfrage von Made in Bocholt. Die Änderung, die ab dem 01.10.2024 in Bezug auf Winterreifen gelte, beziehe sich ausschließlich auf die auf Winterreifen aufgedruckten Symbole. „Bei winterlichen Verhältnissen sind demnach nur noch Reifen mit einem Bergpiktogramm und Schneeflocken auf der Seite zulässig. Eine Kennzeichnung der Reifen mit M+S ist nicht mehr ausreichend, denn eine entsprechende, seit 2017 geltende Übergangsfrist ist ausgelaufen“, erklärt die Polizei.

Im Klartext: Falls winterliche Verhältnisse vorherrschen – und nur dann – dürfen die älteren Winterreifen ohne Bergpiktogramm und Schneeflocken nicht mehr verwendet werden. Wer das dennoch tut, erhält ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in der „Verkehrssünderkartei“ des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Wer andere Verkehrsteilnehmer gar behindert, muss 80 Euro Strafe zahlen, und wer einen Unfall verursacht, sogar 120 Euro.

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