Bocholterin Uta Röhrmann seit Gründung im Gleichstellungs-Arbeitskreis



Kreis Borken. Allen Grund zur Freude hatten jetzt die Mitglieder des Arbeitskreises für die Gleichstellung von Frau und Mann. Seit nunmehr 30 Jahren existiert dieses Gremium, das sich aus Abgeordneten der im Kreistag vertretenen Fraktionen und Gruppen zusammensetzt. Nicht nur der Arbeitskreis, sondern besonders auch Uta Röhrmann durfte sich freuen: Schon seit Beginn des Arbeitskreises hat die Bocholterin das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden inne und feiert damit ebenfalls Jubiläum. „Immer im Interesse der Sache, motiviert und engagiert treten Sie für das Thema Gleichstellung ein. Es gibt kaum eine Sitzung, die Sie versäumt haben. Auf Sie ist immer Verlass“, lobte Arbeitskreis-Vorsitzende Annette Demes das Engagement von Uta Röhrmann und sprach ihr dafür Dank und Anerkennung aus.
Anschließend wies Annette Demes auf die Aufgabe des Arbeitskreises hin. Dieser verstehe sich als Bindeglied zwischen Kreistag, Kreisausschuss, den weiteren Ausschüssen und dem Landrat. Viele wichtige Themen seien in den vergangenen drei Jahrzehnten in diesem Gremium diskutiert worden. Denn es sei notwendig, bei allen Themen die „Genderbrille“ aufzusetzen und zu überlegen, welche unterschiedlichen Auswirkungen bestimmte Maßnahmen und Projekte auf Männer und Frauen haben, so Annette Demes.
Der Entwurf des „Gleichstellungsplans 2019 – 2023“, der dann von Birgit Schwering von der Personalverwaltung des Kreises und der Gleichstellungsbeauftragten Irmgard Paßerschroer vorgestellt wurde, dokumentiert, dass sich seit der Verabschiedung des letzten Gleichstellungsplanes viel in der Kreisverwaltung getan hat. So konnte der Anteil von Frauen in Führungspositionen weiter gesteigert werden. Bei den Fachbereichsleitungen lag er zum 30.09.2018 bei 47 Prozent, bei den Fachabteilungsleitungen bei 27 Prozent. Im höheren Dienst ist die Zahl der Frauen um sechs Prozent auf nun 54 Prozent angestiegen. Auch ist die Zahl von Frauen in technischen Berufen seit 2012 auf 29 Prozent angewachsen. Die Stellen in den Bereichen Sozialarbeit, Medizin und Tiermedizin sind mehrheitlich mit Frauen besetzt, während im technischen Bereich Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert sind.
„In den drei Jahrzehnten ist schon viel erreicht worden. Dennoch gebe es weiterhin Handlungsbedarf, resümierte Birgit Schwering. Ziel sei es allerdings, auf allen Ebenen und in allen Bereichen eine paritätische Besetzung zu erreichen. In Zeiten des demografischen Wandels, der Digitalisierung und der zunehmenden Bedeutung der richtigen Balance zwischen Arbeits- und Privatleben gelte es zudem weiterhin, geeignete Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um neues Personal zu gewinnen und erfahrenes Personal zu halten. „Dies ist eine Aufgabe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber insbesondere der Führungskräfte“, ergänzte die Gleichstellungsbeauftragte Irmgard Paßerschroer.
Zum Hintergrund:
Der Kreistag beschloss am 20. November 1986, den Kompetenzbereich des Sozialausschusses um die Aufgabe „Abbau von Benachteiligungen für Frauen im Lebensalltag“ zu erweitern. Drei Monate später, am 17. Februar 1987, trat dazu eine vorläufige Geschäftsanweisung in Kraft. Zur Unterstützung des Sozialausschusses beschloss der Kreistag am 31. August 1989, den Arbeitskreis für Gleichstellung ins Leben zu rufen. Am 1. Oktober 1989 tagte dieses Gremium dann erstmalig. Den Vorsitz übernahm damals Marlies Jünck von der CDU-Fraktion zusammen mit ihrer Stellvertreterin Uta Röhrmann von der SPD-Fraktion. Seit dem Jahr 1995 gibt es eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte beim Kreis Borken, seit 2006 ist das Irmgard Paßerschroer.

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