Wie aus dem Nichts: Ludwig-Kritikerin Timotijevic wird Spitzenkandidatin der Grünen im Kreis



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Überraschungscoup durch Vera Timotijevic (Foto links): Die Bocholter Ratsfrau, die nach einem heftigen Streit mit der Bürgermeisterkandidatin und Orts- wie auch Kreissprecherin Monika Ludwig (2.v.l.) bei der Kandidatenaufstellung nicht mehr antrat und auch nicht berücksichtigt wurde (wir berichteten), ist am Wochenende bei der Mitgliederversammlung der Grünen auf Kreisebene in Stadtlohn überraschend zur neuen Spitzenkandidatin für die Kreistagswahl am 13. September gewählt worden. Timotijevic schlug aus dem Nichts heraus die auch von ihrer Dauerrivalin Monika Ludwig und dem ganzen Vorstand hoch favorisierte Landratskandidatin Susanne Trautwein-Köhler mit 62:54 Stimmen.

Eine Revanche? „Nein“, meint Vera Timotijevic im Gespräch mit Made in Bocholt. Aber ein Stück Genugtuung schwingt dabei doch in ihrer Stimme mit. Die Stadtverordnete war nach eigenen Angaben im Vorfeld der Wahlversammlung in Stadtlohn von Mitgliedern aus anderen Ortsverbänden ermutigt worden, sich als Spitzenkandidatin auf Platz eins der Rerservelsite aufstellen zu lassen. Und das, obwohl sie vom eigenen Ortsverband, nicht einmal als Direktkandidatin nominiert worden war. „Ich persönlich finde es immer gut, wenn die Menschen eine echte Wahl haben und nicht einfach nur einen Vorschlag des Vorstandes abnicken können“, erklärt Timotijevic ihre Motivation. Und so nahm sie die Herausforderung an.

Beide Kandidatinnen mussten sich daraufhin mit einer kurzen Rede der Versammlung vorstellen. Die Bocholterin machte offensichtlich die bessere Figur als die Landratskandidatin Susanne Trautwein-Köhler. Deren Niederlage in der anschließenden Kampfabstimmung sehen Parteiinsider jedoch auch als Ohrfeige für die Kreisvorsitzende Monika Ludwig. Die ist wegen ihrer Ämterhäufung umstritten.

Landratskandidatin Susanne Trautwein-Köhler geht derweil auch nach Einschätzung von Kreissprecherin Monika Ludwig „demontiert“ aus der Mitgliederversammlung, will aber wohl weitermachen. „Eigentlich ist so etwas nicht akzeptabel, aber so sind die Grünen nun mal“, kommentierte Ludwig gegenüber unserer Plattform.

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