Antrag der CDU: Stadt soll eigene Kiesgärten renaturieren



Die CDU-Fraktion beantragt für die nächste Ratssitzung, dass die Stadt
Bocholt versiegelte, städtische Flächen renaturiert. Als erste Maßnahme soll
der Kiesgarten der Verwaltungsnebenstelle an der Kaiser-Wilhelm-Straße
ökologisch aufgewertet werden. Auch eine Dachbegrünung bei geeigneten
Gebäuden fordert die CDU in ihrem Antrag.

Michael Wiesmann, Vorsitzender des Umweltausschusses, erklärt hierzu: „Reine
Kies- bzw. Steingärten sind mit vielen ökologischen Nachteilen verbunden.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Gärten nur spärlich bepflanzt und
mit speziellem Gartenvlies vom Nährboden abgeschottet sind. Daher fordern
wir, dass versiegelte, städtische Flächen nach und nach eine möglichst große
ökologische Vielfalt zurückerhalten.“

Die CDU-Sprecherin im Umweltausschuss Kerstin Krasenbrink ergänzt: „Auch
wenn es sich oft nur um kleine Flächen handelt, liegt hier ein großes
ökologisches Potenzial brach. Daher sollen Versiegelungen nur dort
beibehalten werden, wo sie verkehrlich wirklich notwendig sind. Das trifft
auf den Kiesgarten der Verwaltungsnebenstelle an der Kaiser-Wilhelm-Straße
mit Sicherheit nicht zu. Ganz im Gegenteil: Die Fläche ist gut einsehbar und
könnte somit Mustercharakter für viele andere Gärten haben.“

Ein städtisches Verbot von privaten Kies- und Steingärten lehnt die
CDU-Fraktion dagegen ab. Die planerische Festsetzung im Bereich der
Freiraumplanung schränke die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger zu sehr
ein, schreiben Krasenbrink und Wiesmann in ihrem Antrag. „Wir plädieren
weiterhin auf die freiwillige Umsetzung. Die Stadt sollte beratend und
empfehlend, aber nicht vorschreibend aktiv sein“, fordern die beiden
CDU-Stadtverordneten. Und weiter: „Es ist aber auch nicht glaubwürdig, wenn
die Stadt die Bürger mit einem Flyer von der ‚Blühenden Vielfalt im
Vorgarten‘ überzeugen möchte, und gleichzeitig selbst auf Kiesgärten setzt.
Bei den städtischen Flächen sollten wir beispielhaft aktiv werden und
ökologische Vielfalt vor vermeintlich geringerem Pflegeaufwand priorisieren.
Hierdurch kann neben dem ökologischen Wertgewinn auch der gestalterische
Gewinn demonstriert werden.“

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