Kooperationsgemeinschaft organisiert Kurierfahrten für Corona-Tests



Bocholt (PID). Auf Initiative der Freiwilligen-Agentur Bocholt haben Bocholter Seniorenheime und die Initiative „Helfende Hände der Pfarrgemeinde St. Josef“ einen täglichen Kurierdienst für Corona-Zweittests auf die Beine gestellt. Von Montag bis Freitag geben die Einrichtungen ihre Corona-Zweittests zukünftig bei der zentralen Sammelstelle „Guter Hirte“ an der Karolingerstraße ab. Von dort werden sie anschließend sofort zur DRK-Sammelstelle nach Stadtlohn gebracht.
Dieser Dienst wurde mit dem Kreisgesundheitsamt abgestimmt, das hierfür extra eine feste Anlieferungszeit ermöglicht hat und Material für einen sicheren Transport zur Verfügung stellt.
Wer transportiert den Zweittest?
Viele von Corona betroffene Personen haben ein zusätzliches Problem: Sie befinden sich in angeordneter Quarantäne, weil sie entweder bereits positiv getestet wurden oder weil sie Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatten. Nach einer bereits erfolgten Ersttestung – in der Regel beim Hausarzt oder über eine Pflege-Einrichtung – müssen sie nach 5 Tagen einen weiteren Corona-Test, den sogenannten Zweittest, bei der zentralen Anlaufstelle des DRK in Stadtlohn abgeben. Finden sie hierfür niemanden im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis, der die Fahrt nach Stadtlohn übernehmen kann, verlängert sich die Quarantäne für sie dann auf bis zu 14 Tage, weil sie keinen Zweittest vorweisen können. Damit bleiben sie auch im Unwissen, wie der zweite Test ausgefallen wäre, ob sie also Corona-positiv oder -negativ sind.
Dies betrifft unter anderem die Bewohnerinnen und Bewohner der sechs Bocholter Seniorenheime. Die Einrichtungen sind jeder für sich personell nicht in der Lage, tägliche Fahrten nach Stadtlohn anbieten zu können. Hier sind Testungen zusätzlich zum Beispiel auch erforderlich bei der Rückkehr von zwischenzeitlichen Krankenhaus-Aufenthalten oder für die Besucher der Tagespflege.
Bislang beteiligen sich neben dem Guten Hirten auch das Jeanette-Wolff-Seniorenzentrum und das Käthe-Kollwitz-Haus am Kurierdienst. „Dank der guten Absprache mit dem Gesundheitsamt, können wir nun an fünf Tagen die Woche einen sicheren Transport durchführen.“ Generell gilt: Einrichtungen und Institutionen, die diesen Service ebenfalls nutzen möchten, melden sich für eine Absprache beim Guten Hirten unter der Telefon-Nummer (02871) 9580.
„Wir wissen auch, dass viele ambulante Pflegedienste jeder für sich solche Fahrten nach Stadtlohn durchführen. Die Pflegedienste können sich gerne der Kooperationsgemeinschaft anschließen. Optimal wäre hier natürlich, wenn dabei auch eine Beteiligung an den zentralen Kurierfahrten möglich wäre“, sagt Rainer Howestädt, Leiter der Freiwilligen-Agentur Bocholt.
Hilfe auch bei häuslicher Quarantäne
„Wir sind bereits vor einigen Wochen auf dieses Problem aufmerksam geworden, da bei uns vermehrt Bürgerinnen und Bürger angerufen haben, die den Transport nach Stadtlohn nicht selbst organisieren konnten und uns um Hilfe gebeten haben“, erläutert Howestädt. „Denn auch Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, sind von diesem Problem betroffen. So ist der Stein ins Rollen gekommen.“
Speziell für diesen Personenkreis beteiligt sich die Gruppe „Helfende Hände“ an der Kooperationsgemeinschaft. „Wir unterstützen gerne dort, wo sonst niemand helfen kann“, so Leo Engenhorst, Mitglied bei „Helfende Hände“. „Da wir mit den Abläufen vertraut sind, können wir hinsichtlich der Testungen dabei auch ein wenig beratend aktiv werden.“ Sie kümmern sich dann darum, dass die Testungen zuhause abgeholt und weitertransportiert werden.
Coronahilfe-Bocholt stellt seine Hotline zur Verfügung
Bocholterinnen und Bocholter, die sich in häuslicher Quarantäne befinden und keine andere Möglichkeit haben, ihre Zweit-Tests nach Stadtlohn zu bringen, können die Hotline der Coronahilfe-Bocholt unter Tel. 02871 287 381 anrufen. Von dort wird dann der Kontakt zur Gruppe „Helfende Hände“ hergestellt.
„Wieder einmal zeigt sich, dass Bocholt eine sehr engagierte Stadt ist, wo man gemeinsam nach Lösungen sucht und diese auch findet“, resümiert Howestädt.

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