„Nörgens bäter“ hat ausgedient – Stadt sucht neue Dachmarkenstrategie



Von BERTHOLD BLESENKEMPER
„Nörgens bäter as in bokelt!“ hat ausgedient. Der Slogan sei nicht falsch und treffe insbesondere das Lebensgefühl der Älteren. Für Jüngere, Zugezogene und Gäste allerdings sei er „nicht mehr anschlussfähig“, meinte Bürgermeister Thomas Kerhhoff in seiner Neujahrsansprache. Die Stadt sucht jetzt eine neue Dachmarkenstrategie. Es gehe darum, die Stärken herauszukehren und nach außen hin selbstbewusst aufzutreten, so der Ratsvorsitzende.

Kerkhoff ging mit gutem Beispiel voran, und konzentrierte sich in seinem Rückblick fast ausschließlich auf die positiven Dinge des Jubiläumsjahres. Auf kommunale Problemlagen ging er mit keinem Wort ein. Diese machte er überwiegend in den weltweiten Multikrisen ausfindig.

Der Bürgermeister stellte zudem klar, das es 2023 keine Steuererhöhungen in Bocholt geben wird. „Und wenn es nach mir geht auch mindestens bis 2025 nicht“, ergänzte er. Das mache es allerdings auf anderen anderen Seite notwendig, die Ausgabenseite ins Auge zu fassen. Er forderte dazu auf, Strukturen und Ausgaben zu überdenken, auch wenn das sicherlich schmerze.

In der Flüchtlingsdiskussion forderte Thomas Kerkhoff Solidarität, aber auch mehr Freiheiten für die Städte und Gemeinden ein. „Wer glaubt, wir schaffen dies Krisensituation mit Instrumenten, die wir sonst in Nicht-Krisenzeiten nutzen, der treibt die Kommunen und die Überforderungen und riskiert auch ein Scheitern an den Problemen“, meinte der Festredner unter dem Beifall der Gäste.

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