Neue Blühwiesen für mehr Artenvielfalt



Sven van den Berg, Meister beim Entsorgungs- und Servicebetrieb der Stadt Bocholt (ESB) traf sich am Karsamstag mit Rudolf Souilljee, Koordinator Arbeitseinsätze der NABU-Gruppe Bocholt und Michael Kempkes, dem Vorsitzenden des NABU Bocholt im Bürgerpark Mosse. Dort hat der ESB gerade eine Wildblumenwiese und einen -streifen angelegt.
„Wir hatten uns getroffen, um über Gehölzpflegearbeiten zu sprechen und da kam die Idee auf, auch auf den Wiesenflächen hier in der Mosse Wildblumenwiesen und -streifen anzulegen“, berichtete Sven van den Berg. „Auch in diesem Bereich arbeiten wir gut zusammen“, betont Rudolf Souilljee.

Zu einem der großen Zuständigkeitsbereiche des ESB zählt die Unterhaltung und Pflege der städtischen Grünanlagen, Spiel- und Sportplätze. In diesem Bereich achtet der ESB verstärkt auf die Auswahl von insektenfreundlichen Pflanzen und wo immer möglich „extensive“ Unterhaltungsmaßnahmen. Hierbei werden in speziellen Bereichen die Pflegegänge so angepasst, dass sich auch Wildkräuter entwickeln können, die für die Insekten wertvolle Nahrungsquellen darstellen.

Unterstützt werden sollen diese Bemühungen jetzt noch einmal in einer konzentrierten Aktion, die van den Berg mit dem NABU initiiert hat. „Im gesamten Stadtgebiet legen wir – wo es eben möglich ist – Blühflächen und -streifen an“, so van den Berg. Bisher größtenteils ungenutzte oder ohnehin zur Aufarbeitung anstehende städtische Flächen werden hier entsprechend aufgewertet. Neben den beiden Flächen im Bürgerpark Mosse sind auch Flächen im Park in Biemenhorst, gleich mehrere am Aasee, im Langenbergpark oder auch am Beckmannplatz angelegt worden. Dabei wird die brach liegende Fläche erst eimal gefräst, planiert, etwas liegen gelassen und dann die Sämereien ausgebracht.

Neben den bekannten Blumenarten wie Schafgarbe, Glockenblume oder Wiesenmargerite sind auch Malven, Kerbel und Mohn ausgesät worden. „All das sind blühende Pflanzen, die als Nahrung für Biene, Falter und Co. dienen“, weiß van den Berg. „Es ist einfach toll, auf wie vielen Flächen diese Blühstreifen im gesamten Stadtgebiet angelegt wurden und werden“, freut sich Michael Kempkes vom NABU. Das dürften die Bocholterinnen und Bocholter auch gerne als Anregung für den heimischen Garten nehmen. „Die Blühwiesen sind wichtige Nahrungsquellen für die fertigen Insekten. Wir dürfen aber auch die verschiedenen Entwicklungsstadien nicht vergessen. Auch Raupen brauchen Nahrung“, betont Kempkes. Deswegen dürfe im eigenen Garten auch mal eine Ecke mit Brennesseln und Co. stehen bleiben, verwildern und so ebenfalls als Nahrungsquelle dienen.

Ziele von Stadt und NABU sind dabei die Förderung der Biodiversität, die effektive Nutzung extensiver Flächen, die insgesamte Verschönerung und Aufwertung der Flächen als Nahrungsquelle für Insekten. Neben zahlreichen diversen Kleinflächen innerhalb der bestehenden Grünanlagen erfolgt im Anschluss durch den ESB sukzessive die Aufarbeitung von weiteren Flächen am „Ententeich“ an der Münsterstrasse und an vielen weiteren Stellen im Stadtgebiet.

„Wir hoffen, dass wir neben dem positiven Effekt für die Insekten auch ein für die Bevölkerung schönes Bild einer sommerlich blühenden Grünfläche bieten können“, sagt Heinz Welberg, einer der beiden Geschäftsführer des ESB abschließend.

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