Betrugsmasche „falscher Polizist“ gelingt – zumindest teilweise



Bocholt (ots) – Zu einem finanziellen Schaden ist es nach derzeitigem Ermittlungsstand für eine 78-Jährige zum Glück nicht gekommen. Die Bocholterin erhielt von einem Herrn Fuchs, der sich als Polizist vorstellte, einen Anruf. In einem gut zweistündigen Telefongespräch erzählte der „falsche Polizist“ dass zwei Einbrecher verhaftet worden wären, die zuvor zwei Personen zusammengeschlagen hätten. Der Anrufer riet der 78-Jährigen, dass sie ihre Debit-Karte einem Polizeibeamten abgeben müsse, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Sie solle die Karten einem „Kollegen“ übergeben, schilderte die Geschädigte weiter. Nachdem der Betrüger auch die PIN von der Bocholterin genannt bekommen hatte, sei das Gespräch beendet worden. Der angekündigte „Kollege“ erschien tatsächlich an der Tür der 78-Jährigen. Die zivil gekleidete Person stellte sich als Herr Müller vor und nahm die Debit-Karte entgegen. Ausweisen konnte sich der Abholer nicht. Nach dem Vorfall rief die Geschädigte einen Zeugen an, der die Karte umgehend sperrte. Den Abholer konnte die Bocholterin beschreiben: Circa 170 cm groß, zwischen 20 und 30 Jahre alt, kurze, leicht gewellte Haare, westeuropäisches Erscheinungsbild. Der Mann war dunkel gekleidet. Die Polizei erbittet Hinweise an die Kriminalinspektion 1 unter Tel. (02861) 9000.

Am Telefon versuchen „Falsche Polizisten“ ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger beispielsweise, dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.

Tipps der Polizei: Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten. Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge oder Debit-Karten bitten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

Hier ein Link zu weiteren Informationen: polizei.nrw/artikel/betrueger-g eben-sich-am-telefon-als-polizeibeamte-aus

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