Landfraß, Naturzerstörung, Straßenbau: NABU macht sich „größte Sorgen“ um Bocholt



Der NABU begrüßt es, dass künftig bei der Ausweisung weiterer Gewerbeflächen Anreize geschaffen werden sollen, damit die Gewerbetreibenden möglichst auf Nachhaltigkeit achten. „Allerdings können diese Maßnahmen nicht annähernd das ersetzen, was zuvor durch die Versiegelung von Flächen vernichtet worden ist. Insbesondere die Erweiterung des Industrieparks Mussum ist ein Negativbeispiel, das verdeutlicht, wie wenig Interesse tatsächlich an einer umfassenden Nachhaltigkeit besteht“, heißt es in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Der Erhalt bewaldeter Flächen interessiere Stadtbaurat Daniel Zöhler offenbar überhaupt nicht. Stattdessen argumentiere er mit einer möglichst „effizienten Ausnutzung“ der Flächen. Der Verzicht auf einen guten Hektar bewaldter Fläche sei für Zöhler also nicht denkbar, und das in Zeiten, in denen mittlerweile jeder Mensch um die Notwendigkeit von Waldgebieten für den Klimaschutz wisse, so der NABU weiter. „Es ist beschämend für Verwaltung und Politik, dass hier kein Wille erkennbar ist die ökologisch besonders wertvollen Areale auszusparen und mit etwas Kreativität einen anderen Zuschnitt der Gewerbeflächen zu gestalten.“, erklärt der Kreisvorsitzende Rudolf Souilljee.

Alle gut gemeinten Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit würden torpediert vor dem Hintergrund, dass hier ein bestehendes Waldgebiet restlos überplant worden sei. „Es ist des Weiteren erschreckend, dass in Bocholt weiterhin großflächig Flächen überplant werden: Erweiterung des I-Parks, weitere Neubaugbiete, Realisierung des Nordrings. Insgesamt sind das weit über 100 Hektar Fläche in den kommenden Jahren, die mit Beton und Asphalt überzogen werden, so dass sie durch die Hitzereflektion erheblich zur Erwärmung des innerstädtischen Klimas beitragen werden“, betont Souilljee

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Wenn man das vor dem Hintergrund einer abnehmenden Bevölkerung betrachtet, in Bocholt sollen nach Hochrechnungen bis 2030 etwa 3000 Menschen weniger leben(!), dann muss man sich schon fragen, wie dieser gierige Landfraß kommenden Generationen erklärt werden soll. Immer mehr Asphalt und Beton, bei gleichzeitig immer weniger Grünflächen, weniger Bäumen und Hecken … Quo vadis Bocholt? Wir machen uns größte Sorgen! Die Bedeutung eines umfassenden Klima- und Artenschutzes scheint bei vielen Entscheidungsträgern und Planern in Bocholt noch nicht angekommen zu sein.“

  1. Wer soll den Spaß denn bezahlen? Dann siedeln sich die Unternehmen halt in Rhede, Borken und Hamminkeln an und zahlen dort Steuern. ?
    Grüße gehen raus an Party Rent und Herbrand…

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