Moslers Fachkräfteformel: „Menschen emotional ansprechen“



Von BERTHOLD BLESENKEMPER (Text und Foto)

Die Fachkräfteformel – Mitarbeitergewinnung für das digitale Handwerk. So lautete der Titel einer Veranstaltung von Kreishandwerkerschaft und Wirtschaftsförderung in der Volksbank Bocholt. Jörg Mosler erklärte, wie es geht. In erster Linie müsse man sich als Arbeitgeber besser präsentieren und potenzielle Bewerber vor allem emotional ansprechen, meinte er. Am schnellsten, einfachsten und besten gehe das mit Hilfe der sozialen Medien. Und: Die besten Botschafter einer Firma seien deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wer die begeistere, könne davon ausgehen, dass sich das herumspreche.

Jörg Mosler kommt aus einer Unternehmerfamilie und ist mit dem Handwerk aufgewachsen. Mit 23 Jahren war er bereits als Dachdeckermeister selbständig und Chef von 15 Mitarbeitern. In den folgenden zehn Jahren wurde ihm allerdings eines klar: „Ich bin kein leidenschaftlicher Handwerker“, gab er in Bocholt zu. Er sattelte um und verdient heute sein Geld als Speaker, Bestsellerautor und Experte für Mitarbeitergewinnung.

Gleich zu Beginn seines Vortrages stellte der Referent den Handwerkerinnen und Handwerkern eine zentrale Frage: „Was ist der Sinn Ihres Unternehmens“. Die meisten Firmenchefs müssten hier passen, verriet er. Für die Gewinnung von Menschen sei die Antwort darauf aber entscheidend, erklärte Mosler. Denn nur wer der Arbeit einen Sinn verschaffe, könne der Team nachhaltig motivieren.

In der Folge riet er, die eigene Mannschaft immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten zu motivieren. Denn: Die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die besten Botschafter des Unternehmens. Was sie zu Hause, auf Partys und im Freundeskreis erzählten, zeige am meisten Wirkung, hieß es. Aus diesem Grund riet der Experte den Gästen auch, intensiv die so genannten Schneeballeffekte der sozialen Medien zu nutzen.

Und ein praktisches Beispiel hatte Moser auch parat. „Schreiben Sie dem neuen Azubi am Abend vor seinem ersten Arbeitstag eine WhatsApp-Nachricht, dass Sie sich auf ihn freuen“, meinte er. Und dann sei es klug, dem Lehrling am nächsten Tag per Post einen Gutschein für ein kleines Essen mit seiner Freundin zu schicken, ergänzte er. „Sie glauben gar nicht, wie schnell sich so etwas auf Facebook, Instagram oder WhatsApp herumspricht“, meinte Jörg Mosler.

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