Missbrauchsstudie: Historiker sucht Betroffene und Zeitzeugen



Es gab über viele Jahre hinweg Tausende Opfer – der Missbrauchsskandal hat die katholische Kirche erschüttert. Auf Initiative des Bistums Münster arbeitet ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung des gebürtigen Dingdeners Thomas Großbölting, Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Münster, in einer über mehrere Jahre angelegten Studie die Missbrauchsfälle im Bistum Münster intensiv auf.

Wer waren die Täter? Welche situativen und strukturellen Momente begünstigten die Taten? Und wie reagierten die Kirchenleitungen auf die Vorwürfe gegen einzelne Priester, aber auch das kirchliche Umfeld in den Gemeinden auf die häufig nur angedeuteten Vorfälle? Das Forscherteam bittet Betroffene und Personen, die von sexuellem Missbrauch durch Priester und Diakone des Bistums Münster in den Jahren 1945 bis 2018 erfahren haben, jetzt um ihre Mitarbeit.

Mit Hilfe von Interviews sammeln die Wissenschaftler Informationen, die sich in den kirchlichen Akten nur ansatzweise niedergeschlagen haben. Auf diesem Weg hoffen die Forscher, ein genaueres Bild von den Vorgängen zu gewinnen. Dem Persönlichkeitsschutz der Betroffenen kommt dabei höchste Priorität zu. Die Mitarbeiter des Forschungsprojektes sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Auskünfte und Interviews werden vertraulich behandelt – alle Informationen werden anonymisiert.

Sie erreichen das Forscherteam per Telefon unter der Rufnummer 0251/83 23178 oder per Mail unter missbrauchsstudie[at]uni-muenster.de.

Foto: Prof. Dr. Thomas Großbölting von der WWU Münster sucht Betroffene und Zeitzeugen der Missbrauchsfälle im Bistum Münster als Interviewpartner. © WWU – Peter Grewer

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